Zweite Eishockey-Liga
Eisbären verpassen in Kassel eine Weihnachtsüberraschung

23.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:22 Uhr
Am Ende rang Spitzenreiter Kassel die Eisbären (hier Topi Piipponen) doch nieder. −Foto: JMD-Photographie

Weihnachtssensation knapp verpasst: 3516 Zuschauer sahen, wie Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg Spitzenreiter Kassel einen großen Kampf lieferte, am Ende aber doch nach dem 3:6 (2:2, 1:1, 0:3) mit der dritten Niederlage in Folge nach Hause fuhr. Weiter geht es mit einem besonderen Heimspiel gegen Ravensburg am zweiten Weihnachtsfeiertag (17 Uhr).



Am Montag wird das Trikot mit der Nummer 15 von Ex-Kapitän Peter Flache, der nach dem Zweitliga-Aufstieg aufgehört hatte, vor der Partie unters Hallendach gezogen.

Wie angekündigt trat Chefcoach Max Kaltenhauser die 410-Kilometer-Reise nach Nordhessen nicht an und ließ sich von Co-Trainer Martin Sklansky an der Bande vertreten. Dazu nahm Topi Piipponen den Kontingentspielerplatz von Kyle Osterberg ein. Der verletzte Constantin Ontl und der nach Erkrankung noch nicht wieder spielbereite Lukas Heger pausierten wie Patrick Demetz als überzähliger Verteidiger, sodass auch Matteo Stöhr ins Aufgebot und die vierte Reihe rutschte.

Gegen Kassel hatten die Eisbären am 30. Oktober beim 7:6-Penaltysieg das bisher wohl spektakulärste Saisonspiel abgeliefert. Und auf diesen Spuren wandelte man wieder: Chancen gab es hüben wie drüben. Joel Lowry hatte die erste für Kassel nach 13 Sekunden, Erik Keresztury die anfangs größte, als er nach 6:05 Minuten alleine auf Huskies-Schlussmann Jake Kielly zulief, aber nicht vorbeikam.

Dann fiel das 1:0 für die Hausherren, als Lois Spitzner einen Konter erfolgreich abschloss (6:44). Doch die Eisbären meldeten sich schnell zurück: 51 Sekunden später hatte Topi Piipponen mit seinem Pfostenschuss erst Pech, sechs Sekunden darauf nutzte Marvin Schmid einen Abpraller aber doch zum Ausgleich.

Turbulentes Spiel

Es blieb turbulent: Bei Vorteil Eisbären ging Kassel neuerlich in Führung, als Tomas Sykora nach einem Fehlpass von Corey Trivino auf und davon zog und traf (11:20) – bei Regensburger Überzahl! Auch das verstörte die Regensburger nicht: Nach 15:12 Minuten zimmerte Verteidiger Jakob Weber den Puck nach der Vorlage von Kapitän Nikola Gajovsky zum 2:2 ins Netz. Und als Jake Kielly die Scheibe aus dem Fanghandschuh rutschte, tanzte diese 34 Sekunden vor dem Drittelende nach Petr Heiders Schuss kurz auf der Linie.

Das Muster des Spiels veränderte sich auch im zweiten Durchgang nicht: Wieder ging der überlegene DEL-2-Tabellenführer aus Kassel, der vor dem Spieltag zehn Punkte mehr als der Zweite aufwies, durch Jake Weidner in Führung. Und wieder glichen die Gäste aus der Oberpfalz aus. Diesmal wurde der Überzahlvorteil 155 Sekunden in das 3:3 umgemünzt: Nach Jakob Webers Schuss wehrte Jake Kielly den Schuss von Marvin Schmid noch ab, konnte gegen Radi Matus aber nichts mehr machen. Und bei Gajovskys Schuss nach einem Zwei-gegen-eins-Kontersituation musste Kielly nochmal alles Können aufbieten (32.).

„Kein Gegentor“, gab Jakob Weber im Pauseninterview bei Sprade TV als Devise fürs letzte Drittel aus, um eine Weihnachtsüberraschung in Kassel zu schaffen und Zählbares mitzunehmen. Aber das klappte nicht: Als Tomas Gulda auf die Strafbank musste, traf Timoty McGauley fein herausgespielten vierten Huskies-Führung des Abends (46:43) – der vorentscheidende Treffer. Diesmal gab es keine Chance zum Eisbären-Comeback, denn Sykora (56:09) in Überzahl und McGauley packten im Endspurt noch zwei Tore drauf.

Statistik: Kassel – Regensburg 6:3 (2:2, 1:1, 3:0)Kassel Huskies:Kielly – Tramm, Shevyrin; Keussen, Ribnitzky; Faber, Seigo – Sykora, McGauley, Lowry; Mieskowski, Weidner, Tschwanow; Detsch, Reuß, Spitzner; Schlenker, Alroth, Keck

Eisbären Regensburg:Williams – Gulda, Bühler; Weber, Tippmann; Schiller, Schütz; Heider – Piipponen, Trivino, Divis; Gajovsky, Schmid, Schembri; Schwamberger, Keresztury, Matus; Pronin, Wagner, Stöhr

Tore:1:0 (6:44) Spitzner (Reuß-Faber), 1:1 (7:41) Schmid (Divis-Piipponen), 2:1 (11:20) Sykora (Faber bei 4-5), 2:2 (15:12) Weber (Gajovsky-Schembri), 3:2 (25:15) Weidner (Mieskowski-Keussen), 3:3 (27:50) Matus (Schmid-Weber), 4:3 (46:43) McGauley (Seigo-Sykora bei 5-4), 5:3 (56:09) Sykora (McGauley-Faber bei 5-4), 6:3 (58:14) McGauley (Lowry-Sykora)

Schiedsrichter:Seedo Janssen/Tony Engelmann.