Jubiläum
Klassentreffen nach 60 Jahren

Zum Abschluss ihrer Schulkarriere waren sie 30. Jetzt trafen sich 13 Ehemalige der Augustenschule Regensburg.

27.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:03 Uhr
Therese Wimmer

Nach 60 Jahren trafen sich die ehemaligen Schüler. Foto: Wimmer

Die 13 Herren, die sich mit lautem Hallo im Dechbettener Hof einfinden, eint die Erinnerung an die gemeinsamen acht Jahre in der Augustenschule. Vor 60 Jahren endete die Schulzeit und die Absolventen suchten ihren Platz im Leben. Mit welchen Erwartungen traten die Jungs damals ins (Berufs-)Leben ein? Und wie sehen sie das jetzt in der Rückschau? „Hochfliegende Pläne hatten wir nicht, jeder war froh, eine Lehrstelle zu haben“, resümieren sie.

„Und jeder von uns hat was aus sich gemacht“, sagt Wolfgang Wittl, im Ruhestand Schwammerlexperte, der auch dieses Treffen wieder organisiert hat. Obwohl schon seit Jahren in der Rente, merkt man an ihren Gesprächen, welch hohen Stellenwert ihr Beruf für sie hatte. „Dass man mit seiner Arbeit zufrieden ist, ist schon eine wichtige Voraussetzung, um gesund zu bleiben“, meinen sie.

Von dereinst 30 Schulabgängern sind noch 19 am Leben. Von einigen ist unbekannt, wo sie sich aufhalten, einer lebt in Italien. Die meisten fanden ihr Auskommen in Regensburg, z. B. bei der Polizei, bei der Eisenbahn oder als Personalfachmann. Einige zogen in die Münchner Gegend, woher einer auch angereist ist. Alte Schulfotos machen die Runde. Erstaunlich ist, dass alle noch mit Namen bekannt sind, auch wenn sie sich oft jahrelang nicht mehr gesehen haben. Auch die Verstorbenen sind unvergessen.

Kommentiert werden nach so langer Zeit auch die Eigenheiten der Lehrer auf den Fotos. „Der hier war ein netter Kerl, gelernt haben wir aber nicht viel bei ihm. Aber der hat uns rangenommen“, klingt es respektvoll nach. Und das allgemeine Wohlbefinden? „Na, hoffentlich fängt keiner das Jammern an“, schmunzeln sie noch gut gelaunt. Bei Kaffee und Kuchen, Bier und Brotzeit verbringen sie den Nachmittag voller Erzählungen und Erinnerungen. „In fünf Jahren lade ich Euch wieder ein“, verspricht Wittl. Da sind sich alle einig: „Wir sind wieder dabei“.

Augustenschule

Entstehung: Die Wurzeln der Schule reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert. Benannt wurde sie nach der damaligen deutschen Kaiserin Auguste Viktoria.

Krankenhaus: 1942 wurde das Schulgebäude beschlagnahmt und zunächst in ein Lazarett, später in ein Ausweichkrankenhaus umgewandelt.

Hauptschule: Von 1955 bis 1990 wurde das Gebäude wieder als Schule genutzt. Seitdem ist es Teil der Justizbehörden.