Kultur in Schwandorf
Der „Addnfahrer“ sorgte für viel Lacher

Thomas Willibald erzählte in Schwandorf pointiert von seinem Vater und seiner Jugend. 650 Zuhörer waren begeistert.

06.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:28 Uhr
Dietmar Zwick
Der „Addnfahrer“ richtete den Spot der Taschenlampe in sein Schwandorfer Publikum. −Foto: Dietmar Zwick

Am Donnerstagabend trat der „Addnfahrer“ in der Oberpfalzhalle in Schwandorf auf und ihm bot sich ein Bild, das es schon lange nicht mehr gegeben hat: Stühle ohne Abstand und alle mit Zuhörern belegt. 650 Gäste wollten hören, was sich im Leben des aus Bad Tölz stammenden Thomas Willibald alles zugetragen habe.

Das Bühnenbild war schlicht gehalten, mit einer alten Siloplane samt der Aufschrift „S’Lem is koa Nudlsubbn“. Außerdem stand dort ein Teil des Traktors des Künstleropas, das als eine Art Rednerpult diente und eine halbe Bierbank, die für den Addnfahrer als Bühnenrequisit reichte.

Obendrein gab ihm sein Vater noch eine Taschenlampe mit, die er für Schwandorf brauche. Er gab zur Antwort, dass er sich schon vorstellen könne, dass es in der Großen Kreisstadt trom gebe. In Schwandorf da gebe es ganz viele junge hübsche Frauen, so der Vater. Und wenn er nach der Show noch zum Fensterln gehen will, dann brauche er die Taschenlampe. „Ich bin ein junger verheirateter Familienvater, ich weiß gar nicht, wie das gehen soll“, sagte der Addnfahrer. „Ja, oba Pappa, du host doch früher a koa Taschnlampn mitgnumma!“ „Ja, Bua, schaug da dei Mama o“, lautete die Antwort des Vaters.

Immer wieder trank der Addnfahrer, der mit Arbeitsschuhen, einer Arbeitshose und einem Hut gekleidet war, genüsslich von der Schaumpatrone (Halbe Bier). Dazwischen gab es aber auch regelmäßig einen Schluck Tee, da er gesundheitlich angeschlagen war.

Die kurzen kicksenden Auflacher des Oberbayern steckten die Zuhörer an. Weiterhin erzählte er aus seiner Jugend, als man Judenkraut (Scharfgarbe) rauchte. Das ganze Gras sei dürr gewesen und sein Kumpel warf dann ein Streichholz in das Gestrüpp. Jeder kann sich ausmalen, wie das ausging. Auch seine erste Liebe füllte er wortreich und detailgetreu aus. Und die Musterung endete mit drei Promille im Desaster. Er sei der Meinung, dass die Bundeswehr keinem geschadet hätte und heute sei sie ein bemannter Schrottplatz. Eine elektrisierende Bekanntschaft mit dem Weidezaun, die einen Stromausfall nach sich zog, sorgte ebenso für Lacher im Publikum.