Team-WM in Kroatien
Raindorfer Jürgen Pointinger und Co. kegeln knapp am WM-Titel vorbei

31.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:51 Uhr
Der beste Oberpfalz-Kegler: Jürgen Pointinger −Foto: DKBC

Da haben Deutschlands Männer den Titelverteidiger Serbien endlich einmal geschlagen, spielen mit 4004 Teambestleistung im Finale. Und doch werden sie im kroatischen Varazdin mit 4076 Kegel wieder von einem anderen Team übertrumpft – Österreich, das 6:2 bei 13,5:10,5 Satzpunkten gewann.

Es war ein Schlagabtausch par excellence mit einem hinreißenden Start und einem packenden Finale zweier Weltklasseteams – wie schon das Halbfinale gegen Serbien. Und wieder einmal mittendrin war mit Jürgen Pointinger ein Oberpfälzer. Der 35-Jährige gewann zweimal die Champions League, dreimal den Weltpokal und wurde zuletzt vom besten Team der Region, dem deutschen Vizemeister SKK Raindorf, verpflichtet. Poitinger hatte einst in Barbing mit dem Kegeln begonnen, wechselte 2017 zum deutschen Rekordmeister Zerbst und war auch beim jetzigen Zweitligsten SC Regensburg aktiv, wo er immer noch Mitglied ist.

Im Halbfinale hatte Österreich gegen Kroatien mit 3924 einen einzigen Kegel weniger gespielt als die Serben gegen das deutsche Team. Deutschland brauchte also wieder das mehrfach gezeigte konstante Niveau (3931 gegen Schweden, 3985 gegen die Slowakei, 3963 gegen Serbien). Deutschland spielte unverändert zum Halbfinale, also mit Jürgen Pointinger, und legte los wie die Feuerwehr, gewann alle drei Sätze und hatte ein Start-Plus von 53 Kegel.

Zur Hälfte vier Kegel Rückstand

Aber Österreich schlug postwendend zurück, kam bis auf acht Kegel heran. Dann drehte Austria das Match, übernahm die Führung mit 23 Kegel. Zur Hälfte betrug der deutsche Rückstand aber gerade einmal vier Kegel.

Für das Schlusstrio mit Pointinger begann es also fast auf Null. Die erste der vier Schlussrunden ging klar an Österreich, in der zweiten Runde sah es fast aus, als könnte Deutschland den Anschluss verlieren. Österreichs Mathias Zatschkowitsch bot Pointinger keine Angriffsfläche. 51 Kegel waren es 30 Wurf vor Schluss, die Deutschland jetzt fehlten.

Pointinger verliert 1:3

Der eingewechselte Lukas Funk begann stark, konnte den Duellverlust aber nicht verhindern. Pointinger konterte die starke Vorstellung von Zatschkowitsch zum 1:2, aber bei minus 38 Kegel, aber auch bei Poitinger wurde es ein 1:3 (683:704). Dabei hätte es gereicht, über die Duelle und Sätze zum Erfolg zu kommen.

Aber das österreichische Schlusstrio hatte jederzeit eine Antwort. Am Ende war Österreich mit zwei 700ern nicht zu packen. Es blieb Silber wie 2019 und 2021. Über Ungarn 2025 führt der Weg der Team-WM 2027 ins Altenburger Land in Thüringen. Christian Simon, WM-Chef und Vorsitzender des Ausrichters KSV Rositz hatte sich Input in Varazdin geholt.