Pläne für die Stadt
Basketball, Pumptrack, Graffiti: Jugendliche wollen Freizeit in Nittenau verbessern

29.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:29 Uhr
Nittenau soll eine Pumptrack-Anlage bekommen. Wann der Rad-Parcours mit Bodenwellen, Steilwandkurven und Sprüngen genau gebaut wird, ist noch unklar. −Foto: Robin Specht, Radquartier GmbH

Viele Jugendliche finden, dass es in Nittenau zu wenig Freizeitmöglichkeiten gibt. Das Jugendparlament macht sich für Verbesserungen stark – und hat nun erfolgreich neue Projekte angestoßen.

Während die Stadt selbst gerade versucht, das Nittenauer Jugendzentrum JuNit wiederzubeleben und dazu unter anderem über Öffnungszeiten und die Aufsicht Gespräche führt, haben die jungen Leute weitere konkrete Ideen an den Stadtrat herangetragen. Lucas Pöllinger und Tabea Götzer, die beiden Sprecher desJugendparlaments, waren kürzlich bei der Sitzung im Rathaus zu Gast und brachten Vorschläge vor. „Viele Jugendliche würden gerne Basketball spielen, ohne sich an einen Verein binden zu müssen“, erklärten sie den Räten.

Leider bestehe im Stadtgebiet keine Möglichkeit, diesen Sport auf öffentlichem Gelände kostenlos auszuüben. Zwar gebe es einige Basketballkörbe auf Pausenhöfen – diese dürften außerhalb der Schulzeiten aber nicht genutzt werden. Mehrere Jugendliche hätten inzwischen schon Kontakt mit dem Jugendparlament aufgenommen und den großen Wunsch nach der Wiederherstellung von Basketballplätzen geäußert, berichteten Pöllinger und Götzer.

Das Jugendparlament hat sich auch schon konkrete Gedanken gemacht und kann sich den alten und derzeit kaputten Basketballplatz auf dem TSV-Gelände als Standort gut vorstellen. Das nahe gelegene JuNit könne in Sachen Besucherzahlen vom Basketballplatz profitieren.

Bürgermeister Benjamin Boml (FW) betonte, die Idee der Jugendlichen sei grundsätzlich sehr gut. Man müsse allerdings noch Gespräche mit dem TSV als Pächter des Areals führen. Christoph König (Grüne) forderte derweil, das Projekt zeitlich nicht nach hinten zu schieben, sondern es so bald wie möglich zu realisieren. „Die Jugend braucht das“, sagte er. Als unkomplizierte Alternative stellte er den Vorschlag in den Raum, das Gelände der ehemaligen Skaterbahn am Jahnweg mit einem Basketballkorb zu bestücken – was Boml zu der Frage veranlasste, ob Teer als Untergrund denn überhaupt geeignet sei.

Ein Standort ist gefunden

Hier zeigten sich die Jugendlichen genügsam. Man spiele Streetbasketball – der Untergrund interessiere weniger, denn es gehe nur um den Spaß, hieß es dazu von den Vertretern des Jugendparlaments. Während CSU-Fraktionssprecher Thomas Hochmut noch zu bedenken gab, dass der vorbeilaufende Straßenverkehr am Jahnweg eine Gefahr darstellen könnte und das Gelände neben der an der Walderbacher Straße geplanten Pumptrack-Anlage besser für ein Basketballfeld geeignet sei, plädierte Florian Doll (FW) dafür, Nägel mit Köpfen zu machen. „Wenn der Teer ausreicht – ok. Einen Basketballkorb aufzustellen, ist nicht die große Herausforderung“, sagte er.

Am Ende einigten sich die Stadträte darauf, die Verwaltung prüfen zu lassen, ob man am Jahnweg einen Basketballkorb aufstellen kann. Falls nicht, solle man Gespräche mit dem TSV Nittenau führen. Mittlerweile war die Stadt nicht untätig. Man habe inzwischen einen Standort für den Basketballkorb gefunden. Bevor man diesen bekannt gebe, wolle man ihn aber noch mit dem Jugendparlament abstimmen, teilte Pressesprecherin Alexandra Oppitz auf Nachfrage mit. Geschäftsleiter Josef Kaml habe dem Bürgermeister zudem einige Vorschläge für Basketballkörbe vorgelegt. Auch dazu soll laut Oppitz noch eine Abstimmung mit dem Jugendparlament erfolgen.

Nicht ganz so positiv nahmen die Stadträte den Wunsch der Jugendlichen nach der Aufstellung einer Graffiti-Wand auf. Konkret, so schilderten Pöllinger und Götzer, gehe es um eine zweimal zwei Meter große Betonmauer, die ebenfalls im Bereich der geplanten Pumptrack-Anlage Platz finden könnte. Hier sollen nach Vorstellung des Jugendparlaments in regelmäßigen Abständen Graffiti-Workshops stattfinden, um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich künstlerisch auszuleben. Einige Stadträte reagierten darauf mit Skepsis. Am Ende einigten sie sich darauf, das Thema zu vertagen, bis das Jugendparlament konkrete Regelungen für die Nutzung und Pflege der Graffiti-Wand vorlege.

Gespräche mit dem TSV

In SachenPumptrack-Anlagegibt es derweil keine konkreten neuen Entwicklungen. Ende 2021 hatten die Stadträte beschlossen, die Planung eines solchen Mountainbike-Rundkurses mit Wellen, Steilwandkurven und Sprüngen in Angriff zu nehmen. Auch Skater, Longboarder oder BMX-Fahrer kommen hier auf ihre Kosten.

Man sei dazu noch in Gesprächen mit dem TSV Nittenau, vor allem, was den geplanten Standort betreffe, heißt es dazu aktuell von Seiten der Stadt. Man müsse noch abstimmen, wie die Anlage genau ausgerichtet werde. Außerdem sei bei der Stadt nun auch noch ein Antrag für den Bau einer zusätzlichen Multifunktionsanlage eingegangen, den man in der kommenden Stadtratssitzung behandeln werde, so Oppitz.