Neuwahlen im Verein
Sabine Schindler bleibt Kreisbäuerin des BBV in Schwandorf

10.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:28 Uhr
Max Schmid
Sabine Schindler (liegend auf den Arm genommen) erhielt zu ihrer Wiederwahl einen Blumenstrauß als Präsent. Mit ihr freuten sich die weiteren Vorstandsmitglieder sowie die männlichen BBV-Funktionäre. −Foto: Max Schmid

Corona bremste den Bayerischen Bauernverband gehörig aus. Auch die Zukunft wird für die Landwirte im Landkreis einige Herausforderungen mit sich bringen.

Auch der BBV-Kreisverband nutzte die „coronafreie Zeit“, um in mehreren Versammlungen neue Ortsobmänner und neue Ortsbäuerinnen zu wählen. Nun traf man sich im Tierzuchtzentrum zur Neuwahl des Kreisvorsitzenden, beziehungsweise der Kreisbäuerin.

Josef Irlbacher wurde während der ersten Zusammenkunft als Kreisvorsitzender von den Ortsobmännern des BBV im Amt bestätigt. Irlbacher gab dabei einen Rückblick auf eine bewegte Wahlperiode, in die man mit Schwung gestartet sei, die aber durch Corona jäh ausgebremst wurde. Zentrale Veranstaltungen wie der Sebastiani-Bauerntag, Erntedankfeste oder Tage des offenen Hofes fielen teilweise den behördlichen Maßnahmen gegen das Virus zum Opfer. So musste man auch die Verbandswahlen verschieben, die nun nachgeholt werden. Und auch das 75-jährige Bestehen des BBV mit dem Zentrallandwirtschaftsfest konnte man nicht feiern.

Kleiner Trost sei, so Irlbacher, dass man zumindest das 70-jährige Bestehen der Landfrauen im Landkreis begehen konnte. Ohne den schlagkräftigen Bauernverband würde es schlecht um dieAgrar-, Umwelt- und Marktpolitik aussehen.Kreisvorsitzender Irlbacher erinnerte an die Betriebshelfer und Dorfhelferinnen und die schnelle tatkräftige Hilfe, die der BBV bei Unwetterkatastrophen für die betroffenen Bauernfamilien leiste. Zu den politischen Erfolgen des BBV gehöre die Entlastung beim Agrardiesel und die Verhinderung der Umsatzsteuer bei Biogasanlagen bei der Direktvermarktung. Der Redner verwies auch auf den langjährigen Kampf in Sachen Düngeverordnung durch eine Reihe von Musterklagen.

Viele Aufgabengebiete

Als weitere Themen des BBV nannte Irlbacher die gemeinsame Europäische Agrarpolitik, der Kampf um die Tierhaltung und der Einsatz für Direktvermarkter. Zudem kümmere man sich im Verband um die Jagdgenossenschaften und engagiere sich in der Kinder- und Erwachsenenbildung. Um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden, habe man sich im Diskussionspapier „Landwirtschaft 2040“ Gedanken gemacht, welche Chancen und Perspektiven der Bauernstand habe. „Mega-Themen“ dabeiseien Ernährungssicherung,Artenschutz und Energiewende. Ergebnisse aus der Diskussion könne man auf der Internetseite des BBV nachlesen, führte Josef Irlbacher aus.

Der zweite Versammlungstermin war in erster Linie den Landfrauen vorbehalten, nur BBV-Kreisvorsitzender Josef Irlbacher, Beziksgeschäftsführer Hubert Hofmann und Kreisgeschäftsführer Josef Wittmann waren mit dabei. Kreisbäuerin Sabine Schindler ließ die vergangene Wahlperiode von 2017 bis 2022 per Diaschau Revue passieren. Sie traf dabei die Feststellung, dass die Landfrauen auch während der Corona-Zeit „echt aktiv“ waren und zählte dann eine Reihe von Veranstaltungen auf. Man habe Politikergespräche arrangiert, Lehrfahrten zu verschiedenen Zielen durchgeführt, Landfrauentage abgehalten und konnte 2018 sogar das 70-jährige Bestehen der Landfrauenbewegung feiern. Die Veranstaltungsliste umfasste auch das Erntedankfest, Spendenübergaben an bäuerliche Hilfsprojekte und das Bezirkschöretreffen im Tierzuchtzentrum Schwandorf.

Während der Corona-Einschränkungen habe man einen „Whatsapp-Adventskalender“ erstellt und ein Preisausschreiben durchgeführt, an dem sich über 400 Kinder beteiligt haben. Letzer gesellschaftlicher Höhepunkt war der Bayerische Abend auf dem Gelände des Tierzuchtzentrums. BBV-Bezirksgeschäftsführer Hubert Hofmann, der die anschließende Neuwahl leitete, dankte den Landfrauen für ihre engagierte Interessenvertretung und Meinungsbildung.

Gremium war sich einig

Die Wiederwahl von Sabine Schindler zur Kreisbäuerin erfolgte einstimmig. Schindler nahm das Wahlergebnis freudig und humorig auf: „Ich danke euch, dass ich meinen Traumjob nochmals fünf Jahre lang ausüben darf.“ Geschäftsführer Josef Wittmann dankte für die Bereitschaft Schindlers und überreichte einen bunten Blumenstrauss. Zusätzlich zu den laut Satzung vorgeschriebenen fünf Beiratsmitgliedern wurden Simone Schanderl, Angela Schmal, Stefanie Rester und Monika Sieß als weitere Beirätinnen gewählt.