Verabschiedung am BSZ
Schwandorfer Schulleiter arbeitet künftig in Afrika

19.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:33 Uhr
Max Schmid
Nach dreieinhalb Jahren im Amt ist Schluss: Josef Most (vorne, 3. v. r.) verlässt das BSZ, um künftig in Äthiopien und Somalia drei neue Berufsschulen aufzubauen. −Foto: Max Schmid

Nach dreieinhalbjähriger Tätigkeit als Chef des Beruflichen Schulzentrums (BSZ) ist Oberstudiendirektor Josef Most feierlich verabschiedet worden. Der Pädagoge nimmt eine neue Aufgabe mit Dienstort in Addis Abeba wahr.

Alois Meyer, Mitglied der Schulleitung, moderierte die Abschiedszeremonie in der Aula des BSZ und begrüßte dazu auch Landrat Thomas Ebeling, zweiten Bürgermeister Andreas Wopperer sowie die Außenstellenleiter aus Nabburg, Neunburg und Oberviechtach.

Nach einem Musikstück von Günter Kohl (Keyboard) und Carolin Pürner (Gesang) verabschiedete sich Josef Most in seiner Rede vom Lehrerkollegium und bat um Verständnis für seinen Schritt. Es sei Zeit für ihn, eine neue Herausforderung anzunehmen. Er sehe die Berufsschule als großes Segelschiff, das durch die raue See navigiere – und er als Schulleiter habe das Vergnügen gehabt, das Steuer dieses Schiffes zu halten, um es durch Stürme und Herausforderungen zu führen.

Viele Herausforderungen bewältigt

Most nannte auch einige dieser Herausforderungen beim Namen: Es sei darum gegangen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, das Flüchtlingsproblem zu bewältigen, während der Coronapandemie auf Distanzunterricht umzustellen sowie Änderungen in der Schulverwaltung und denUmbau des Stammschulgebäudeszu bewältigen.

Zudem habe man in Neunburg die E-Mobilität eingeführt, in Oberviechtach den Digitalpakt umgesetzt und in Nabburg einen Schweißroboter installiert. Most lobte die engagierte Crew von Lehrern im Schulzentrum. Gemeinsam habe man viel erreicht, dafür gebühre allen sein Dank. Nach langer Überlegung und Gesprächen mit der Familie habe er sich aber nun entschlossen, eine neue Aufgabe im Bereich der Entwicklungshilfe anzunehmen.

Addis Abeba als Dienstort

Er werde als Teamleiter drei Vorhaben der Bundesregierung in Äthiopien und Somalia umsetzen. Konkret bedeute dies den Bau von drei beruflichen Schulen für die Ausbildung von Flüchtlingen. Sein Dienstort werde Addis Abeba sein, seine Beurlaubung vom Schuldienst in Schwandorf diene öffentlichen Belangen und sei somit möglich.

Er verlasse das BSZ mit einem weinenden und einem lachenden Auge, sagte Most. Er sei traurig, die Menschen, die er hier sehr geschätzt habe, verlassen zu müssen, freue sich aber gleichzeitig über die Möglichkeit, neue Horizonte entdecken zu können. Sprüche seien in seinem Leben oft hilfreich gewesen. Deshalb gab Most zum Abschied einen davon weiter: „Lehren ist kein Beruf, sondern eine Berufung“.

Die größte Baustelle des Landkreises

Landrat Thomas Ebeling verwies in seinem Grußwort darauf, dass das BSZ seit Jahren die größte Baustelle für den Landkreis als Sachaufwandsträger sei. Er würdigte den guten Kontakt und den gegenseitigen Respekt zwischen Schulleitung und Landkreis und sprach Most seine Bewunderung für dessen künftige Tätigkeit aus. Ebeling verabschiedete Most mit einem guten Tropfen und dem Rat, die Flasche noch vor der Abreise zu leeren.

Ralf Kohl von der Industrie- und Handelskammer verwies auf rund 4500 Auszubildende im Kammerbezirk und lobte die engagierte Zusammenarbeit der Kammer mit dem BSZ in Schwandorf. Jedem Ende wohne ein Neuanfang inne, dem Most mit Freude entgegensehen könne, sagte Kohl.

Für die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz verabschiedete sich Wolfgang Reif von Most. Auch er sprach von einer guten Partnerschaft, gegenseitiger Wertschätzung und zielgerichtetem Denken, insbesondere im Bereich der dualen Ausbildung.

Viel Lob von den Kollegen in Schwandorf

Für den Personalrat überreichte Evi Wurdack ein Präsent und bescheinigte dem scheidenden Schulleiter, eine einzigartige Atmosphäre in Schwandorf geschaffen zu haben. Stellvertretender Schulleiter Thomas Schlütsmeier und die Außenstellenleiter Rosina Pimmer, Armin Wild und Thomas Schiller ließen die Stationen Mosts im BSZ Revue passieren – angefangen von der Amtseinführung im November 2019, über diverse Veränderungen und Verbesserungen in der Schule bis hin zur Schülerzeitung, für die man den Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks erhalten habe. Pimmer berichtete, dass Most in den 1980er Jahren als Mechatroniker die Berufsschule in Nabburg besucht habe und 1997 als Junglehrer in die Schule zurückgekommen sei.