Neunburg
42 Einsatzkräfte absolvieren erfolgreich ersten Teil der Truppmannausbildung

17.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:35 Uhr
Ralf Gohlke
Die Feuerwehrleinen werden zu verschiedenen Zwecken benötigt. Die Knoten müssen sitzen. −Foto: Ralf Gohlke

Dass von einem Aktiven einer Feuerwehr inzwischen mehr verlangt wird, als einen Wasserschlauch auf einen Brandherd halten zu können, ist schon lange bekannt. 42 Einsatzkräfte absolvierten nun in Neunburg erfolgreich den ersten Teil der Truppmannausbildung.

Um den vielfältigen Aufgaben gerecht werden zu können, bedarf es einer soliden Ausbildung. Was bei der Bundeswehr die „Grundausbildung“ vermittelt, ist bei der Feuerwehr wohl mit der „modularen Truppmannausbildung“ vergleichbar.

42 Aktive aus acht Ortsfeuerwehren aus dem Amtsbereich von Kreisbrandmeister Reinhold Stangl, aufgeteilt in zwei Gruppen, unterzogen sich seit Oktober 2022 der Ausbildung im sogenannten Basismodul und legten jetzt ihre Zwischenprüfung ab. Das Basismodul wird bereits seit einigen Jahren als ein Baustein der gesamten Feuerwehrausbildung angeboten und orientiert sich an der Beladung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs.

Anforderungen an die Einsatzkräfte sind hoch

Den Abschluss bildet die Befähigung zum Truppführer und damit die Voraussetzung für weitergehende Ausbildungen in Spezialgebieten. Dazu gehören die Atemschutzträger oder Absturzsicherer ebenso wie die Maschinisten, Gerätewarte, Gruppenführer und andere. „Die hohen Anforderungen an diese Ausbildung wären von einer Ortsfeuerwehr allein kaum zu leisten“, begründet Stangl den Zusammenschluss – in dem Fall der Wehren aus Neunburg, Penting, Seebarn, Thann, Kleinwinklarn,, Meißenberg, Kröblitz und Mitteraschau.

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Die wiederum hatten fast ausnahmslos ihre Kommandanten und Gruppenführer als Ausbilder und jetzt als Prüfer für die Zwischenprüfung zum Basismodul zur Verfügung gestellt. Zusammen mit den Teilnehmern, die zwischen 15 und 38 Jahren alt waren, wurden von ihnen seither rund 100Unterrichtseinheiten absolviert, jeweils Freitagabend und Samstagvormittag. „Dass wir über Weihnachten eine vierwöchige Pause eingelegt haben, hat alle enorm motiviert, danach wieder richtig loszulegen“, meinte Stangl. Er lobte zugleich die Zusammenarbeit untereinander und die Disziplin der Teilnehmer. Auch die Anwärter seien voll des Lobes gewesen.

Nach bestandener Prüfung: Auf Leistung aufbauen

Die Prüfung, die kürzlich stattfand, war nun eine Zwischenstation, die mit einer Bescheinigung das Basismodul abschloss. Dieser werden sich Ergänzungsmodule anschließen. Auf fünf Stationen galt es eine Prüfung zum theoretischen Feuerwehr-Allgemeinwissen und in der Praxis spezielle Handhabungen sowie den Umgang mit dem Digitalfunkgerät abzulegen. Unter anderem mussten drei unterschiedliche Hydranten in Betrieb genommen, Kenntnisse zu besonderen Ausrüstungsteilen wie Strahlrohren vermittelt oder wichtige Knoten mittels Feuerwehrleinen angelegt werden.

Am Digitalfunk galt es eine Verbindung mit den korrekten Ausdrücken der Funksprache zu eröffnen beziehungsweise eine Meldung abzusetzen. Fragen zur Funktionsweise ergänzten den Test. Im Bereich „Erste Hilfe“ mussten Maßnahmen beim Auffinden einer bewusstlosen Person in der korrekten Reihenfolge ergriffen werden.

Sowohl Reinhold Stangl als auch die Ausbilder waren mit den Leistungen der Teilnehmer zufrieden. Gleiches galt für KBI Christian Weinfurtner und den städtischen Beauftragten für die Feuerwehren, Stadtrat Harald Klatzka (CSU), die sich vor Ort ein Bild von der Abschlussprüfung machten.