Niederlage zum Auftakt
Den Regensburger Eisbären fehlt in Landshut das Glück

08.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:17 Uhr
Eisbären -Torhüter Devin Williams (hier gegen Jakob Mayenschein) stand oftmals im Mittelpunkt. −Foto: Eibner Pressefoto/Johann Medvey

Die Regensburger Eisbären waren nahe dran, dem Favoriten ein Bein zu stellen. Letztlich aber unterlag der glücklose Eishockey-Zweitligist zum Auftakt der Pre-Playoffs dem EV Landshut am Mittwochabend mit 1:5 (0:0, 1:1, 0:4).



4279 Zuschauer sahen ein rasantes Derby, in dem sich das Team von Coach Max Kaltenhauser bis zum Schluss mit unbändigem Kampfgeist gegen die Niederlage stemmte. Die Niederlage fiel viel zu hoch aus.

Die zweite Partie der „Best-of-three-Serie“ steht an diesem Freitag ab 20 Uhr in der Donau-Arena an. Sehr wahrscheinlich vor ausverkauftem Haus, da bereits am Mittwoch nur noch Restkarten erhältlich waren.

Hang zum Schlendrian

Begleitet von einem lautstarken Anhang hatten die Regensburger, die ohne Lars Schiller und Jakob Weber, aber wieder mit Constantin Ontl antraten, die erste dicke Gelegenheit. Korbinian Schütz schickte Andrew Schembri, der allein vor Luka Gracnar den Puck neben den Kasten setzte. Eineinhalb Minuten waren da gespielt, aber in der Folge nahmen die Hausherren das Heft in die Hand.

Zupass kam Landshut dabei, dass in der Eisbären-Defensive ein Hang zum Schlendrian unübersehbar war. Schütz und Petr Heider leisteten sich Schnitzer, nach denen Jack Olin Doremus und später Maximilian Forster erst am glänzend reagierenden Devin Williams im Tor scheiterten.

Der zweimalige deutsche Meister musste ohne seinen kanadischen Kontingentstürmer Brett Cameron auskommen. Die Partie war zunächst geprägt von vielen Unterbrechungen. Ein Bully jagte das andere. Die Eisbären hatten die nächste Chance, als Heider auf Kyle Osterberg ablegte, der in Gracnar seinen Meister fand.

Temporeich, aber phasenweise auch zerfahren ging es weiter. Die Konstante im Spiel blieben teils haarsträubende Fehler im Regensburger Aufbauspiel. Doremus klaute Schütz die Scheibe und lief auf Williams zu, der abermals famos einen möglichen Rückstand abwendete.

Gellende Pfiffe der einheimischen Fans begleiteten das erste Powerplay der Eisbären. Benedikt Brückner saß auf der Strafbank, als seine Teamkollegen durch Julian Kornelli einen Konter fuhren. Endstation war wie gehabt bei Devin Williams. Das erste Drittel, in dem beide Mannschaften auf Augenhöhe agierten blieb torlos.

Bei den Gästen waren zwei kleine Jubiläen zu vermerken. Verteidiger Tomas Gulda stand zum 350. Mal für die Regensburger auf dem Eis, die wiederum das 150. Playoff- oder Playdown-Spiel ihrer Geschichte bestritten.

Weiterhin resultierten die besten Chancen aus Nachlässigkeiten des Gegners. Auch Nikola Gajovsky betätigte sich als Scheibendieb, verpasste aber die Führung. Nick Pageau fuhr nach einer Einzelaktion Williams ungestüm über den Haufen. Der Eisbären-Goalie schüttelte sich kurz und machte weiter.

Das 1:0 bereitete Petr Pohl mustergültig vor. Seine Vorlage nutzte Schembri, als Pageau noch 30 Sekunden seiner Strafe abzubrummen hatte. Ebenfalls in Überzahl – Corey Trivino saß draußen – schlug Landshut durch Maximilian Forster mit dem Ausgleich zurück. Williams sah nicht glücklich aus, ihm war die Sicht verstellt. Trotzdem: Der Außenseiter aus der Oberpfalz hielt das packende Duell jederzeit offen, imponierte mit einer bärenstarken Leistung.

Hart und sehr intensiv

Corey Trivino sprach im Pauseninterview mit „SpradeTV“ von einer harten und sehr intensiv geführten Begegnung, in der letztlich wohl Kleinigkeiten den Ausschlag geben würden.

Landshut gab im dritten Drittel mächtig Gas, wollte die Entscheidung erzwingen. 14 Sekunden dauerte es in doppelter Regensburger Unterzahl, ehe Samir Kharboutli die Niederbayern in Führung schoss. Er überwand Williams am kurzen Pfosten. Kaltenhauser nahm Williams vom Eis. Prompt trafen Andreas Schwarz und Samir Kharboutli in den verwaisten Kasten. Jakob Mayenschein gelang sogar noch das 5:1, das den Spielverlauf in keiner Weise widerspiegelte.

Landshut – EVR 5:1 (0:0, 1:1, 4:0)EV Landshut:Gracnar – Brückner, Pageau; Schwarz, Dersch; Reich, Stowasser – Kharboutli, Doremus, Kornelli; Mayenschein, McLellan, Pfleger; Bruch, Mühlbauer, Forster; Eckl, Baßler

Eisbären Regensburg:Williams – Gulda, Heider; Bühler, Tippmann; Demetz, Schütz; Schlauderer – Pohl, Trivino, Gajovsky; Osterberg, Schmid, Piipponen; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Ontl, Heger, Wagner

Tore:0:1 (25:43) Schembri (Pohl, Piipponen bei 5-4); 1:1 (28:08) Forster (Schwarz bei 5-4); 2:1 (43:53) Kharboutli (McLellan bei 5-3); 3:1 (58:26) Schwarz (ins leere Tor); 4:1 (59:09) Kharboutli (ins leere Tor); 5:1 (59:49) Mayenschein (Pfleger)

Schiedsrichter:Kilian Hinterdobler/Marcus Brill. –Zuschauer:4279. –Strafminuten:Landshut 8 – Regensburg 6