Industriegeschichte
Stadt Teublitz setzt dem Eisenwerk Maximilianshütte ein Denkmal

30.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:49 Uhr
Werner Artmann
Das Industriedenkmal in der Maxhütter Straße wurde durch Bürgermeister Thomas Beer (2.v.r.) in Anwesenheit von Künstler Florian Zeitler (2.v.l.) und den Bauhofmitarbeitern Günther Bayerl (l.)und Peter Roidl (r.) der Öffentlichkeit übergeben. −Foto: Werner Artmann

„Mit dem ersten Industriedenkmal in Teublitz soll die Erinnerung an das historische Eisenwerk Maxhütte bewahrt und mit der Gegenwart verbunden werden!“ Diese Worte von Bürgermeister Thomas Beer standen im Mittelpunkt der offiziellen Übergabe des „Kleinen Räderwerks“ in der Maxhütter Straße.

Das geschichtliche Erbe und die historische Identität der Stadt beruhen in hohem Maße auf dem industriellen Erbe des Eisenwerks Maxhütte. Um dieses zu bewahren, beauftragte der Stadtrat am 21. Juli 2022 den einheimischen Künstler Florian Zeitler mit der Gestaltung der Skulptur.

Zeitler war von diesem Auftrag sehr angetan. „Das kleine Räderwerk ist eine Hommage an die Ära des Eisenwerks Maximilianshütte!“, sagte er. Durch das Ende der Maxhütte Anfang der 1990er Jahre habe die Region einen schmerzhaften Einschnitt erlebt. Stillstand, Ungewissheit, Existenz- und Zukunftsängste seien damals allgegenwärtig gewesen.

Stolze Geschichte „visualisiert“

Heute, 30 Jahre später, sei die Erinnerung an diese Zeit verblasst – und damit auch an die positive gesellschaftliche Entwicklung, die Teublitz durch das Eisenwerk erfahren habe. „Das kleine Räderwerk soll nun an diese Epoche erinnern und die Geschichte visualisieren“, stellte Zeitler fest. Große Authentizität erfahre das Metallobjekt durch die Verwendung von vorwiegend original Zahnrädern, Antriebs- und Stellrädern aus dem Eisenwerk, erläuterte Zeitler. Diese fänden in der Skulptur wieder zusammen und Verwendung in einem neuen Kontext.

Das Räderwerk hat den Charakter eines Uhrwerks. Es versinnbildlicht die Zeit der Mechanik, als Zeitabschnitt vor der Digitalisierung, den Wandel von einer Generation zur nächsten. Ein Brückenschlag von einer Epoche zur anderen. „Die Räder stehen heute still, so wie die Zeit der Schwerindustrie in der Oberpfalz der Vergangenheit angehört“, erklärte Teublitzer Künstler.

Bürgermeister Beer dankte ihm für sein Werk und betonte, dass neben einer Aufwertung des Ortsbilds auch ein Denkmal für die Geschichte der Stadt und der Arbeits- und Lebensgeschichte vieler Teublitzer geschaffen worden sei. Sein Dank galt aber auch Bauhofleiter Peter Roidl und den drei mitwirkenden Bauhof-Arbeitern Günther Bayerl, Ludwig Ullmann und Andreas Kobler für die Erstellung der Fundamente und Eingrenzung der Anlage.

Weitere Details des Kunstwerks

„Das kleine Räderwerk“ hat eine Länge von rund 4,60 Metern, eine Breite von einem Meter und eine Höhe von zwei Metern. Zwei Stahlblechstelen werden verbunden durch Verstrebungen mit ineinandergreifenden Zahnrädern, Antriebsscheiben und Stellrädern mit Durchmessern von 20 bis 100 Zentimeter. Das Kunstwerk wurde auf zwei Betonfundamente in einem Abstand von rund 2,8 Metern errichtet. Neben dem Räderwerk befindet sich zudem eine Schiefer-Stele, auf deren Rückseite Erläuterungen und Informationen zur Skulptur angebracht sind.