Begleitung
Hospizverein plant neue Projekte

Bei der Jahresversammlung zog Gisela Pöhler Bilanz über ihr erstes Jahr als Vorsitzende. Trauerbegleitung bleibt ein Thema.

27.10.2021 | Stand 27.10.2021, 16:24 Uhr
Gisela Pöhler, Vorsitzende des Hospizvereins Schwandorf, dankte allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern. −Foto: Monika Kagerer

Vorsitzende Gisela Pöhler informierte bei der Versammlung am 21. Oktober über aktuelle Entwicklungen und dankte allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit, vor allem den aktiven Hospizbegleiter. Als wichtigstes Ereignis hob sie den geplanten Bau des stationären Hospizes in Schwandorf unter der Trägerschaft der Johanniter-Unfall-Hilfe hervor. Der Hospizverein ist im Rahmen eines Kooperationsvertrages daran beteiligt. Der Vertrag sieht auch einen Mietvertrag für eigene Büroräume vor, teilt eine Sprecherin des Hospizvereins Schwandorf mit.

Pandemiebedingt war auch das vergangene Jahr für die gesamte Hospizarbeit wieder schwierig, vor allem Hospizbegleitungen waren oftmals nur erschwert möglich. Praxistreffen und Supervisionen wurden mangels Präsenzmöglichkeit schnell auf Online-Formate umgestellt. Ebenso konnte der Hospizbegleiterkurs nach Start im Online-Format dank Kooperation von Pfarrer Rosner und zweiter Vorsitzenden Angela Krüger ab Juni in Präsenz im Pfarrheim Schwarzenfeld fortgesetzt werden.

Einen auffallend größeren Raum nimmt seit letztem Jahr das Thema Trauerbegleitung ein. Angebote gibt es hierfür in der monatlichen offenen Trauergruppe Trost-Raum und in Einzelgesprächen. Der Verein wird zukunftsweisend weitere Trauerbegleiter für Erwachsene, aber vor allem auch für Kinder in einem Kombi-Konzept ausbilden, welches in den vereinseigenen Räumen von den Trauerexperten Dr. Sabine und Wolfgang Holzschuh geleitet wird. Für die Öffentlichkeit werden ab Frühjahr 2022 wieder an zehn Terminen in verschiedenen Orten des Landkreises Letzte-Hilfe-Kurse angeboten. Neu ist der Letzte-Hilfe-Kurs KIDS für Kinder und Jugendliche von acht bis 16 Jahren, für den es jetzt auch drei qualifizierte Referenten im Verein gibt. Ein Konzept, das sich besonders für Jugendgruppen sowohl im gesellschaftlichen als auch kirchlichen Bereich anbietet und das bereits von drei Schulen im Landkreis im Rahmen des Unterrichts nachgefragt wurde. Aktuell verfügt der Verein über 73 aktive Hospizbegleiter und vier Trauerbegleiter.

Die qualifizierte Betreuung dieses Pools an ehrenamtlichen Mitarbeiter, die Erfüllung aller gesetzlichen und datenschutzrechtlichen Vorgaben sowie Netzwerkarbeit und Kontaktpflege von Kooperationspartnern erfordern ein engagiertes Vorstands- und hauptamtliches Mitarbeiterteam für die stetig wachsenden Anforderungen. Hier konnte im Januar mit der Anstellung einer weiteren Koordinatorin eine länger anhaltende Lücke geschlossen werden. Nach Abschluss der Regularien gab es noch einen interessanten Kurzvortrag der 2. Vorsitzenden Angela Krüger zum Thema „Demenz – einmal anders betrachtet“. Sie fasste eine von ihr besuchte Fortbildung zusammen und zitierte aus den Büchern der Referentin Helga Rohra. Selbst an Demenz erkrankt, kämpft die Autorin und Vortragsrednerin für eine Gesellschaft, die Verständnis für Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und ihre Pflegepersonen hat. In ihrem Buch „Aus dem Schatten treten“ wirbt sie für einen würdevollen Umgang mit Dementen. Informationen zu allen Angeboten des Hospizvereins finden sich auf www.hospizverein-schwandorf.de.