30 Jahre
Haus des Guten Hirten in Schwandorf feierte Jubiläum

03.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:35 Uhr
Die Gäste blickten gemeinsam auf die Geschichte des Hauses zurück: (v.l.) Bernhard Lang, Interimsvorsitzender der Agentur für Arbeit, Josef Eckstein, Sprecher des KJF-Verwaltungsrats, Gerhard Nestler, stellvertretender KJF-Vorsitzender KJF, Oberbürgermeister Andreas Fellner, Schwester Cordis , Provinzialoberin der Schwestern vom Guten Hirten, Einrichtungsleiter Otto Storbeck, Hans Götz von der Arbeitsagentur Regensburg, BBZ-Leiter Michael Mändl, KJF-Direktor Michael Eibl, 2. Bürgermeister. Andreas Wopperer sowie Tobias Mandl, Leiter der Berufsschule St. Marien −Foto: Christine Allgeyer

Eine besonderes Fest stand kürzlich im Haus des Guten Hirten an: Die Einrichtung steht seit 30 Jahren unter der Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge (KJF).

„Ein Kompetenzzentrum – das ist das Haus des guten Hirten in den letzten Jahrzehnten dank treuer Wegbegleiter geworden. Immer im Fokus stehen junge Menschen mit einem besonderen Förderbedarf, die von Fachkräften begleitet und gefördert werden“, stellte Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge (KJF), in seinem Grußwort heraus.

130 Mitarbeiter helfen mit

Mit hohem Engagement sind rund um Einrichtungsleiter Otto Storbeck derzeit 130 Mitarbeiter in den Feldern Berufsvorbereitung, Berufsausbildung und im begleitenden Wohnen im Einsatz. Storbeck dankte der KJF sowie der Stadt und dem Landkreis für ihre „großartige Unterstützung“ bei der Entwicklung des Hauses. Dank der Mitarbeiter und der Jugendlichen sei die Einrichtung einzigartig.

Zum Jubiläum, an dem das Haus des Guten Hirten auch zum Tag der offenen Tür eingeladen hatte, kamen viele Gäste. Die Veranstaltung begann mit einem festlichen Wortgottesdienst, den Diakon Wolfgang Sattich-Jaklin zelebrierte – nicht, wie gewohnt, in der zum Haus gehörenden Klosterkirche, sondern dank des schönen Wetters im Freien. Nachdem KJF-Direktor Michael Eibl die Festgäste begrüßt hatte, moderierte Gesamtleiter Otto Storbeck eine Gesprächsrunde mit Oberbürgermeister Andreas Feller, dem Interims-Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwandorf, Bernhard Lang, Provinzialoberin Schwester Cordis Ganslmaier und Gerhard Nestler, dem ehemaligen Leiter des Hauses.

„Ich schätze hier den ehrlichen Umgang miteinander, die Hilfsbereitschaft und gute Zusammenarbeit“, stellte Feller heraus. Für den Arbeitsamtsbezirk Schwandorf zeigte Lang die Bedeutung des Hauses des Guten Hirten auf. Es betreue Menschen mit Behinderungen ganz individuell und intensiv. „Hier arbeiten die Leute mit Herzblut, und das macht es aus. Deshalb arbeiten wir mit dem Haus des Guten Hirten sehr gerne zusammen“, sagte Lang.

Das Haus des Guten Hirten blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1866 kamen die Schwestern vom Guten Hirten von der Burg Wernberg nach Ettmannsdorf. Ab 1867 war der Orden dort tätig. Storbeck fragte Provinzialoberin Schwester Cordis Ganslmaier, wie sie die Entwicklung des Hauses sehe. „Wir sind sehr zufrieden. Ich kann nur sagen, uns Schwestern geht es gut damit, wie es hier in Ettmannsdorf weitergeht“, sagte sie. Es tue gut zu wissen, dass die Arbeit der Schwestern weitergehe. Auch der ehemalige Einrichtungsleiter Nestler erinnerte sich: „Als ich hierherkam, waren 17 Schwestern im Haus. Am meisten gefreut hat mich, dass wir den Geist der Schwestern weitertragen konnten“, sagte er.

Zum Jubiläum zeigte sich das Haus des Guten Hirten den Besucherinnen und Besuchern mit einem bunten, ansprechenden Programm. Es gab Hausführungen, Einblicke in die Arbeit der Wäscherei, in die Maler- und Metallwerkstatt, die Baumschule und die Schreinerei. Zusätzliche Unterstützung kam von der Musikschule Schwandorf, die seit einigen Jahren Gast im Haus des Guten Hirten ist, und der VHS-Jugendblaskapelle.

Buntes Jubiläumsprogramm

Auf dem ganzen Areal fanden kreative Aktionen statt, zum Beispiel Kinderschminken, ein Sägewettbewerb, Geschicklichkeitsspiele mit einem Mini-Bagger und vieles mehr. Auf den Freiflächen im Garten um im Gewächshaus gab es eine Kräuterschau mit Rezeptideen. Außerdem wurden selbst produzierte Gemüse-, Balkon- und Beetpflanzen verkauft. Eine Fotoausstellung veranschaulichte die Geschichte des Hauses.

Ein neues Kinder- und Jugendhilfegesetz wurde 1991, ein Jahr vor der Übernahme der Trägerschaft durch die Katholische Jugendfürsorge, eingeführt. Bereits zu dem Zeitpunkt hatte Prälat Dr. Josef Schweiger als damaliger Direktor der Katholische Jugendfürsorge in Ettmannsdorf mit der Übernahme einer Sonderberufsschule und der Durchführung eines Berufsvorbereitungsjahres begonnen. Und so begann für das Haus des Guten Hirten mit dem Vorgänger von Otto Storbeck in der Einrichtungsleitung, Gerhard Nestler, ab 1992 eine Metamorphose hin zu einem modernen Kompetenzzentrum.

Die KJF hat in die konzeptionelle und strukturelle Umwandlung des Hauses investiert – und das hat sich bezahlt gemacht. Zum Wohle der jungen Menschen arbeiteten wichtige Weggefährten des Hauses zusammen: die Ordensschwestern vom Guten Hirten, alle Mitarbeiter des Hauses, die Regierung der Oberpfalz und die Arbeitsagenturen Schwandorf, Regensburg und Weiden. Mit einem respektablen Ergebnis: Das Haus des Guten Hirten entwickelte sich zu einem differenzierten Zentrum der Jugendfürsorge- und Jugendsozialarbeit, zu einem Zentrum für Berufsvorbereitung und berufliche Ausbildung junger Menschen nicht nur für die Region Schwandorf sondern für die gesamte Oberpfalz und darüber hinaus.

Immer im Vordergrund stehen dabei die jungen Menschen, die hier von engagierten Fachkräften in schulischen und beruflichen Förder- und Ausbildungsmaßnahmen auf ein eigenverantwortliches Leben in Arbeit und Beruf, in Familie und Gesellschaft vorbereitet werden.