Aufstellung in Neunburg
Landtag: Martin Scharf ist Direktkandidat für die Freien Wähler

16.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:31 Uhr
Ralf Gohlke
Er will ins Maximilianeum: Martin Scharf (2. v. l.). Direktkandidat für den Bezirkstag ist Richard Tischler (r.). Auf den Listen kandidieren Dieter Jäger und Verena Obermeier. −Foto: Ralf Gohlke

Die Freien Wähler im Landkreis Schwandorf haben gewählt. Im Rahmen einer Versammlung auf Kreisebene wurde am Mittwoch der Neunburger Rechtsanwalt Martin Scharf zum Direktkandidaten für die Wahl in den Bayerischen Landtag am 8. Oktober 2023 gekürt.

Der bisherige Amtsinhaber Joachim Hanisch aus Bruck hatte Ende 2021 aus gesundheitlichen Gründen sein Landtagsmandant niedergelegt und zugleich erklärt, dass er für eine Dritte Amtszeit nicht zur Verfügung stehen werde. Insgesamt 32 Wahlberechtigte konnte der Kreisvorsitzende Dieter Jäger im Gasthaus Sporrer willkommen heißen. Grundsätzlich stünden die Chancen, wieder einen Abgeordneten aus dem Landkreis Schwandorf in den Landtag nach München entsenden zu können, nicht schlecht, meinte Jäger. Er bezog dies auf die aktuellen Umfragewerte, nach denen die Freien Wähler 15 bis 16 Prozent der Wählerstimmen erzielen könnten. Er hielt sogar eine Steigerung bis 18 Prozent für denkbar.

Bisher gute Arbeit der Freien Wähler im Landtag

Bislang habe die Partei unter der Führung von Hubert Aiwanger in der Regierung Arbeit geleistet, die sich sehen lassen könne. Einstimmig habe sich die Vorstandschaft in Schwandorf auf Martin Scharf als Direktkandidaten festgelegt. In einem kurzen Statement stellte sich der Neunburger Stadtrat und Sprecher der Kreistagsfraktion der Freien Wähler vor. Der demnächst 60-Jährige legte seine familiären Wurzeln aus einer kinderreichen Arbeiterfamilie offen und schilderte seinen Werdegang bis zur eigenen Allgemein-Kanzlei in Neunburg.

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Er selbst ist Vater von drei Kindern und seit 1998 bei den Freien Wählern seiner Heimatstadt. Dort ist er seitdem im Stadtrat und ebenfalls Sprecher seiner Fraktion. Seit 2014 gehört er dem Kreistag an. Auch Martin Scharf hob noch einmal die solide Arbeit der Freien Wähler innerhalb der Koalition sowohl auf Minister- als auch Staatssekretärsebene hervor.

Blick muss auf Energiegewinnung fallen, so Scharf

Allerdings habe sich die Welt seit Corona und dem russischen Überfall auf die Ukraine komplett verändert. Noch mehr als zuvor müsste daher der Blick auf die Energiegewinnung, die Bildung, die Digitalisierung, die Gewinnung von Fachkräften, die Integration und den Mangel an ärztliche Versorgung im Ländlichen Raum gelegt werden. Die Freien Wähler hätten sich in ihrer Arbeit als Praktiker und Pragmatiker erwiesen. Ihr besondere Fähigkeit bestehe darin, den Bürgern zuzuhören und deren Belange ernst zu nehmen, so Scharf. Daher sei es sein Ziel, seine Erfahrungen in die Arbeit im Landtag einzubringen. „Wir brauchen keine Berliner Verhältnisse, Bayern braucht eine starke Regierung“, sagte er abschließend.

Eindeutige Mehrheit für Scharf

Beim anschließenden Wahlgang erhielt Scharf 26 Ja-Stimmen, viermal ein Nein und zwei Stimmzettel wurden leer abgegeben. Als Listenkandidaten wählten die Mitglieder einstimmig Dieter Jäger. Ebenfalls einstimmig ging die Wahl für Richard Tischler als Direktkandidat für den Bezirkstag und Verena Obermeier als Listenkandidatin, ebenfalls für den Bezirkstag, aus. Verena Obermeier gilt aufgrund ihrer Initiative für die Jugendarbeit bei den Freien Wählern als echte Hoffnungsträgerin.