„Heimspiel“ am Sonntag
Lauf-Ass Corinna Harrer startet beim Regensburg-Marathon

16.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:00 Uhr
Olympia-Teilnehmerin Corinna Harrer posiert mit den Maskottchen „Mara“ und „Thoni“. −Foto: Heinz Gläser

Bei ihrem ersten „Marathon dahoam“ peilt sie möglichst gleich den Heimsieg und damit den bayerischen Meistertitel an. Corinna Harrer wird an diesem Sonntag um 8.30 Uhr die 42,195 Kilometer in Regensburg in Angriff nehmen und damit ihr lange verzögertes Comeback in der läuferischen Königsdisziplin feiern.

Das sportliche Großereignis geht zum 31. Mal über die Bühne und wird nach Angaben des Veranstalters LLC Marathon an beiden Tagen über 5500 Teilnehmer anlocken.

2021 war die gebürtige Regensburgerin Harrer in München zum deutschen Meistertitel gelaufen, im Vorjahr warfen sie eine Corona-Infektion und anschließend Long Covid weit zurück. Nun will es die 32 Jahre alte Olympia-Teilnehmerin von London 2012 wieder wissen. „Gesundheitlich geht es aufwärts, die Form ist definitiv da, ebenso wie der Spaß am Laufen“, sagte Harrer am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Stern-Center an der Benzstraße, zu der der LLC Marathon geladen hatte. Sie werde „nicht Vollgas auf Zeit“ laufen, denke aber, dass angesichts starker Konkurrenz für den bayerischen Titel eine Marke unter drei Stunden auf der Uhr stehen müsste, blickte die vielfache deutsche Meisterin von der LG Telis Finanz voraus auf ihr Marathon-Debüt in Regensburg. Lediglich einmal war sie bislang hier am Start – im Vorjahr beim Dreiviertelmarathon.

Von der Pandemie gebeutelt

Der LLC-Vorstand Wolfgang Kammann war erfreut, mit Harrer ein „Aushängeschild“ bei der Traditionsveranstaltung zu präsentieren. Er hob zudem den Anteil der zahlreich anwesenden Vertreter der Sponsoren und der Stadt am Gelingen des Events hervor. „Der Marathon wäre ohne finanzielle Hilfe nicht denkbar“, sagte Kammann.

Die Pandemie hatte auch den Regensburg-Marathon schwer gebeutelt. Zwei Jahre in Folge fiel er aus, zwischenzeitlich wurden Existenzsorgen lauf. Zudem hatten sich vor wenigen Monaten die Wege des LLC und der langjährigen Organisatorin Claudia Fritsch getrennt. „Wir haben ein vollkommen neues Büro aufgebaut, und es sich wacker geschlagen. Ich kann sagen: Wir haben es geschafft“, lobte Kammann das Engagement der neuen Organisationsleiterin Michaela Aumüller und ihrer Mitstreiter.

Aumüller, die Tochter Kammanns, berichtete von „einigen schlaflosen Nächten“ – und dass sie sich zwischendurch auch mal diese Frage gestellt habe: „Was hast du dir da angetan?“ An solch einer solchen Großveranstaltung hingen „unglaublich viele Kleinigkeiten“.

Umso erfreuter sei sie nun wenige Tage vor dem Startschuss über die Anmeldezahlen, „die speziell in den vergangenen beiden Wochen durch die Decke gegangen sind“. Der Marathon bewege sich in puncto Resonanz nun wieder auf Vor-Corona-Niveau, wenn nicht sogar darüber.

Michaela Aumüller nannte die aktuellen Zahlen, „die uns begeistern“, wie Kammann anmerkte. Über 700 Läuferinnen und Läufer haben sich für die lange Strecke angemeldet, rund 150 für den Dreiviertelmarathon und 900 für den Viertelmarathon. Die bayerischen Meisterschaften verzeichnen circa 70 Teilnehmer.

Traditionell das Zugpferd

Schon traditionell das Zugpferd in Regensburg ist der Halbmarathon mit 2300 Startern. Und auch der Mini-Marathon am Samstag glänzt mit 1515 Anmeldungen. Am Samstag und Sonntag wird außerdem ein vielfaltiges Rahmenprogramm im Start- und Zielbereich auf dem Infineon-Parkplatz und entlang der Strecke geboten. Besonders am Marathon-Sonntag wird es weiträumige Straßensperren in der Stadt geben. Der LLC bietet insgesamt 450 ehrenamtliche Helfer für das Ereignis auf.

Teils bewölkt bei Höchsttemperaturen um die 25 Grad: Die Wettervorhersage für Sonntag verheißt angenehme, wenn nicht sogar ideale Lauf-Bedingungen.