Tourismuschefin unterstützte
Ausgewandert: Amerikaner suchen in Nittenau nach ihren Wurzeln

12.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:06 Uhr
Trotz des nur kurzen Aufenthalts entwickelte sich ein herzlicher Kontakt: Richard Robl, seine Schwester Candace und Ingrid Schindler vor der Pfarrkirche Nittenau. −Foto: Robl

Kurz vor Ostern ging im Tourismusbüro eine E-Mail von Richard Robl aus Witchita, Kansas, ein. Darin fragte er nach einem englischsprachigen Guide mit Auto, der ihn, seine Frau und seine Schwester am 17. April in Nittenau begleiten sollte, um die Heimat seiner Vorfahren zu erkunden, berichtet die Stadt.

Robls Urgroßeltern hatten wohl in Nittenau gelebt und waren 1876 mit sechs Kindern, darunter der 1873 geborene Großvater von Richard Robl, nach Amerika ausgewandert.

Die Robls erfüllten sich nun einen langgehegten Traum und unternahmen eine Flusskreuzfahrt durch Europa. Ihren Aufenthalt in Regensburg wollten sie für einen Ausflug nach Nittenau nutzen. Das Schiff hatte Verspätung, so dass letztlich nur ein paar Stunden übrig waren, in denen Tourismusbeauftragte Ingrid Schindler als private Reisebegleiterin fungierte. Die Anfragen im Vorfeld bei Archiv und Standesamt Nittenau und bei der Gemeinde Walderbach, wo die Urgroßeltern geheiratet hatten, ergaben allerdings keinerlei Hinweise auf eine Familie Robl. Trotzdem zeigten sich die drei Amerikaner bei einem Rundgang durch Nittenau beeindruckt von Marktplatz, Storchenturm und Pfarrkirche.

Amerikaner überreichte Metzger Johannes Schwarzfischer uralte Rezepte

Höhepunkt war ein Ausflug zur Metzgerei Schwarzfischer in Dieberg. Johannes Schwarzfischer nahm sich die Zeit, dem ehemaligen Metzger Richard Robl seinen Betrieb und moderne Wurstherstellung zu zeigen. Zum Dank überreichte der Besuch ihm uralte Rezepte der US-Familie, die vermutlich aus Deutschland stammten.

Anscheinend besaß die Familie Robl vor 1876 die Hälfte eines Hofs „4 miles west of Nittenau“, was auf Stefling oder Fischbach hindeuten könnte. Leider reichte die Zeit nicht für weitere Recherchen. Falls aber jemand diesbezügliche Informationen hat, können diese gern an das Tourismusbüro gemeldet werden. Schindler würde den Amerikanern gerne bei ihrer Suche nach den Vorfahren weiterhelfen.

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