Seebarn
Bestattungstrend zwingt zum Handeln

Mit 19 neuen Urnengräbern setzt die Kirchenverwaltung auf die Zukunft. Ihre Gestaltung ist normiert.

19.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:01 Uhr
Ralf Gohlke
Juniorchefin Anna Reichl erläuterte Hans Fischer, Pfarrer Theo Schmucker, 2. Bürgermeisterin Margit Reichl, Sigrid Mehltretter und Kirchenpfleger Peter Spindler (v. l.) den Stand der Arbeiten. −Foto: Ralf Gohlke

Der Trend zur Urnenbeisetzung hält auch auf dem Land an. Nachdem in den drei bestehenden Urnenstelen auf dem kircheneigenen Friedhof in Seebarn nur mehr eine Kammer frei ist, sah die Kirchenverwaltung dringenden Handlungsbedarf. Im Bereich der nordöstlichen Friedhofsmauer bot sich eine entsprechende Fläche an. Anstelle einer Urnenwand wird dort nun eine Urnenreihe eingeplant. Sie bieten reichlich Platz für insgesamt 19 Urnengräber. Dies sind mit einer Grundfläche von 60 mal 60 Zentimetern angelegt, die in einer soliden Graniteinfassung liegen. Jeweils in deren Mitte sind im Erdreich Kunststoffrohre eingelassen, welche später die Urnen aufnehmen können. Bis zu drei Urnen können in einem Grab untergebracht werden. „Vorgeschrieben ist allerdings die Verwendung von ausschließlich kompostierbaren Urnen“, erklärt die Juniorchefin der Firma Reichl-Bau, Anna Reichl. Pfarrer Theo Schmucker und Kirchenpfleger Peter Spindler ergänzen, dass es für die Grabgestaltung festgeschriebene Regelungen gebe. Diese seien jedoch nicht allzu eng gefasst. Vermieden werden solle lediglich, dass dort unpassend große Grabsteine oder Ähnliches errichtet würden. Spindler teilte außerdem mit, dass die Reservierung auf zehn Jahre bereits ab sofort erfolgen könne. Rund 40 000 Euro wendet die Kirchenverwaltung für das Vorhaben auf, einschließlich der Verbesserungen am Wegenetz.

Das ist allerdings bei weitem nicht der Betrag, der für ein anderes Projekt zu schultern sein werde, die Renovierung der Wallfahrtskirche St. Leonhard. Dazu laufen gerade die Planungen an. „Bei den Kosten, die da im Raum stehen, werden wir uns das als kleine Ortskirche wohl nicht an einem Stück leisten können. Da müssen wir wohl mehrere Bauabschnitte einplanen“, meinte Spindlers Amtsvorgängerin, die 2. Bürgermeisterin Margit Reichl. Von der Stadt Neunburg kann sie nur auf die „dafür üblichen fünf Prozent“ verweisen. Daher laufe neben der Planung zusätzlich eine intensive Suche nach potenten Spendern und Sponsoren.