Das spannende Leben von Franziska Meißel begann per Hausgeburt in Nittenau. Ihr Vater fiel im Jahr 1945 im Krieg, weshalb ihre Mutter und sie sehr früh auf sich alleine gestellt waren. Bereits als Kind war sie abenteuerlustig, offen für neue Ideen und lebensbejahend. Diese Eigenschaften hat Franziska Meißel bis heute nicht verloren. So wird die Jubilarin in der Mitteilung der Stadt Nittenau beschrieben.
Nachdem sie die Handelsschule erfolgreich abgeschlossen hatte, arbeitete sie im Alter von 18 Jahren bei der Firma Furchner, einem Großhandel für Haus- und Küchengeräte in Bodenwöhr. Beruflich machte sie unter anderem auch einen Stopp in Schönek in Bruck sowie im Volkswagenzentrum Regensburg.
Ihr Mann starb 2017
Ihren im Jahr 2017 gestorbenen Mann Peter lernte sie bei einer gemeinsamen Busfahrt zur Arbeitsstätte kennen. Noch heute kann sie sich an das erste Aufeinandertreffen und das Kennenlernen bestens erinnern: „Eines Tages fragte er meine Mutter, ob Peter mit mir im Schorfen Eck, einem ehemaligen Café, einen Kaffee trinken darf.“ Pünktlich um halb sieben wurde sie am gleichen Tag von ihrem späteren Ehemann wieder zu Hause abgesetzt. Ihren Peter heiratete sie standesamtlich am 29. November 1963. Einen Tag später wurde die kirchliche Trauung gefeiert. Die Ehe blieb kinderlos.
In ihrer Freizeit geht Franziska Meißel ihrer großen Leidenschaft nach, dem Theaterspielen. Bereits im Kindergartenalter widmete sie sich diesem Hobby. Seit der Gründung des Theater- und Festspielvereins ist sie ein treues und stets aktives Mitglied. Außerdem ist sie schon einige Jahrzehnte Mitglied beim BRK, der Wasserwacht und dem Obst- und Gartenbauverein. Zudem halten ihre beiden Hunde Vroni und Armani sie fit.
Ein weiteres großes Thema in ihrem Leben ist die Politik. Von klein auf hatte Franziska Meißel ein Gespür für die Menschen und die bedeutenden Themen in der Region. Den Ortsverein der SPD ließen sie und ein paar Freunde gemeinsam erneut aufleben. Im Jahr 1972 wurde sie als erstes weibliches Mitglied im Nittenauer Stadtrat gewählt. Zudem wirkte sie nach der Gebietsreform von 1972 bis 1978 im Kreistag. Bis 1992 war sie im Stadtrat für viele neue Ideen verantwortlich. „Das war eine schöne und einzigartige Erfahrung“, erzählte Franziska Meißel, „wir sind uns im Stadtrat alle menschlich begegnet und ich wurde von jedem ernst genommen.“ Als harmoniebedürftige Frau versuchte sie stets Kompromisse auszuhandeln und die bestmöglichen Beschlüsse für alle BürgerInnen zu finden.
Erster Bürgermeister Benjamin Boml und Zweite Bürgermeister sowie 1. Vorsitzender des Theater- und Festspielvereins Nittenau, Albert Meierhofer, gratulierten der 80-Jährigen zum Geburtstag. „Ihr Wirken und das Engagement prägt uns bis heute“, betont Benjamin Boml.
Vielfältige Verdienste
Für ihre vielfältigen Verdienste wurde Franziska Meißel im Jahr 1993 die silberne Bürgermedaille der Stadt Nittenau und im Jahr 2005 die Landkreisverdienstmedaille des Landkreises Schwandorf verliehen. Zum Geburtstag durfte sich die 80-Jährige zudem über Glückwünsche von Landrat Thomas Ebeling und Bundestagsabgeordneter Marianne Schieder (SPD) freuen.