Eisbären Regensburg
Die Eisbären verpassen den Startsieg

Im ersten Finale in Memmingen verspielen die Regensburger zweimal eine Führung. Am Sonntag wird die Donau-Arena sehr voll.

22.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:44 Uhr
Die zwei Treffer von Tomas Plihal (in Rot, hier gegen die Hannover Scorpions) reichten in Memmingen am Ende doch nicht. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Es sah lange wieder nach einem Auswärtssieg aus, am Ende aber reichte es im ersten Playoff-Finale der Eishockey-Oberliga nicht für die Eisbären des EV Regensburg bei den ECDC Memmingen Indians. Vor 3700 Zuschauer gewannen die Allgäuer mit 4:3 (0:1, 1:1, 2:1, 1:0) nach Verlängerung und kommen mit einer 1:0-Serienführung zu Spiel zwei am Sonntag (17 Uhr) in die Donau-Arena. Derweil lief der Vorverkauf für diese bestens: Die „Vier“ vor der Zuschauerzahl ist gesichert. GmbH-Geschäftsführer Christian Sommerer meldete am Freitagabend vor Spielbeginn in Memmingen, dass die Sitzplätze ausverkauft sind. „530 Plätze sind noch übrig, der Großteil davon in den Gästeblöcken.“

Das Spiel in Memmingen begannen beide Teams voller Respekt vor dem Gegner, wobei sich die Eisbären mehr Spielanteile erarbeiteten und die Allgäuer gar nicht erst ins Spiel kommen ließen. Die Regensburger – wieder mit dem jungen Tim Schlauderer für Andre Bühler neben Jakob Weber in der Verteidigung – erspielten sich lange auch wenig Großchancen. Bis Constantin Ontl in Überzahl von der Seite kurz vor Ablauf der Strafzeit für Jaroslav Hafenrichter ans Außennetz traf. Wenig später bediente Andrew Schembri bei einem Konter Tomas Schwamberger und der überwand ECDC-Schlussmann Marco Eisenhut durch die Beine zum Führungstreffer und seinem 27. Saisontor (15:23).

„Ein Konter - und den haben sie eiskalt verwertet“, fasste der gebürtige Regensburger in Memminger Diensten, Ludwig Nirschl, der im EVR-Nachwuchs groß wurde, am Mikrofon bei Sprade TV zusammen. „Wir müssen mental stark bleiben. Wir haben soviel Qualität, da ist es nur eine Zeitfrage. Aber bis jetzt hat Regensburg das auch gut verteidigt.“

Patrick Berger mit Glanztat

Und das blieb auch im zweiten Durchgang so. Die Eisbären ließen die Memminger nach wie vor nicht zur Entfaltung kommen – und hatten auch noch einen Patrick Berger in Bestform im Rücken, der in der 32. Minute mit einer Glanztat gegen Donat Peter aufwartete. Die Regensburger setzten ihrerseits sogar das 2:0 drauf. Die Memminger patzten in der Abwehrarbeit, erlaubten Matteo Stöhr den Torschuss, den Marco Eisenhut zu kurz abwehrte, Tomas Plihal stand genau richtig und staubte erfolgreich ab. Die Regensburger schienen auf einem guten Weg, doch 186 Sekunden später traf Matej Pekr mit einem Schuss aus dem Handgelenk in den Winkel 1:34 Minute vor der Drittelpause doch noch zum 1:2-Anschluss. „Das war ein Superschuss“, lobte auch Eisbären-Kapitän Peter Flache im Pauseninterview. „Beide Mannschaften versuchen, ihr System zu spielen. Das ist einfach ein geiles Playoffspiel.“

Dann bot sich Memmingen eine erste, umstrittene Überzahlgelegenheit, als der Vorjahres-Memminger Marvin Schmid auf die Strafbank musste. 28 Sekunden fehlten, um dieses Unterzahl zu überstehen, dann verzögerte Linus Svedlund geschickt beim Zuspiel, fand vor dem Tor Alec Ahlroth und der glich aus (43:32).

20. Überzahltor in den Playoffs

Alles war wieder offen, der schöne Eisbären-Vorsprung binnen fünf Spielminuten weg – und jetzt wogte das Spiel hin und her. Doch mit dem 20. Überzahltor in den Playoffs gingen die Regensburger doch wieder in Führung. Über Nikola Gajovsky und Andrew Schembri war die Scheibe ungeplant Plihal vor die Füße gefallen – und der blieb beim 3:2 kühl und feierte strahlend seinen zweiten Treffer (52:18).

Noch einmal hieß es zittern und bangen, als Korbinian Schütz die Strafbank drückte (55.). Die Eisbären überstanden das, Marvin Schmid hatte die Entscheidung auf dem Schläger, 85 Sekunden vor Schluss nahm Memmingen den Torwart vom Eis und hatte 74 Sekunden sechs gegen vier, weil Peter Flache eine Strafe kassierte, die Hafenrichter acht Sekunden vor Spielende zum 3:3 nutzte. Und dann entschied Christopher Kastens 4:3 nach 62 Sekunden der Verlängerung das Spiel.

Memmingen – Regensburg 4:3 n. V. (0:1, 1:1, 2:1, 1:0)

ECDC Memmingen Indians: Eisenhut – Svedlund, Kittel; Kasten, Raab;Schirrmacher, Stange; Bergen, Jiranek – Pohl, Peter, Hafenrichter; Pekr, Ahlroth, Topol; Huhn, Lukes, Nirschl; Pfalzer, Hofmann, AbstreiterEisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider; Weber, Schlauderer; Schiller, Schütz – Ontl, Gajovsky, Divis; Heger, Keresztury, Flache; Schmidt, Schwamberger, Schembri; Stöhr, Schmid, Plihal, Wagner; (Kroschinski)Tore: 0:1 (15:23) Schwamberger (Schembri-Schütz), 0:2 (35:28) Plihal (Stöhr-Schmid), 1:2 (38:34) Pekr (Raab), 2:2 (43:32) Ahlroth (Svedlund-Hafenrichter bei 5-4), 2:3 (52:18) Plihal (Schembri-Gajovsky), 3:3 (59:52) Hafenrichter (Topol-Pekr bei 6-4), 4:3 (61:02) Kasten (Pohl)Schiedsrichter: Thorsten Lajoie/Robert Ruhnau. – Zuschauer: 3700. – Strafminuten: Memmingen 6 – Regensburg 8