Bürgermeister informieren sich
Kläranlage in Nittenau muss dringend saniert werden

29.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:28 Uhr
Die Bürgermeister erfuhren bei der Besichtigung viele Details über die Kläranlage. −Foto: Georg Hoffmann

Auf Anregung des Zweckverbandsvorsitzenden und Bürgermeisters der Stadt Nittenau, Benjamin Boml (FW), besichtigten seine Stellvertreter im Zweckverband, Brucks Bürgermeisterin Heike Faltermeier (CSU) und Bodenwöhrs Bürgermeister Georg Hoffmann (CSU) die Verbandskläranlage in Nittenau. Die drei Rathauschefs sehen laut einer Pressemitteilung keine Alternative zur Sanierung.

Die Kläranlage ist die wichtigste Komponente in der Abwasserbeseitigung der drei Partnerkommunen Nittenau, Bruck und Bodenwöhr. In den 1970er Jahren vorausschauend geplant, hat die Kläranlage zuverlässig ihre Aufgabe erfüllt. Innovative Projekte wie ein Blockheizkraftwerk oder eine Heizungsanlage zum Erwärmen des Klärbereichs sichern heute die Stromversorgung und bringen gerade in der momentanen Zeit eine deutliche Entlastung in Sachen Betriebskosten.

Das betreuende Büro „bbi-Ingenieure“ aus Regensburg erklärte den Bürgermeistern den Weg des Abwassers bis zur Übergabe an den Regen. Es sei jetzt wirklich an der Zeit, mit Sanierungsarbeiten einzusteigen, lautete das Fazit der Rathauschefs laut einer Pressemitteilung. Die vielen Jahrzehnte hätten deutlich an der Anlage genagt, vieles müsse neu gemacht werden. Nach der Klärschlammtrocknung, die sich derzeit im Bau befindet, bräuchten Biologie, Sandfang und Belüftung neue Technik und die Bauwerke eine Instandsetzung. Zu lange habe man gewartet und die jetzt anstehenden Arbeiten seien alternativlos, so die Meinung aller drei Bürgermeister. Es sei hier mittlerweile fünf Minuten vor Zwölf, sonst könne man der Aufgabe, saubereres Wasser in den Regen abzugeben, nicht mehr nachkommen.

In der nächsten Abwasserzweckverbandssitzung sollen die Eckdaten des Investitionsstaus bekannt gegeben werden, kündigte Nittenaus Bürgermeister Boml an. Selbstverständlich versuche die Verwaltung alles, um Fördergelder für die Kosten im Millionenbereich an Land zu ziehen. Jedoch brauche es dazu erst einmal eine Durchfinanzierung der Sanierungsarbeiten.

Überrascht zeigten sich alle drei Bürgermeister von einem neuen Problem unserer Zeit. Die Fettanteile im Wasser stiegen in den letzten Jahren enorm an. Dies macht eine Reinigung des Wassers extrem aufwendig und kostspielig. Die Kläranlage selbst ist für diese Aufgabe nicht gerüstet, was die Energiekosten in die Höhe treibe. Nach Satzung des Abwasserzweckverbandes darf in das Kanalnetz nur ein kleiner Prozentsatz Fett eingeleitet werden. Jeder größere Betrieb, der mit Fetten hantiere, müsse einen Ölabscheider besitzen.

Die Mitarbeiter der Kläranlage bitten die Gemeindebürger aus dem Sulzbachtal, bei dem Thema achtsam zu sein. Frittierfett habe nichts im Abwasser verloren und müsse entsorgt werden.