Maxhütte-Haidhof
Ausstellung im „Whisky & More“ – Eine Plattform für junge Künstler

30.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:28 Uhr
Norbert Wanner
Für sie war die Ausstellung ein voller Erfolg: Peter Hacker, Inhaber von „Whisky & More“, Bürgermeister Rudolf Seidl, Künstler Julian Lautenschlager sowie Landrat Thomas Ebeling und Uschi Hacker (v. l.). −Foto: Norbert Wanner

Peter Hacker gab jungen Künstlern eine Chance, sich und ihre Werke zu präsentieren. Unter ihnen war auch Julian Lautenschlager aus Maxhütte-Haidhof. Der 21-Jährige gewann kürzlich den Sparda-Bank-Kunstpreis und feierte in seiner Heimat eine Premiere.

Eine Gruppe junger Künstler, ein Garten und hochprozentige Spirituosen – das war das Setting für eine „Plattform“, wie esPeter Hacker, Besitzer des Gartens und Kopf von „Whisky & More“, formulierte.Bei ihm konnten Nachwuchskünstler am Sonntagnachmittag ihre Werke ausstellen.

Die Idee entstand aus der Freundschaft zwischen den Familien Hacker und Lautenschlager. Denn der 21-jährige Sprössling Julian ist der Gewinner des mit 3000 Euro dotierten Sparda-Bank-Kunstpreises Amberg 2021, der wegen Corona erst im Juni dieses Jahres übergeben werde konnte.

Zudem ist der junge Mann ein „Hiesiger“, aus dem Ortsteil Maxhütte-Birkenzell, so dass auch Landrat Thomas Ebeling und Bürgermeister Rudolf Seidl gern vorbeischauten. Sie zeigten sich von der Aktion unisono angetan. Es sei eine gute Idee, gerade dem Kunstnachwuchs eine Möglichkeit zu bieten, sich zu präsentieren.

Die Qualität überzeugte

Auch die Qualität der Arbeiten wusste zu beeindrucken. Diese stammten, neben Lautenschlager, von Franziska Raab (23 Jahre, Cham), Fin Stangelmeier (20, Landshut) und Dominic Schuierer (23, Regensburg) und ließen sich allesamt unter der Überschrift: „Zeichnung, Malerei und Fotografie“ einordnen. Für Lautenschlager war es zudem eine Premiere: Die erste Präsentation seiner Arbeiten in der Heimatstadt.

So war es für ihn ein besonderer Tag, auch wenn er bereits auf Ausstellungen im Rahmen einer Schau der Akademie der Gestaltung und in der „Tattooanstalt“ im Degginger (jeweils Regensburg) zurückblicken kann. Der erste Platz beim Sparda-Bank-Kunstpreis ist für den jungen Mann auch deshalb interessant, weil er Vorurteile in Sachen Mittelschule widerlegt – denn dort drückte er die Schulbank. Anschließend machte er eine Ausbildung als technischer Systemplaner, doch seine eigentliche Berufung ist „etwas Kreatives“.

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Schon in der Schule hatte ihn Kunst interessiert. „Von Anfang an habe ich mich beim Zeichnen wohlgefühlt“ , so der junge Künstler. Auch privat entstanden nebenbei erste Zeichnungen. Als die Ausbildung zu Ende war, machte sich Lautenschlager im Internet schlau zu Möglichkeiten, etwas mit seiner Kreativität zu unternehmen. Er fand die „Akademie der Gestaltung“ online über eine Webseite. Sie ist eine Art „Vorstufe für kreative Studiengänge“, die einerseits über weitere Möglichkeiten informiert, andererseits die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten vermittelt. Dort gab es auch Hinweise zu Kunstpreisen und die konkrete Anregung, sich um den Sparda-Bank-Kunstpreis zu bewerben.

Mit Pinsel und Spachtel

Gesagt, getan. Lautenschlager erstellte eine Datei mit fünf Bildern samt Bewerbungsschreiben. Seine bevorzugten Techniken sind Arbeiten mit Pinsel oder Spachtel und Acryl mit gegenständlichen Motiven. Ein Beispiel vom Sonntag ist das Bild „Liebe“. Sein Inhalt: Eine Frau, die sich mit einem Dolch selbst ins Herz gestochen hat und den Dolch einer anderen Person weitergibt. Für den Künstler ist es ein Sinnbild, zu welchen Opfern die Liebe befähigt.

Die Jury des Sparda-Bank-Kunstpreises war auf jeden Fall überzeugt von den Arbeiten des jungen Künstlers und setzte ihn auf Platz eins unter hunderten von Bewerbungen. Für ihn war es ein Ansporn, seinen Weg weiterzugehen. So besucht er jetzt die Kunsthochschule Muthesius in Kiel.