Schule
Gute Noten für die neue Direktorin

Ulrike Partl-Mahlendorf ist jetzt offiziell in ihr Amt als Leiterin der Mädchenrealschule St. Josef eingeführt worden.

23.11.2019 | Stand 16.09.2023, 5:14 Uhr
Rudolf Hirsch

Der pädagogische Leiter des „Katholischen Schulwerks in Bayern“, Peter Tezzele (r.), gab der neuen Leiterin der Mädchenrealschule St. Josef, Ulrike Partl-Mahlendorf, den guten Rat, sich ein „dickes Fell“ wachsen zu lassen. Foto: Rudolf Hirsch

Peter Tezzele legte der neuen Schulleiterin die Kapitänsbinde an und überreichte ihr ein Buch mit dem Titel „Das dicke Fell zum Schutz vor Frustfallen und Nervensägen“. Der leitende Pädagoge des „Katholischen Schulwerks in Bayern“ ermunterte Direktorin Ulrike Partl-Mahlendorf zur Offenheit gegenüber Lehrern, Schülern und Eltern: „An der Spitze einer Schule brauchen wir keine absolutistischen Herrscher sein, sondern teamfähige Führungskräfte mit Sach-, Fach- und Personalkompetenz“.

„Die 100-tägige Bewährungsprobe hat unsere Chefin mit Bravour bestanden“, bestätigte Konrektor Jürgen Moritz bei der Begrüßung zahlreicher Vertreter aus Schule, Kirche und Behörden, die am Freitag an der Feier zurAmtseinführung der neuen Schulleiterinteilnahmen. Für den Direktor der Schulstiftung der Diözese Regensburg, Prälat Johannes Neumüller, bestehe die Aufgabe der kirchlichen Schulen darin, den Jugendlichen christliche Werte zu vermitteln und sie „in umfassender und menschennaher Weise“ auf das gesellschaftliche Leben vorzubereiten. Der Domdekan wünschte der neuen Schulleiterin „ein hörendes Herz für die Anliegen der ihr anvertrauten Schülerinnen“.

Lebenslauf:Grußworte:
Ulrike Partl-Mahlendorf (51) ist verheiratet, hat drei Kinder und wohnt in Wörth an der Donau. Sie war Seminarleiterin für katholische Religionslehrerin und zuletzt zweite Konrektorin an der staatlichen Realschule Rottenburg/Laaber.Landrat Thomas Ebeling und Oberbürgermeister Andreas Feller hießen die neue Leiterin willkommen und versprachen Offenheit für Gespräche.

„Ich wünsche mir, dass der hervorragende Geist dieser Schule erhalten bleibt.“ Mit diesen Worten ermunterte Dekan Hans Amann die Direktorin, in dieser schnelllebigen Zeit den Kompass auf „Stabilität und Wertebeständigkeit“ zu setzen. Der evangelische Geistliche Arne Langbein gibt seit 16 Jahren an der Mädchenrealschule Religionsunterricht und hofft auf einen regen Gedankenaustausch mit der Inhaberin der „Missio Canonica“, dem katholischen Lehrauftrag.

Leidenschaft für den Lehrerberuf

Die Ministerialbeauftragte der Realschulen in der Oberpfalz, Mathilde Eichhammer, bescheinigte ihrer Kollegin „große Leidenschaft für den Lehrerberuf und ein hohes berufliches Ethos“. Die Realschullehrerin für Deutsch und katholische Religion habe sich in der Ausbildung junger Lehrer als Beauftragte für religiöses Schrifttum und zuletzt als Konrektorin die nötige Qualifikation für die Leitung einer Schule angeeignet. Die Digitalisierung in vernünftige Bahnen zu lenken, darin sieht die Ministerialbeauftragte die größte Herausforderung für die Zukunft. Neben dieser Mammutaufgabe gelte es aber auch, den traditionellen Wertekanon zu bewahren.

Denn: „Die Schülerinnen sollen die Schule als selbstbewusste junge Frauen verlassen“. Mathilde Eichhammer forderte die Lehrkräfte auf, die Jugendlichen für den Erhalt der freiheitlichen Grundordnung zu sensibilisieren und sie auf „eine aktive Staatsbürgerschaft“ vorzubereiten. „Das Feld der politischen Bildung dürfen wir nicht den Populisten überlassen“, mahnte die Ministerialbeauftragte. In einem Szenenspiel gaben Mitglieder der Schulfamilie der neuen Leiterin „ein erstes Zwischenzeugnis“ und bescheinigten ihr Weitblick, Durchsetzungskraft, Offenheit, Ideenreichtum, Wertschätzung und Teamfähigkeit. Annalena Hastreiter zog ein erstes Fazit: „Wir können nur Gutes über unsere neue Schulleiterin berichten. Die ganzen Unsicherheiten und Befürchtungen waren völlig unbegründet“.

Festen Standpunkt vertreten

Ulrike Partl-Mahlendorf bedankte sich für die herzliche Aufnahme und die Wärme, die ihr von Beginn an entgegengebracht worden sei, und stellte unter dem Beifall der Gäste die rhetorische Frage: „Waren es nicht beeindruckende Beiträge der Schüler und Lehrer, die wir gerade erlebt haben?“

Es sei nicht einfach, „in einem Umfeld konsumorientierter Wegwerfmentalität“ Zeugen der christlichen Hoffnung zu sein. Ein konstruktives Gespräch mit Vertretern anderer Weltanschauungen könne nur führen, „wer einen festen Standpunkt hat“. Und: „Unser Fundament ist Jesus Christus“. Auf diesem Grundstein werde die Mädchenrealschule St. Josef auch unter ihrer Führung immer stehen. Gemeinsam mit ihren Kollegen möchte die neue Schulleiterin den Schülerinnen das Rüstzeug für Lebenskompetenz mit auf den Weg geben.

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