Schwandorf ist Gastgeber
Auftaktfeier für den 43. Nordgautag: Schaufenster der Kultur aus der Oberpfalz

23.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:42 Uhr
Reinhold Willfurth
Toni Dutz aus Wiesau (r.) übergabdie „Nordgauplastik“ an OKB-Präsident Volker Liedtke (M.), der sie danach an OB Andreas Feller weiterreichte. −Foto: Willfurth

Der 43. Nordgautag ist eröffnet: Der Startschuss für das „Kulturfest der Oberpfälzer“ fiel am Donnerstagabend in der Spitalkirche.



Der Nordgautag begann mit der Übergabe der „Nordgauplastik“ durch den Gastgeber der letzten Veranstaltung, den Wiesauer Bürgermeister Toni Dutz. Zweimal musste die dritte Auflage des Kulturfests in Schwandorf nach 1958 und 1970 pandemiebedingt abgesagt werden. Dass es in diesem Jahr nun endlich so weit ist, freute nicht nur Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU), sondern auch Volker Liedtke, den Schwandorfer Altlandrat und Präsidenten des Oberpfälzer Kulturbunds (OKB) und die vielen Gäste in der Spitalkirche.

„Kaum zu glauben“ sei es, dass es nun endlich losgehe, sagte OB Feller bei der Begrüßung. Nach der Absage vor zwei Jahren habe das Kulturamt „die Betriebstemperatur nicht verloren“ und zusammen mit dem OKB ein Programm auf die Beine gestellt, „das sich sehen lassen kann“.

Kultur überall lebenswichtig

22 Veranstaltungen in knapp vier Tagen und ein Festzug mit 110 Gruppen und 2000 Teilnehmern zeigten die ganze Vielfalt der Kultur aus der Oberpfalz, so Feller. „Wir haben lange auf diesen Tag warten müssen“, sagte OKB-Präsident Liedtke. Es sei „ein großes Anliegen“ von OKB und Stadt, aufzuzeigen, dass Kultur auf hohem Niveau sehr wohl auch im ländlichen Raum möglich und präsent sei. Mit seinem breit angelegten Kulturbegriff wolle das Kulturfest außerdem niemanden ausgrenzen und so Spaltungstendenzen in der Gesellschaft entgegenwirken. Kultur sei gerade in Zeiten wie diesen unentbehrlich und „das beste Mittel gegen Tristesse und Pessimismus“.



„Die Sehnsucht nach Feiern und Festen ist groß“, sagte Regierungspräsident Walter Jonas. Die Kultur, die in der Pandemie arg gelitten habe, sei „der Spiegel unserer Werte und Basis des Wir-Gefühls“. Jonas pries besonders die vielen Ehrenamtlichen, ohne die das Kulturfest nicht möglich wäre.

Der Landkreis ist mit dabei

Kultur diene der Identifikation mit der eigenen Heimat, sagte die stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl (CSU) in ihrem Grußwort. Der Landkreis Schwandorf unterstütze die Großveranstaltung deshalb gerne. Sie freue sich auf ein „unvergessliches Wochenende“ in der Stadt.

Der Eröffnungsabend war nicht nur für geladene Gäste da. In der Oberpfalzhalle amüsierten sich die Zuschauer beim Auftritt zweier Vorzeige-Ensembles aus der Oberpfalz: Die „Tanngrindler Musikanten“, gegründet 1970, boten authentische Wirtshaus- und Tanzbodenmusik, während das „Spatzenquartett“, das sich aus ehemaligen Regensburger Domspatzen rekrutiert, das Publikum auf heitere Ausflüge in die Welt der Evergreens, Schlager und Gassenhauer aus den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts mitnahm.

Die Höhepunkte

Konzerte:Am Freitag stehen um 19 Uhr im Sperlstadl „Andere Heimat Lieder“ mit Hubert Treml und Robert Prill unter dem Motto „Mei, Oberpfalz“ auf dem Programm. Um 20 Uhr demonstrieren die Bläser des Nordbayerischen Musikbunds in der Oberpfalzhalle die „Vielfalt der Blasmusik“. Am Samstag bietet der Oratorienchor Schwandorf zur selben Zeit an selber Stelle eine „Große Opernsoirée“.

Ausstellung:Die permanente Veränderung als künstlerisches Prinzip charakterisiert das Werk von Johanna Obermüller, geboren im rumänischen Temesvar und in Pentling bei Regensburg lebend. Zu sehen sind ihre Werke im Oberpfälzer Künstlerhaus.

Festzug:Rund 2000 Teilnehmer aus Vereinen, historischen Gruppen und Kapellen ziehen am Sonntag ab 14 Uhr beim Großen Festzug durch die Stadt Schwandorf.