Zukunftspreis
Drei Bildungsprojekte im Kreis Schwandorf ausgezeichnet

01.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:38 Uhr
Die Sieger mit den Laudatoren, Festredner Ferdinand Stipberger (l.) sowie Alois Hagl (3. v. l.) vom Partnerverein und Landrat Thomas Ebeling ( (2. v. r.) −Foto: Manuel Lischka

Die Welt-WasserWoche des Freilandmuseums Oberpfalz ist beliebt: Rund 2300 Viertklässlern wird jedes Jahr im Frühjahr spielerisch nachhaltiges Wissen zum blauen Nass vermittelt. Nun ist dieses Bildungsprojekt auch ausgezeichnet – am Mittwoch erhielt das Freilandmuseum dafür einen Zukunftspreis des Landkreises Schwandorf. Geehrt wurden darüber hinaus Schulen aus Niedermurach und Neunburg.

Die Verleihung des Zukunftspreises ist aus Sicht der Veranstalter ein gesellschaftlicher Höhepunkt im Jahreskalender. Ausgelobt wird er vom Verein Partner für den Landkreis Schwandorf. Dessen Vorsitzender Alois Hagl freute sich, nach coronabedingter Pause gut 100 Gäste bei der Galaveranstaltung in der Oberpfalzhalle begrüßen zu können.

Landrat Thomas Ebeling: Entscheidung alles andere als einfach

Für den diesjährigen Zukunftspreis habe es insgesamt 15Bewerber gegeben. Alle eingereichten Projekte seien wahre Bildungsleuchttürme, teilte der stellvertretende Pressesprecher des Landkreises, Manuel Lischka, in einer Presseinfo mit. Landrat Thomas Ebeling (CSU), der selbst Vorstandsmitglied im Partnerverein ist, dankte allen Bewerbern für ihr Engagement und ihre Innovationskraft im Bildungsbereich. „Sicherlich war die Entscheidungsfindung alles andere als einfach“, betonte Schwandorfs Landrat. Er selbst sei froh gewesen, nicht Teil der Jury sein zu müssen, die vor einer Qual der Wahl stand.

Die Jury des Zukunftspreises war auch ohne den Landrat prominent besetzt. Ihr gehörten unter anderem Thomas Hanauer, Vizepräsident der IHK Regensburg, Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, und Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden, an.

1000 Euro für jeden Preisträger und eine Bronzeskulptur

Aus Sicht von Ebeling sind drei herausragende Projekte als Preisträger ausgewählt worden. Er wolle damit aber keineswegs die Leistungen der anderen Bewerber schmälern, betonte der Landrat auf Nachfrage. Die drei Sieger erhielten jeweils 1000 Euro und eine Bronzeskulptur des Nabburger Künstlers Paul Schinner.

Als Festredner konnten die Veranstalter den ehemaligen Leistungssportler, Olympioniken und Lehrer Ferdinand Stipberger gewinnen. Der erfolgreiche Sportschütze, der auch Botschafter des Landkreises Schwandorf ist, stellte den Vergleich zwischen Spitzensport und Lehrertätigkeit her. Ganz nach dem Motto „Sieger zweifeln nicht, Zweifler siegen nicht!“ ließen sich laut Stipberger die Tugenden eines Leistungssportlers in den Lehrerberuf übertragen. Ohne ausreichend Motivation und Zielstrebigkeit, aber auch günstige Rahmenbedingungen und ein gutes Team können nach seinen Worten keine Spitzenleistungen erzielt werden.

Flyer über Burg Haus Murach

„Je besser die Ausstattung vor Ort an einer Schule ist, umso bessere Leistung kann von den Sportlern – sprich Lehrern und damit den Lernenden herausgekitzelt werden“, so Stipberger. Wenn die Rahmenbedingungen es nicht zuließen, dass in Schule zeitgemäßer Unterricht stattfinden könne, müssten seitens der Politik alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um das bewerkstelligen zu können, erklärte der Festredner weiter. „Denn es gibt nur Eines, was teurer ist, als in Bildung zu investieren, und das ist nicht in Bildung zu investieren“, stand für den früheren Leistungssportler fest.

Bei den Ausgezeichneten scheinen die Bedingungen sehr gut zu sein, denn nur so lassen sich die hervorragenden Projekte realisieren. In der Grundschule Niedermurach, die in der Kategorie Grund- und Mittelschulen siegreich war, ist es der Informationsflyer über die Burg Haus Murach, der von den Dritt- und Viertklässler entwickelt wurde. Zudem versahen die Schüler dem Flyer mit einem QR-Code, wodurch bequem Audiodateien zur Erläuterung der Burghistorie heruntergeladen werden können. Inzwischen ist der Flyer in der Tourismusinformation der Stadt Oberviechtach sowie zahlreichen Geschäften im Oberviechtacher Land erhältlich.

Schule organisiert seit zwölf Jahren Jobmesse

DieGregor-von-Scherr-Realschule Neunburgsetzte sich in der Kategorie Realschulen, Gymnasien und Berufsschulen durch. Sie wurde für ihr großes Engagement im Bereich der beruflichen Orientierung geehrt. So organisiert man beispielsweise seit zwölf Jahren den JOBcampus. Zudem bietet die Schule Jobseminare und Jobtrainings an, um die Schüler bereits ab der siebenten Jahrgangsstufe umfassend und dennoch behutsam auf die bevorstehende Berufswahl vorzubereiten.

Der Zukunftspreis des Landkreises wird jedes Jahr abwechselnd für besondere Leistungen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Bildung und Umwelt vergeben. Seit dem Jahr 2010 wurden nun zum dritten Mal die besten Bildungsprojekte ausgezeichnet.