Zwei Helis im Einsatz
Große Vermisstensuche am Steinberger See - wegen eines Buchungsfehlers

06.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:45 Uhr
Die Polizei suchte am Steinberger See auch mit einem Hubschrauber nach der 74-jährigen Vermissten. −Foto: Zwick

Große Suchaktion am Steinberger See im Landkreis Schwandorf: Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht suchten am Dienstagabend unter anderem mit zwei Hubschraubern nach einer 74-Jährigen. Umsonst, wie sich herausstellte.



Eine größere Suchaktion am Steinberger See sorgte am Dienstagabend für Aufsehen: Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht suchten unter anderem mit zwei Hubschraubern nach einer 74-Jährigen. Umsonst, wie sich kurze Zeit später herausstellen sollte.

Gegen 21 Uhr ging bei der Polizei die Meldung eines örtlichen Bootsverleihs ein, dass ein verliehenes Standup-Paddle nicht wieder zurückgebracht worden sei. Der Ausweis der Kundin als Pfand liege noch vor, wurde der Polizei mitgeteilt. Das Dokument gehörte einer 74-Jährigen aus dem Bereich Erlangen.

Mehr als 80 Freiwillige im Einsatz

Sofort lief die große Vermisstensuche an: 24 Feuerwehrleute, 45 Mitglieder der Wasserwacht und 15 Polizisten suchten, unterstützt von zwei Hubschraubern, nach der 74-Jährigen. Gerade eben meldete doch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, dass immer mehr Standup-Paddler tödlich verunglückten und sich viele Menschen „aus Leichtsinn in große Gefahr“ begeben würden.

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Kurz vor 22 Uhr dann die Entwarnung: Die Vermisste wurde wohlbehalten von einer Polizeistreife in ihrer Wohnung in Erlangen angetroffen. Wie sich noch am späten Abend herausstellte, kam es bei dem Bootsverleih zu einem Buchungsfehler. Es ging nämlich gar kein Standup-Paddle ab. Aber tatsächlich hatte die Erlangenerin vergessen, ihren Ausweis wieder mit nach Hause zu nehmen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz zeigten sich kurz nach der Entwarnung erleichtert, dass der Aufwand umsonst war. „Lieber so als anders“, sagte er.

Erinnerungen an Pater Binu

Der Einsatz am Dienstagabend weckte Erinnerungen an den großen Sucheinsatz nach Pater Binu Kureekattil. Der Seelsorger war Mitte Juni ebenfalls mit einem Standup-Paddelboard unterwegs, als er im Murnersee unterging. Bis in die späten Abendstunden hinein hatten die Rettungskräfte damals nach dem beliebten Pater aus Schwarzach bei Nabburg gesucht. Ihre Mühe war jedoch leider vergebens. Einen Tag später konnten Taucher der Wasserwacht den 41 Jahre alten Seelsorger nur noch tot aus dem Wasser bergen.