Olympia-Debüt
Corinna Schwab erlebt Staffel-Drama pur

Nach einem ewigen Wirrwarr um die Final-Teilnahme stürzt die Ambergerin auch noch bei der Stab-Übergabe in der Mixed-Staffel.

01.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:29 Uhr
Bitterer Olympia-Einstand: Corinna Schwab (hinten) stürzte in der Mixed-Staffel. −Foto: GIUSEPPE CACACE/AFP

Was war das für ein Einstand von Corinna Schwab bei Olympia! Die 22-jährige Ambergerin, die jetzt in Chemnitz zuhause ist, erlebte mit der neugeschaffenen Mixed-Staffel erst ein ewiges Wirrwarr um die Teilnahme am Finale: Draußen, drin, draußen, drin – das war der Weg des deutschen Quartetts, das auf der Bahn beim engen Rennen von fünf Staffeln in einer Zeitspanne von 86 Hundertstel als Fünfter aus dem Rennen schien. Doch die USA und die Dominikanische Republik wurden disqualifiziert, Deutschland war wieder in den Top acht. Doch die betroffenen Teams protestierten – und bekamen beide Recht – und das, obwohl US-Team klar außerhalb der Wechselzone den Stab übergeben hatte.

Jetzt legte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) seinerseits Protest ein und kam prompt mit dem Vorschlag durch, die neunte Bahn im Finale zu besetzen. Dort nahm das Drama neuerlich seinen Lauf: Beim Versuch von Schwab, den Stab Nadine Gonska weiterzugeben, die ins Team rückte, weil die im Vorlauf eingesetzte Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß wegen einer Muskelverhärtung passen musste, kam die Ambergerin zu Sturz und das deutsche Quartett wurde disqualifiziert, obwohl es abgeschlagen ins Ziel lief.

„Gefühlt hatte Nadine den Stab schon. Dann ist meiner Meinung nach irgendein Bein dazwischengekommen“, kommentierte Corinna Schwab das Malheur auf dem Internetportal leichtathletik.de. „Ich bin irgendwie gestolpert und gefallen und hatte keine Chance mehr, den Stab vernünftig zu übergeben.“

Bei Polens Sieg (3:09,87) holten übrigens mit der Dominikanischen Republik (3:10,21) und den USA (3:10,22) die beiden disqualifizierten Teams Silber und Bronze. Die deutsche Staffel hatte erst bei der Sparkassen-Gala in Regensburg das Ticket gelöst und bleibt angetan vom neuen Format. „Corinna und ich sind die Staffel schon 2015 bei der U-18-WM in Cali gelaufen“, befand Startläufer Marvin Schlegel. „Wir finden, das ist ein richtig geiles Format.“