Feuerwehr
„Schlauchmarathon“ zum 50. Geburtstag des Kreises Schwandorf

24.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:16 Uhr
Johannes Berner
Der Startschuss für den Schlauchmarathon fiel in der Großen Kreisstadt Schwandorf. −Foto: Fotos: Johannes Berner

Am Samstag fand im Landkreis Schwandorf anlässlich des 50-jährigen Bestehens eine ganz besondere Aktion statt. Beim Schlauchmarathon bildeten die Feuerwehren zwischen Schwandorf und Nabburg eine lange Fanmeile.

Wer ist schneller – Mensch oder Wasser? Das war die häufig gestellte Frage beim Schlauchmarathon, mit dem der Landkreis Schwandorf seinen 50. Geburtstag feierte. Die beiden Kreisbrandmeister Christoph Spörl und Hans-Jürgen Schlosser hatten zusammen mit Feuerwehren im Landkreis einen ungewöhnlichen Wettbewerb unter dem Motto ‚Mensch gegen Technik’ organisiert. 34 Läufer gingen einzeln oder in Staffeln gegen das Wasser an den Start.

Die Zukunft der Feuerwehr

Kurz vor dem Start in Schwandorf erklärteKreisbrandrat Christian Demleitner,wie es zur Idee mit dem Schlauchmarathon gekommen war. Den Auftakt zur Feier des Landkreisjubiläums habe man mit einem Blick in die Zukunft gestalten wollen. „Deshalb riefen wir den Schlauchmarathon ins Leben, der die Stadt Schwandorf mit der Stadt Nabburg verbindet“, erläuterte er.

SPD- Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder lobte in ihren Begrüßungsworten das Engagement der Jugend. Der Schlauchmarathon zeige, dass sich junge Leute ganz selbstverständlich bei den Feuerwehren in den Dienst an ihren Mitmenschen stellten. Das sah auch Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf (CSU) so. „Für unsere Gesellschaft ist ehrenamtliches Engagement wie bei der Feuerwehr unverzichtbar und unheimlich wertvoll. Denn hier werden Miteinander, Gemeinschaftsgefühl und Kameradschaft gestärkt“, betonte sie.

Strecke war 18 Kilometer lang

Auf einer Länge von 18 Kilometern legten 500 Jugendfeuerwehrleute zusammen mit Betreuern, Jugendwarten und Maschinisten in zwölf Abschnitten, die für die zwölf Kreisbrandmeisterbereiche im Landkreis stehen, 900 sogenannte B-Schläuche zusammen. Zwischen den 20 Meter langen Schläuchen befand sich etwa alle 900 Meter eine Pumpe mit acht Bar Ausgangsdruck.

Zeitgleich machten sich am Volksfestplatz in Schwandorf die 34 Teilnehmer des Hanni-Gietl-Laufs bereit und warteten auf das Startsignal des Kreisbrandrats. Pünktlich um 14 Uhr gab dieser das Kommando, und die ersten Läufer machten sich in Staffeln auf den Weg vom Volksfestplatz Schwandorf Richtung Nabburger Nordgauhalle. Gleichzeitig wurde das Wasser aus der Naab entnommen und in die zusammengefügten Schläuche gepumpt.

FFW-Nachwuchs feuerte an

Unter den Läufern war auch Marcus Pelzer, der für den Bezirk Bruck eine der drei Etappen mitrannte. Nach etwa sechs Kilometern wurde er wie die meisten anderen Läufer von einem Kollegen abgelöst. An der Strecke warteten Jugendfeuerwehrleute, die die vorbeieilenden Läufer anfeuerten und motivierten. Eine Feuerwehr grillte sogar Bratwürste.

25 Minuten nach dem Start gab es schon die Vorentscheidung: Die Läufer überholten bei schweißtreibenden Temperaturen bereits das Wasser, das vereinzelt aus defekten Schläuchen entwich. Fleißige Feuerwehrleute sorgten aber in Windeseile für Abhilfe.

Als erster Läufer erreichte Marcus Lippert von der FFW Wölsendorf, der die Distanz allein zurückgelegt hatte, nach 76 Minuten die Ziellinie: „So viel Applaus wie auf dieser Strecke habe ich noch nie bekommen. Es war interessant, weil man nicht gegen andere Menschen, sondern gegen das Wasser lief. Das war meine Motivation“, erzählte er begeistert am Ziel in Nabburg Ähnliches berichtete auch Pelzer nach seiner Ankunft: „Es war ein cooles Erlebnis. Viele Jugendfeuerwehren standen an der Seite und jubelten uns zu. Es hat Spaß gemacht.“

Aus der Naab und in die Naab zurück

Wenige Minuten nach Hanni Gietl kam auch das Wasser in Nabburg an. Exakt um 16.10 Uhr spritzte es in hohem Bogen in die Naab, von der es entnommen worden war.„Der Umweltfaktor ist uns extrem wichtig.Dahin, wo es entnommen wurde, geht es auch wieder zurück“, betonte FFW-Sprecher Hans-Jürgen Schlosser.