Naturschutz in Schwandorf
Juradistl-Honig: Süße Vielfalt aus dem Oberpfälzer Jura

13.08.2022 | Stand 13.08.2022, 5:00 Uhr
Sie präsentierten den „Juradistl-Honig“: Silke Lohr und Christian Meyer vom Landschaftspflegeverband Schwandorf, das Ehepaar Möslinger und Landrat Thomas Ebeling, der auch Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands Schwandorf ist (v. l.) . −Foto: Thomas Schwarz, Landimpuls

Die Juradistl-Produktgruppe wächst weiter: Neben Lamm, Weiderind und Apfelschorle gibt es jetzt auch Honig.

„Ich freue mich sehr, dass wir nach Juradistl-Lamm, Juradistl-Weiderind und Juradistl-Apfelschorle unsere Produktfamilie erneut erweitern können und damit Naturschutz und Genuss wunderbar verbinden“, freut sich Landrat Thomas Ebeling. Mit dem Juradistl-Honig gebe es nun ein weiteres regionales Naturschutzprodukt, das „auf genussvolle Art und Weise den Erhalt der heimischen Artenvielfalt sichert.“

Ebeling, der auch Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands Schwandorf ist, präsentierte den Juradistl-Honig beim Bienenstand des ersten Juradistl-Imkers im Landkreis Schwandorf, Thomas Möslinger aus Teublitz.

Ein idealer Standort für die Bienenvölker des neuen Juradistl-Imkers Thomas Möslinger ist laut einer Pressemitteilung des Landratsamts der Münchshofener Berg, mitten im Juradistl-Gebiet des Landkreises Schwandorf. Der Nektar aus der Pflanzenvielfalt dieses Natura 2000-Gebietes sei die Grundlage für den Juradistl-Honig.

Strenge Qualitätskriterien für den Honig

Die Honigbienen lieben eine vielfältige Pflanzenwelt, ganz besonders profitieren davon laut Mitteilung des Landratsamts jedoch auch die Wildbienen und viele weitere heimische Insekten. Das Ergebnis sei nicht nur ein Gewinn für alle, sondern schmecke auch lecker: Juradistl-Frühjahrsblütenhonig, Juradistl-Sommerblütenhonig und Juradistl-Waldhonig – jeder Honig hat seine eigene Geschmacksrichtung. Die strengen Qualitätskriterien des Juradistl-Honigs erfüllen die Anforderungen an einen echten naturbelassenen Honig. Nicht nur darauf haben sich die Juradistl-Imker geeinigt, in diesem Biodiversitätsprojekt gehen sie sogar darüber hinaus: regionale Erzeugung, keine Konkurrenz von Honig- und Wildbienen an besonderen Biotopen und keine Großproduktion. „Das passt zum Juradistl-Projekt und zur Natur des Bayerischen Jura.“

Weitere Imker können sich anschließen

Der Landschaftspflegeverband Schwandorf nimmt noch gerne weitere Imker auf, wenn diese die strengen Qualitätskriterien des Juradistl-Honigs erfüllen. Eine jährliche Wachsanalyse garantiert, dass der Honig rückstandsfrei ist. „Die Wachsqualität spielt eine große Rolle für die Gesundheit des Bienenvolkes. Die Entgiftung der Biene, des Nektars und des Honigs geschieht durch das Wachs, es ist praktische die Leber der Bienen“, erklärt Imker Thomas Möslinger. „Hier ist heimisches Imkerhandwerk gefragt, keine Großproduktion, sondern regionale Erzeugung, bei der zudem darauf geachtet wird, dass die Honigbiene an besonderen Biotopen der Wildbiene keine Konkurrenz macht.“

Silke Lohr, die für den Landschaftspflegeverband Schwandorf das Juradistl-Projekt betreut, ergänzt, dass die Honig- und Wildbienen die wichtigste Rolle bei der Blütenbestäubung durch Insekten spielten. „80 Prozent unserer Kultur- und Nutzpflanzen profitieren von deren Bestäubung.“ Dem Landschaftspflegeverband gehe es aber noch um mehr: „Den Erhalt einer vielfältigen, strukturreichen Kulturlandschaft mit Blühflächen, artenreichem Grünland, Streuobst, Ackerwildkräuter, Hecken, Wegränder und Ackersäumen“.

Alle Imkereibetriebe und Verkaufsstellen von Juradistl-Honig sind zu finden unter: www.juradistl.de/juradistl-produkte/juradistl-honig.

Das Projekt Juradistl

Träger:Juradistl ist ein Naturschutzgroßprojekt im Rahmen der Bayerischen Biodiversitätsstrategie. Es wird getragen von den Landschaftspflegeverbänden Amberg-Sulzbach, Regensburg, Neumarkt und Schwandorf und unterstützt von der Regierung der Oberpfalz.

Aufgaben:Ziel ist der Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten im Oberpfälzer Jura. Wesentliche Bestandteile sind der Aufbau eines Biotopverbundes, ein starkes Engagement in der Umweltbildung und die Partnerschaft mit Landwirten, Metzgern, Gastronomen und weiteren Partnern in der Region.

Akteure:Vor allem die Landwirte und Schäfer sind es, die durch die Beweidung, Bewirtschaftung, ihre Produkte und ihre Arbeit den Lebensraum vieler Arten erhalten.