Relegation Fussball
Aus und vorbei: Der SVS steigt ab

Seligenporten muss nach einem 1:2 zu Hause gegen Neudrossenfeld aus der Bayernliga- in die Landesliga absteigen.

29.05.2022 | Stand 15.09.2023, 4:51 Uhr
Udo Weller
Aus und vorbei: Der SV Seligenporten ist nach einer schwierigen aber auch enttäuschenden Saison in die Landesliga abgestiegen. −Foto: Udo Weller

Am 28. Mai 2022 um 17.48 Uhr wandelte der finale Pfiff von Schiedsrichter Jürgen Steckermeier den 1:2 (1:0)-Rückstand des SV Seligenporten gegen den TSV Neudrossenfeld in ein amtliches Endergebnis um und besiegelte damit den Abstieg der Klosterer in die Landesliga. Nach insgesamt 13 Spielzeiten im gehobenen bayerischen Amateurbereich, ist der SVS, einstmals sogar stolzes Gründungsmitglied der Regionalliga Bayern, künftig wieder in der Landesliga angesiedelt.

Trotz einer soliden, im ersten Durchgang sogar richtig guten Vorstellung, erwies sich die 0:1-Hypothek aus dem Hinspiel als zu groß. „Die Jungs haben gekämpft und alles gegeben. Wir haben es nach der Führung versäumt, das zweite oder sogar dritte Tor nachzulegen. Der Ausgleich kam dann aus dem Nichts“, fasste der scheidende SVS-Trainer Gerd Klaus das Geschehen in seinem letzten Spiel zusammen.

Im Vergleich zum so enttäuschenden Auftritt in Neudrossenfeld begann der auf zwei Positionen veränderte SVS – für Rosinger und Nyary rückten Boynuegrioglu und Deuerlein ins Team – diesmal sehr engagiert und gab sofort den Ton an. Zielte Christian Knorr zweimal daneben (2., 10.), machte es Justin Kussmann in der zwölften Spielminute entscheidend besser, als er sich einmal um die eigene Achse drehte und mit einem Flachschuss aus 25 Metern zur 1:0-Führung abschloss.

Laue Freistoßchance

Die Gäste benötigten eine gewisse Zeit, um sich auf ihren komplett anders auftretenden Kontrahenten einzustellen und hatten Mühe, den Ball nach vorne zu bringen und verzeichneten in der ersten halben Stunde nur eine eher laue Freistoßchance. Seligenporten hingegen spielte mutig und entschlossen nach vorne. So löblich alle Bemühungen auch waren, der für das Vordringen in die zweite Relegationsrunde unabdingbare zweite Treffer wollte nicht gelingen. Fabio Deuerleins 30-Meter-Schuss stellte Keeper Tobias Grüner vor keine Schwierigkeiten (22.) und Knorr kam nach feinem Pass von Josip Bajic einen Schritt zu spät (34.).

Kurz danach schnupperten die bislang harmlosen Gäste am Ausgleich. Ein Zuspiel von Fabian Möckel leitete Daniel Gareis per Bogenlampe in den Strafraum, wo Bass Peters lauerte, dessen Kopfballaufsetzer gegen Tim Pagers Laufrichtung jedoch knapp am rechten Torwinkel vorbeizischte (36.).

Seiter-Solo trifft SVS ins Herz

In der zweiten Spielhälfte kamen beide Mannschaften zunächst nicht so recht in Schwung, auch dadurch bedingt, dass die Herangehensweise der Spieler härter wurde und die Fouls sich dadurch häuften. Dafür waren die Folgen der ersten nennenswerten Szene umso nachhaltiger und für den SVS letztlich sogar irreparabel.

Der nach einem TSV-Konter in Ballbesitz gekommene Mikel Seiter ließ einige Gegenspieler kurzerhand aussteigen und schob dann, weil frei auf weiter Flur, locker zum 1:1 (58.) ein. Nun, da klar war, dass es keine Verlängerung geben und die künftige Ligazugehörigkeit in einer guten halben Stunde entschieden sein würde, legten die Klosterer den Vorwärtsgang ein.

Eine wirkliche Beschleunigung aber bekamen die 440 Zuschauer nicht zu Gesicht. So hatte Grüner wenig Mühe zweimal gegen Knorr zu parieren (63., 64.). Zwei Minuten danach war es erneut der SVS-Stürmer, der den TSV-Keeper zu einer Großtat herausforderte, der aber mit einem Reflex die erneute Kloster-Führung verhinderte. Dies sollte gleichzeitig auch die letzte echte Chance gewesen sein, die nun immer konkreter werdende sportliche Degradierung aufzuhalten.

Neudrossenfeld brauchte sich nicht allzu sehr anzustrengen, um die nicht sonderlich schnellen und mit immer weniger Überzeugung vorgetragenen Angriffe der Hausherren zu eliminieren. Fünf Minuten vor dem Ende der Begegnung setzte Mikel mit einem weiten Einwurf gleich sechs Klosterer außer Gefecht. Der sträflich freistehende Stefen Kolb nutzte die Gelegenheit, schoss seinen Klub eine Runde weiter und zugleich das einstige regionale Aushängeschild SV Seligenporten zurück in die relative Bedeutungslosigkeit der Landesliga.