Erinnerung an Maximilianshütte
Metallkünstler erschafft Werk aus Zahnrädern für Teublitz

17.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:59 Uhr
Werner Artmann
Florian Zeitler bekam in seinem Atelier Besuch von Bürgermeister Thomas Beer, der dem Metallkünstler bei der Arbeit über die Schulter schaute. −Foto: Werner Artmann

In seiner letzten Sitzung beschloss der Teublitzer Stadtrat einstimmig die Errichtung eines Kunstwerkes am Ortseingang in der Maxhütter Straße auf Höhe der Schanzstraße. Damit beauftragt wurde der Teublitzer Metallkünstler Florian Zeitler, der einen entsprechenden Entwurf mit dem Titel „Das kleine Räderwerk“ vorlegte.

Dieses Kunstwerk soll an die Ära des Eisenwerks Maximilianshütte erinnern, dessen Stahlwerk die Geschichte von Teublitz prägte. Noch in diesem Jahr soll das Metallobjekt aufgestellt und seiner Bestimmung übergeben werden.

Kunst hilft beim Erinnern

„Die Errichtung dieses Kunstwerks ist ein weiterer Baustein, unser Teublitz lebens- und liebenswerter zu gestalten und dabei die Geschichte unserer Stadt präsent zu halten“, stellte Bürgermeister Thomas Beer bei einem Besuch im Atelier von Florian Zeitler fest.

Hauptinhalte des Objekts sind die verschiedenen Arten von Maschinenrädern, die größtenteils aus dem Eisenwerk stammen. Nun muss Zeitler diese Räder und Eisen-Verbindungen zu einem Kunstobjekt zusammenfügen.

Wie Beer erklärte, wurde im Rahmen der Planungen für den Gedenkstein „Zwangsarbeit“ beim neuen Gewerbegebiet Süd-Ost (Hugo-Geiger-Siedlung) die Idee geboren, an geeigneter Stelle in Teublitz ein weiteres Kunstwerk zu errichten, das Teublitz mit dem ehemaligen Eisenwerk Maximilianshütte verbindet.

Auch der Stadtrat sah dieses Projekt positiv und hat einstimmig dafür plädiert. „Auch für dieses Kunstwerk einen Teublitzer Künstler gefunden zu haben, macht dieses Projekt zu etwas Besonderem,“ meinte der Bürgermeister. Im April diesen Jahres fand auch ein Vor-Ort-Termin mit Florian Zeitler und dem Ortsheimatpfleger Matthias Haberl am vorgesehene Standort statt.

Zeitler ist von dem Projekt begeistert. Wie er feststellte, ist das kleine Räderwerk eine Hommage an die Ära des Eisenwerks Maximilianshütte. Durch das Ende der Maxhütte Anfang der 1990er Jahre erlebte die Region einen großen Einschnitt. Stillstand, Ungewissheit, Existenz- und Zukunftsängste waren damals ein allgegenwärtiges Thema. Heute, 30 Jahre, später verblasst die Erinnerung an diese Zeit und damit auch die positiven gesellschaftlichen Entwicklungen, die die Stadt Teublitz durch das Eisenwerk erfahren hat. „Das kleine Räderwerk soll an diese Epoche erinnern und die Geschichte visualisieren“, sagte Zeitler.

Zahnräder aus der Maxhütte

Große Authentizität erfährt das Metallobjekt durch die Verwendung von vorwiegend originalen Zahnrädern, Antriebs- und Stellrädern aus dem Eisenwerk. Das kleine Räderwerk hat den Charakter eines Uhrwerks. Es versinnbildlicht die Zeit der Mechanik, als Zeitabschnitt vor der Digitalisierung, den Wandel von einer Generation zur nächsten. „Die Räder stehen heute still, so wie die Zeit der Schwerindustrie in der Oberpfalz Vergangenheit ist“, so der Metallkünstler.