Eishockey
Den Eisbären glückt der Playoff-Start

Im 19. Heimspiel der Saison gelingt ein umkämpfter 19. Sieg. Am Freitag geht die Viertelfinal-Serie in Memmingen weiter.

23.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:02 Uhr
Die Eisbären Erik Keresztury und Peter Flache (von links in Rot) und ihr Team machten gegen Memmingen (hier Christopher Kasten und Torwart Jochen Vollmer) wieder einmal einen Rückstand wett. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Die Eisbären des EV Regensburg sind mit einem Sieg in die Viertelfinal-Playoffs der Eishockey-Oberliga Süd gestartet. Für den Meister der Hauptrunde war es aber ein hartes Stück Arbeit, um den Hauptrunden-Neunten ECDC Memmingen Indians mit 3:2 (0:1, 2:0, 1:1) niederzuringen, den ersten von drei notwendigen Erfolgen zum Weiterkommen sicherzustellen und im 19. Heimspiel der Saison auch den 19. Sieg zu erringen. Spiel zwei findet am Freitag (20 Uhr) im Allgäu statt, für Sonntag (17 Uhr) ist das dritte Duell angesetzt.

Nur Siege zählen: Das ist das Playoff-Motto. Die EVR-Fans hatten ihr Team mit neuen Bannern in den K. o.-Modus geschickt: „Kämpfen uns siegen“ hing in der Fankurve, „Immer weiter vorwärts, keinen Schritt zurück“ hieß die Anfeuerung im Block B 16. Doch für die Eisbären entwickelte sich das Jubiläumsspiel von Lukas Heger, der zum 300. Mal im Regensburger Trikot auflief, so, wie es ein Favorit nicht haben möchte.

Zu Anfang waren die Regensburger, denen mit Lars Schiller und Tomas Gulda zwei Verteidiger fehlten, durchaus dominant und Memmingens Torwart-Routinier Jochen Vollmer trat mehrfach in Aktion. Die größte Früh-Gelegenheit vergab Eisbären-Kapitän Peter Flache, der nach einem Traumpass von Xaver Tippmann, alleine aufs Tor gezogen war (4:18). Ein wenig mehr als fünf Minuten später hatte Fabian Herrmann nach einem Heger-Solo die Führung auf dem Schläger.

Torschütze von der Strafbank

Dann deutete sich das Unheil an: In Eisbären-Unterzahl war erst Antti-Jussi Miettinen übersehen worden, scheiterte aber noch. Als aber auch Memmingens Strafbank-Rückkehrer Christopher Kasten wenig später in ähnlicher Manier sträflich vernachlässigt wurde, bedankte sich der Verteidiger mit dem Führungstreffer für die Allgäuer und überwand nach 10:33 Minuten Regensburgs Schlussmann Peter Holmgren.

Das traf die Eisbären sichtbar und zeigte für ein paar Minuten seine Wirkung. Erst im Endspurts rafften sie sich wieder auf. Erneut Herrmann (16:40) und 69 Sekunden vor der Drittelpause die Nummer 69, Nikola Gajovsky, hatten gute Gelegenheiten, doch Vollmer war auf dem Posten.

„Nur weil wir 18 von 18 Heimspielen gewonnen haben, braucht man nicht meinen, dass wir da weiter so durchsurfen“, hatte Max Kaltenhauser schon vor dem Spiel gesagt. Und so blieb es erst einmal hart: Nach dem nächsten Heger-Solo scheiterte Constantin Ontl in Überzahl (22.). Umso wichtiger war der Ausgleich, als Tomas Schwamberger durch war, ruhig blieb, durch die Beine von Vollmer traf und jubelnd abdrehte (24:06).

Jetzt blieben die Eisbären am Drücker, wollten mehr und bekamen mehr. Am Ende einer heftigen Drangphase, als wären die Eisbären ein Mann mehr, hämmerte Verteidiger Jakob Weber den Puck zum 2:1 in die Maschen – das Spiel war nach 31:32 Minuten gedreht. Gut und gerne hätten die Regensburger jetzt einen draufsetzen könne, ja müssen. Doch Andreas Geigenmüller zielte drüber (33.), Nikola Gajovsky scheiterte an Vollmer und auch das dritte Überzahlspiel (36.) verpuffte. Stattdessen musste Eisbären-Torwart Peter Holmgren sein ganzes Können aufwenden, um in einer unübersichtlichen Situation kurz vor Drittelende sein Team vor dem zweiten Gegentor zu bewahrten.

Spannung bis zum Schluss

Memmingen blieb also für den letzten Abschnitt im Spiel. Doch auch das vierte Powerplay half den Regensburgern auf dem Weg zur Entscheidung nicht weiter, auch wenn Heger nach seiner Einzelleistung nah dran war (43.). Als Eisbären-Topskorer Gajovsky nach 49:38 Minuten vor Vollmer kühl blieb und verwandelte, schienen die Weichen mit dem 3:1 gestellt. Lars Grözingers Anschlusstor (54:57) machte es noch einmal spannend und leitete eine Memminger Abschluss-Offensive ein – trotz 83 Sekunden 4:6-Unterzahl und sogar letzte 3,5 Sekunden drei gegen sechs aber ohne Erfolg für die Gäste.

Regensburg – Memmingen 3:2 (0:1, 2:0, 1:1)

Eisbären Regensburg: Holmgren – Heider, Bühler; Weber, Tippmann; Vogel, Schütz; Zitzer – Heger, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Flache; Geigenmüller, Herrmann, Schwamberger; Stöhr, Kroschinski, Schmidt; SchwarzECDC Memmingen: Vollmer – Svedlund, Kittel; Kasten, Stange; Stobbe, de Paly – Fitzgerald, Ledlin, Herm; Pfalzer, Huhn, Miettinen; Hofmann, Schmid, Peter; Wolter, Ahlroth, Abstreiter; GrözingerTore: 0:1 (10:33) Kasten (Schmid-Svedlund), 1:1 (24:06) Schwamberger (Herrmann-Vogel), 2:1 (31:32) Weber (Flache-Tippmann), 3:1 (49:38) Gajovsky (Divis-Heider), 3:2 (54:57) Grözinger (de Paly-Stobbe)Schiedsrichter: Stephan Bauer/Dominic Erdle. – Strafminuten: Regensburg 8 – Memmingen 8