Eisbären
Die Eisbären schießen Höchstadt ab

Ein zweistelliger Erfolg beim Überraschungsteam der Vorsaison bereitet den Weg für die beiden kommenden Topspiele.

17.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:43 Uhr
Tomas Schwamberger (hier mit Xaver Tippmann) war einer der Eisbären, die in Höchstadt ihr erstes Saisontor erzielten. −Foto: Christian Brüssel

Die Eisbären des EV Regensburg haben sich warmgeschossen für das nächste Wochenende mit den Topspielen am Freitag zuhause gegen Memmingen und dem Derby-Sonntag in Weiden. Mit einem 10:2 (2:2, 6:0, 2:0) wurde die Aufgabe vor 656 Zuschauern beim Vorjahres-Überraschungsteam Höchstadter EC übersprungen. Alleine sechs Treffer im Mitteldrittel legten den Grundstein.

Es gibt Eishockey-Orte, da macht es einen massiven Unterschied, ob es sich um ein Heim- oder ein Auswärtsspiel handelt. Höchstadt ist einer dieser Orte: „Da ist es immer unangenehm“, sagte auch Eisbären-Stürmer Constantin Ontl im Vorfeld. „Die Halle ist klein, die Fans sind laut: Aber ich mag Emotionen und freue mich deswegen sehr auf das Spiel.“ Auch wenn mit Peter Holmgren (Frau erwartet Nachwuchs), der turnusmäßig Patrick Berger im Tor aber sowieso den Vortritt gelassen hätte, und dem kranken Nico Kroschinski neben Richard Divis und Marvin Schmid noch zwei weitere Eisbären fehlten. Die U-20-Youngster Lukas Wagner und Aleandro Angaran waren im Vergleich zum Freitags-2:1 gegen Peiting ebenfalls nicht dabei und halfen mit, mit dem DNL-Team in den zwei Heimspielen gegen Augsburg vier Punkte zu holen (2:0, 1:2 n. P.).

Der Start fiel denkbar ungünstig aus für die Eisbären: Nach nur 17 Sekunden hatten die Höchstadter, die auch den Beinamen Alligators tragen, durch Jari Neugebauer auch schon das erste Mal zugebissen. Und wenig später traf der US-Amerikaner Austin Albrecht, der mit sieben Skorerpunkte bislang bester HEC-Spieler war, nur die Latte (3.).

Viele Eisbären-Torpremieren

Danach allerdings fanden die Regensburger mehr und mehr ins Spiel. Das drückte sich auch im Ergebnis aus: Matteo Stöhr, der für Nico Kroschinski in die erste Reihe neben Nikola Gajovsky und Lukas Heger gerückt, stand am Ende einer schönen Kombination mit seinen Reihenpartnern und glich nach 13:59 Minuten aus.

Noch besser: 93 Sekunden vor der ersten Pause schloss Tomas Schwamberger einen Konter nach Christoph Schmidts Vorarbeit ab und erzielte wie Stöhr seinen ersten Saisontreffer. Doch das Drittel endete so schlecht wie es begann: Sechs Sekunden vor der Sirene glich erneut Neugebauer aus.

Nach 76 Sekunden im zweiten Durchgang feierte auch Erik Keresztury sein Tordebüt in dieser Spielzeit, weil er nach Xaver Tippmanns Schuss von der blauen Linie und dem Abpraller von HEC-Goalie Benjamin Dirksen zur Stelle war. Dann aber galt es nach Strafen für Jakob Weber und Tomas Schwamberger 63 Sekunden mit Zwei-Mann-Unterzahl zu überstehen. Das gelang und danach schossen die Eisbären mit fünf Treffern in 290 Sekunden zwischen 28:52 und 33:42 durch Lars Schillers Saison-Tordebüt, zweimal Constantin Ontl, Peter Flache und Schwamberger einen Sechs-Tore-Vorsprung heraus. Nach dem siebten Gegentreffer strich HEC-Torwart Dirksen die Segel und machte zwischen den Pfosten Platz für Filip Rieger.

Schwamberger erzielt Tor zehn

„Wir wollen euch kämpfen sehen“, sangen Höchstadts Fans nach einer Phase der Sprachlosigkeit. Und verstumpften dann doch wieder. Denn erst Andrew Schembri, der nach Jakob Webers Schuss abstaubte (45:25) und Schwamberger (54:42) machten das Ergebnis dann nämlich sogar zweistellig. Dazwischen traf Keresztury auch noch den Pfosten.

Höchstadt – Regensburg 2:10 (2:2, 0:6, 0:2)

Höchstadter EC: Dirksen (ab 32:29 Rieger)– Vojcak, Kokes; Babinsky, Fardoe; Stobbe, Dolezal; Cejka – Zbaranski, Neugebauer, Seewald; Litesov, Sokolov, Herm; Seidel, Albrecht, Grau; MaulEisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Bühler; Schiller, Schütz; Tippmann – Heger, Gajovsky, Stöhr; Ontl, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri

Tore: 1:0 (0:17) Neugebauer (Zbaranski-Seewald), 1:1 (13:59) Stöhr (Heger-Gajovsky), 1:2 (18:27) Schwamberger (Schmidt), 2:2 (19:54) Neugebauer (Zbaranski-Vojcak), 2:3 (21:16) Keresztury (Tippmann-Weber), 2:4 (28:52) Schiller (Schwamberger-Schembri), 2:5 (29:20) Ontl (Keresztury-Tippmann), 2:6 (30:57) Flache (Weber-Ontl), 2:7 (32:29) Schwamberger (Schiller-Schembri), 2:8 (33:42) Ontl (Keresztury-Flache), 2:9 (45:25) Schembri (Schmidt-Gulda), 2:10 (54:42) Schwamberger (Weber-Ontl bei 5-4)Schiedsrichter: Erich Singaitis/Artur Votler. – Zuschauer: 656. – Strafminuten: 8 – 12