Länderspielpause
3:3 nach 3:1: Die zwei Gesichter des SSV Jahn

22.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:35 Uhr
Benedikt Gimber (mitte) war angefressen nach dem Remis. −Foto: Sven Kaiser

Auch wenn Fußballer gerne immer betonen, dass bei Testspielen das Ergebnis zweitrangig ist, wollen alle natürlich dennoch gewinnen. Und so war es den Spielern des Fußball-Zweitligisten SSV Jahn Regensburg am Donnerstag schon deutlich anzumerken, dass es sie ordentlich wurmte, dass sie beim 3:3 gegen SKN St. Pölten eine 3:1-Führung verspielten.

„Das ärgert mich brutal, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben“, war Benedikt Gimber ziemlich angefressen nach dem Auftritt auf dem Gelände des SV Schalding-Heining in Passau. Die Regensburger hatten sich den österreichischen Zweitligisten zurechtgelegt in der ersten Halbzeit. Sie hatten sie förmlich überrannt. Und das gezeigt, was sie in der laufenden Zweitliga-Spielzeit in den vergangenen Wochen viel zu selten gezeigt haben: sehenswerte Spielzüge. Und richtig starke Abschlüsse. „Wir müssen zur Pause mit 5:0 führen“, sah Trainer Mersad Selimbegovic Luft nach oben in Sachen Chancenverwertung. Prince Owusu (3./12.) traf gleich doppelt. Benedikt Gimber (26.) erhöhte nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Jaden Montnor (21.) auf 3:1.

In der ersten halben Stunde war es ein Zweiklassen-Unterschied. Die Regensburger, die mit Gimber, Steve Breitkreuz oder Owusu auch Stammpersonal im Einsatz hatten, trumpften richtig auf. „Da müssen wir auf dem Gaspedal bleiben und nachlegen. Die Möglichkeiten waren da in der ersten Halbzeit“, wusste auch der Jahn-Kapitän, dass sie höher führen hätten können. Nach der Pause sah es anders aus. Die Regensburger zeigten ein ganz anderes Gesicht. Hinten anfällig und vorne ideenlos.

St. Pölten schaffte durch Treffer von Din Barlov (54.) und Luis Hartwig (74.) den Ausgleich. Der Jahn hatte dann noch mehr Matchglück als beim so erlösenden 2:0 gegen St. Pauli nach zuvor sechs sieg- und torlosen Spielen in Folge. Und mit Thorsten Kirschbaum einen guten Keeper.

Steve Breitkreuz, der wegen seines Platzverweises, den er sich in Paderborn holte, auch gegen Magdeburg noch fehlen wird, erwischte keinen Sahnetag. Stark verbesserte Österreicher zeigten dagegen, warum sie als Titelaspirant gelten. Nach einem Fehlstart hat sich St. Pölten in der 2. Liga zumindest schon mal wieder auf den dritten Rang vorgeschoben.

Dass Sarpreet Singh in der Schlussphase sein Comeback feierte, ging beim schwimmenden SSV völlig unter. Auch Lasse Günther war mit dabei, zeigte gute Ansätze, wollte aber auch zu oft mit dem Kopf durch die Wand.

Auch dem Trainer gefielen die zwei Gesichter des Jahn, der sogar noch verlieren hätte können (müssen), nicht. „Das Ergebnis ist in Testspielen immer zweitrangig. Aber trotzdem darfst du eine 3:1-Führung nicht so herschenken.“ Freie Tage gewährt er seinen Schützlingen dennoch. Bis Montagnachmittag.