Idee eines Anwohners
Stadt Neunburg pflanzte 17 neue Bäume in Baugebiet

28.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:22 Uhr
Ralf Gohlke
Anwohner und Initiator Harry Schüle (l.) und Bürgermeister Martin Birne (r.) gaben den jungen Bäumen schon mal eine Portion Wasser fürs gute Anwachsen. Bauhofleiter Rudi Christoph (Mitte) hatte die Aktion im Blick. −Foto: Ralf Gohlke

Die Bürgerversammlung ist im Artikel 18 der Bayerischen Gemeindeordnung ausdrücklich als „Mitberatungsrecht“ für die Bürger verankert. Dass die Nutzung dieses Rechtes durchaus etwas bewirken kann, zeigt sich derzeit im Baugebiet „Am Wanderweg“ südöstlich der Kröblitzer Straße.

Das Baugebiet ist mittlerweile rund 30 Jahre alt und zeichnet sich durch eine großzügige Straßenerschließung aus, wie sie heute, vor allem aus Kostengründen, kaum zu vermitteln wäre. Ein breiter Grünstreifen trennt die Fahrbahn vom Gehweg. Der wurde seinerzeit mit zahlreichen Bäumen bepflanzt, die aber im Laufe der Jahre immer weniger wurden.

Das fiel besonders dem Anwohner Harry Schüle auf, der den Verlust daraufhin in einer Bürgerversammlung thematisierte. „Der eine oder andere Baum ist während der trockenen Sommer der vergangenen Jahre schlicht eingegangen, andere haben das Tausalz nicht vertragen und wieder andere sind Bautätigkeiten zum Opfer gefallen“, sagt Schüle. So kann er sich an einen Fall erinnern, als ein Mischsilo für Außenputz umstürzte und dabei einem Baum „mitnahm“.

„Wir haben die Anfrage ernst genommen und die Bauabteilung beauftragt, sich ein Bild von der Situation zu machen“, erklärte jetzt Bürgermeister Martin Birner (CSU) bei einem Ortstermin. In Absprache mit dem städtischen Bauhof wurde daraufhin der Bedarf für eine Neupflanzung ermittelt und dementsprechend ausgeschrieben. In der vergangenen Woche wurde die Bäume geliefert und eingepflanzt.

Stadt investierte rund 2000 Euro

„Insgesamt haben wir 17 Bäume neu gesetzt“, erklärt Bauhofleiter Rudi Christoph. In die nähere Auswahl kamen der Bergahorn, die Eberesche, auch Vogelbeerbaum genannt, und die Vogelkirsche. Christoph stellte heraus, dass die jungen Bäume intensiver Pflege bedürften, die durch die städtischen Gärtner gewährleistet sei. Gerade Wassermangel könne Schaden am Wurzelwerk anrichten, der für das weitere Wachstum fatal sein könne. Ebenso würde das Wachstum beobachtet, um zum Beispiel „Zwiegipfel“ zu verhindern.

Rund 2000 Euro habe die Stadt für die neuen Bäume ausgegeben, erklärte Norbert Nietfeld von der Bauabteilung. Aus der unmittelbaren Nachbarschaft hatte der Bürgermeister ein ähnliches Beispiel für eine gern übernommene Anregung parat. Nachdem die rechtlichen Voraussetzungen dafür geprüft worden waren, hat die Stadt einige Obstbäume in der Hochwasserzone der Schwarzach angepflanzt. Sie sollen demnächst, in Verbindung mit einem öffentlichen Obstbaumschnittkurs, ihren ersten Erziehungsschnitt erhalten.