Neunburg v. Wald
Konzerterlebnis mit vielen Facetten in der Schwarzachtalhalle

26.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:20 Uhr
Ralf Gohlke
Bei einem Solo-Medley für Xylophon und Orchester tat sich Nico Voith besonders hervor. Der musikaiische Leiter, Markus Held (r. ) war sichtlich stolz auf den dessen Leistung. −Foto: Ralf Gohlke

Das große Weihnachtskonzert der Stadtkapelle ist zurück. Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Pandemie konnte das Highlight im Jahreszyklus des Klangkörpers endlich wieder stattfinden. Am Ende gab es stehenden Beifall.

Die Spannung vor dem Konzert war deutlich spürbar, sowohl bei den Musikern als auch beim Publikum. Zwei Jahre hatten alle auf den, Moment warten müssen, an dem Vereinsvorsitzender Roman Sorgenfrei die Worte sprach: „Die Stadtkapelle begrüßt Sie zum 39. Weihnachtskonzert“.

Zuschuss machte Probenwochenende möglich

Eine Reihe von Ehrengästen hieß er namentlich willkommen bevor er eine „frohe Botschaft“ verkünden konnte. Im Rahmen von „Neustart Kultur“ hatte die Bundesregierung rund 35 Millionen Euro für ein Förderprogramm des Deutschen Musikrats für freie Musikensembles zur Verfügung gestellt. Mit der Förderung habe unter anderem die Vorbereitung auf das Konzert, einschließlich dem Probenwochenende, finanziert werden können.

Mit dem „Majestic Entrance“ von Bert Appermont setzte sich das Orchester dann gleich eindrucksvoll in Szene. Moderator Anton Lottner sprach von den drei Sätzen als „heldenhafter Eröffnungspassage, einem gefühlsbetonten Mittelteil und einer Rückkehr zur Einleitung“.

Weiter ging es mit einer der „Yorkshire Ballade“ von James Barnes, bevor die Reise zu Jaques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ führte. Wo bei klassischen Symphonie-Orchestern die Geigen für die hohen Töne sorgen, sind dies in einem Blasorchester die Klarinetten, Oboen und Flöten. So übernahm Klarinettistin Verena Sinzger quasi den Part der „Ersten Geigerin“. Weitere Solisten waren Andrea Tißen (Oboe), Sabrina Graßmann (Solo-Flöte) sowie Andreas Königsberger und Jonas Braun (Bartion-Solo). Lottner konnte auch auf die veränderte Optik im Orchester verweisen, die zwölf neuen Dirndl in den Stadtfarben. Letztere wurden von der Stadt und der Koller-Stiftung mitgetragen.

Jugendorchester vertonte „Queen“

Traditionsgemäß präsentierte sich das Jugendorchester, unter der Leitung von Hanna Fuß nach der Pause. Die jungen Musiker moderierten selbst und begeisterten unter anderem mit einem „Best-of-Queen-Medley“.

„Two Worlds“ lautete der Titel aus dem Musical „Tarzan“ aus der Feder von Phil Collins, mit dem sich die Stadtkapelle zurück meldete. Nur selten wie bei der Titelauswahl dieses Konzerts war heuer das Percussion-Register gefordert.

Eine humorige Einlage gab es beim Aufbau eines Xylophons für die südamerikanischen Klänge des Abends. Als Solist agierte eindrucksvoll Nico Voith. „Visionen“ bot das Ensemble dem Publikum beim gleichnamigen Titel von Mario Bürki an. Es platzierte sich seitlich neben dem Publikum bei fast totaler Dunkelheit.

Mit dem „Olympiade-Marsch“ kehrte die Stadtkapelle zu ihren Wurzeln zurück, bevor ein eindrucksvoller Konzertabend mit vielen Facetten mit zwei Weihnachtliedern ausklang. Dazu gehörte „Happy X-mas“ von John Lennon und Yoko Ono, in der eine Textzeile bescheinigt; „War is over, if jou want it“ – „Der Krieg ist vorbei, wenn du es willst“. Kräftig mitgesungen wurde zum Finale bei „Stille Nacht“.