Stadt
Das schwarze Gold im Teublitzer Klärwerk

Die Räte des Zweckverbandes erhielten in Teublitz einen Einblick in die verschiedenen Reinigungsprozesse des Abwassers.

04.05.2022 | Stand 04.05.2022, 15:24 Uhr
Bei der Besichtigung war der Sandfang einer der Stopps. Im Sandfang wird das Abwasser feiner mechanisch gereinigt. −Foto: Thomas Stegerer

Zu einer Besichtigung des Klärwerks der Stadt Teublitz haben sich die Verbandsräte des Zweckverbands zur Abwasserbeseitigung für Teublitz und Maxhütte-Haidhof getroffen. Laut Pressemitteilung der Stadt Teublitz erhielt nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Thomas Beer und Ludwig Haslbeck, Vorstand der Stadtwerke Maxhütte-Haidhof, Abwassermeister Christian Reil das Wort. Christian Reil ist zugleich Leiter des Klärwerks.

„Hier am Klärwerk passiert jeden Tag wahnsinnig viel“, erklärte Christian Reil. Das sei nur nicht für jedermann sichtbar, da die „Belieferung“ des Klärwerks über die unterirdische Kanalisation erfolge und die Prozesse im Klärwerk, das außerorts in Richtung Burglengenfeld liegt, erfolgen. So wird im Klärwerk das Schmutzwasser von rund 14,6 Tausend Bürger aus Teublitz und Maxhütte-Haidhof täglich wieder gereinigt. Laut Christian Reil gliedert sich die Reinigung des Schmutz- beziehungsweise Abwassers in drei Stufen.

Der erste Abschnitt, die mechanische Reinigung, teilt sich nochmals in eine grobe und eine feine Reinigung. Bei der groben Reinigung kann man sich den Trommel-Rechen wie ein Nudelsieb vorstellen. Dabei wird das eintreffende Wasser aus der Kanalisation von größeren Schmutzteilen wie beispielsweise Putzlappen getrennt. Im Anschluss daran geschieht die feinere mechanische Reinigung im Sandfang. Dabei wird durch eine Pumpe eine sogenannte Wasserwalze erzeugt, durch die Bestandteile wie Sand, Kies und Straßensplitt ausfallen. Gleichzeitig sammelt sich im Abwasser enthaltenes Fett an der Oberfläche und wird abgezogen. Danach geht es mit der biologischen und chemischen Reinigung des Schmutzwassers weiter. Dieser Schritt wird in den sogenannten Belebungsbecken umgesetzt, an denen jüngst Neuerungen vollzogen wurden. Aufgabe der Klärwerksmitarbeiter ist es hier, die Bakterienstämme zu kontrollieren, die für die natürliche biologische Reinigung des Schmutzwassers sorgen.

Eine in Teilen chemische Reinigung ist dennoch nötig, denn nicht alle Bestandteile des Schmutzwassers können auf natürlichem Wege herausgefiltert werden. Damit sich der Phosphor aus dem Wasser löst und an den sogenannten Klärschlamm bindet, von Reil umgangssprachlich „schwarzes Gold“ genannt, ist eben eine solche chemische Reinigung nötig. Während das im Anschluss an die Reinigung im Nachklärbecken saubere Wasser zurück in die Naab geleitet wird, wird der Klärschlamm in einem hohen Becken gesammelt und an den Zweckverband zur thermischen Klärschlammverwertung nach Schwandorf abgegeben. Das größte Problem bei der Reinigung des Abwassers stellen laut Reil die Rückstände von Medikamenten dar. „Die Anteile von Mitteln wie Ibuprofen und Co., die wir bei unseren regelmäßigen Beprobungen des Klärschlamms feststellen, sind wirklich eklatant hoch.“ Deshalb solle darauf geachtet werden, nicht alles über das Abwasser zu entsorgen, „was eben durch den Gulli passt“.