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Andreas Nigl startet mit Berching durch

Der Kreisligist will nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Viele junge Spieler sollen die vier Abgänge kompensieren.

09.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:31 Uhr
Franz Guttenberger
Abteilungsleiter Erwin Wagner (l.) und sein Stellvertreter Dominic Schels (r.) stellten die neuen Trainer und die Neuzugänge in Berching vor. −Foto: Franz Guttenberger

Der TSV Berching hat mit dem neuen Coach Andreas Nigl das Training aufgenommen. Abteilungsleiter Erwin Wagner stellte den neuen Trainer und die neuen Spieler vor. „Mit dem Abstieg wollen wir in der neuen Saison nichts mehr zu tun haben“, sagt Wagner. Er zeigte sich froh, dass sowohl die 1. Mannschaft den Klassenerhalt in der Kreisliga geschafft hat als auch die Zweite in der A-Klasse verblieben ist. Der bisherige Trainer Dominik Betz hat hervorragende Arbeit geleistet, betont Erwin Wagner. Er wünscht ihm bei seinem neuen Verein, dem Ligakonkurrenten TSV Meckenhausen viel Glück und Erfolg.

Lobend sprach sich Wagner zudem über Martin Braun aus, der in der Winterpause die 2. Mannschaft übernommen hatte und diese vom letzten Platz in der Tabelle auf einen Nichtabstiegsplatz gebracht hatte. Die „Corona-Saison“ war schlichtweg ein Desaster, sagte der TSV Abteilungsleiter. Er hofft, dass man die neue Saison durchspielen kann. Ich bin froh, dass wir mit Andi Nigl den Wunschtrainer gefunden haben“, sagt Wagner weiter. Als er gehört hatte, dass das Woffenbacher Urgestein als Trainer beim Landesligisten aufhört und eine neue Herausforderung sucht, nahm Wagner sofort mit Nigl Verbindung auf.

Testspiele: Wiedersehen:
Zweimal in der Woche wird beim TSV trainiert. Am Sonntag steigt das erste Vorbereitungsspiel zuhause gegen SV Burgweinting. Am 20. Juni spielen beide Mannschaften beim TSV Mörsdorf.Dann kommt es am 27. Juni zu einem Wiedersehen mit dem BSC Woffenbach. Im Juli sind Testspiele gegen DJK Limes, SG Möning- Rohr, SV Heng und FC Deining vorgesehen. Voraussichtlicher Saisonstart ist am 25. Juli. (ugu)

Viele Spieler des Kreisligisten kennen den neuen Trainer bereits als Spieler beim BSC Woffenbach, so auch Kapitän Franz Geyer. Er spricht zahlreiche Derbys mit Woffenbach an, bei denen Nigl sein Gegenspieler war. An eines erinnert sich Geyer im Gegensatz zu Andi Nigl ganz genau, als nämlich beim Derby in Woffenbach vor einer stattlichen Zuschauerkulisse Abwehrchef Andi Nigl den Ball zum eigenen Torwart zurückspielen wollte, was allerdings verunglückte. Geyer – schlitzohrig, wie er eben ist – ahnte den Rückpass, schnappte sich den Ball und bedankte sich mit einem Abstaubertor.

Schon auf einer Wellenlänge

Einige Male war Nigl der Gegenspieler von TSV-Torjäger Geyer. Obwohl Geyer als guter Kopfballspieler bekannt ist, hatte er gegen Nigl in der Lufthoheit kaum eine Chance. Dafür überlistete er seine Kontrahenten Nigl in anderen Bereichen, worüber Geyer allerdings nicht näher eingehen wollte. Die Auseinandersetzungen jedoch waren stets fair, betont Geyer ausdrücklich. Ansonsten freut sich der TSV-Kapitän auf die neue Saison und sagt über Nigl: „Ein guter Mann, mit uns auf einer Wellenlänge.“

Schon in der Saison 2012/13 übernahm Andi Nigl neben seiner Funktion als Abwehrstütze der Bezirksliga-Elf Verantwortung für die U19 des BSC, die damals in der Bezirksoberliga kickte und von ihm gecoacht wurde. Nach zwei Jahren als Trainer und Spielertrainer der 2. Mannschaft folgte der Sprung ins kalte Wasser, denn die „Erste“ stieg 2017 mit Pauken und Trompeten in die Kreisliga ab. Somit glich das Engagement des Andreas Nigl als neuem Übungsleiter eher einer Lotterie mit ungewissem Ausgang. Recht schnell verschaffte sich Nigl allerdings Respekt, und die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Die Mannschaft wurde zu einem verschworenen Haufen und sicherte sich Meisterschaft und Aufstieg. Mehr noch: Im darauffolgenden Jahr gelang dieses Kunststück ein zweites Mal – damals sogar mit 14 Punkten Vorsprung auf Vize Weißenburg. Und auch in der Landesliga schlug sich die Nigl- Elf hervorragend.

„Beim TSV Berching kenne ich viele Spieler noch aus der Kreisliga und auch vom Hallenturnier“, sagt Nigl. Die Mischung in der Mannschaft stimmt. Nigl: „Ich will vor allem versuchen, dass die Spieler Spaß im Training haben. Ich pflege einen offenen Umgang und versuche, im Training fast alles mit dem Ball zu machen.

Mit Alexander Schwendner ist auch der bisherige Co-Trainer von Woffenbach mit nach Berching gekommen. „Mit Schwendi verstehe ich mit blendend, zwischen uns stimmt die Chemie“, sagt Nigl. Schwender spielte bei Woffenbach in der C-Jugend in der Bezirksoberliga. Er warf ein Jahr Trainer bei der SG Forchheim-Sulzkirchen in der Kreisklasse und absolvierte auch mehrere Spiele beim BSC Woffenbach in der Landesliga. Allerdings war er immer wieder von Verletzungen geplagt. Wenn er fit ist, kann er durchaus eine Verstärkung im Kader des Kreisligisten TSV Berching sein.

Auch „Zweite“ hat Ambitionen

Bei der 2. Mannschaft hat Spielertrainer Martin Braun viel Leben in die Mannschaft gebracht. Er hatte auch verlockende Angebote von anderen Vereinen, will aber in Berching bleiben. Braun: „Gegen den Abstieg zu spielen, ist für mich keine Option. Ich will vorne in der A-Klasse mitmischen“. Als Co-Trainer steht ihm Andi Weiß zur Seite.

Aufgehört beim TSV haben Kilian Heiler, Max Rupp, Vincent Krenn und Patrick Grabmann, der als Co-Trainer zum Bezirksligisten Greding gewechselt ist. Aus der A-Jugend verstärken den Kader Dominik Bayerschmidt, Yannik Bierschneider, Erik Dünkel, Noah Neumeyer, Niklas Ruppert, Pascal Siegl und Ralf Wagner, Wieder die Fußballstiefel schnüren wird Marc Fleischmann. Vom FC Plankstetten ist Benedikt Ruppert zurückgekehrt.