Landesliga
Dezimierter SVS verliert in der Nachspielzeit

21.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:12 Uhr
Der SVS (rot-weiß) kassierte eine bittere Niederlage. −Foto: Weller (Archiv)

Es war die sechste Minute der Nachspielzeit, als Großschwarzenlohes Tobias Grätz im Strafraum hochstieg und seinen Kopf an den letzten Flankenball dieses intensiven Flutlichtspiels brachte und dadurch die Kugel unhaltbar ins Tor des SV Seligenporten ablenkte.

Die Gastgeber jubelten, die Gäste ließen sich enttäuscht auf den feuchten Rasen fallen. Schiedsrichter Sebastian Beer blies final in seine Pfeife.

1:0, der SC Großschwarzenlohe hatte in allerletzter Sekunde einer gegen Ende turbulenten Landesligapartie den tapfer kämpfenden SVS glücklich besiegt. Die Klosterer waren zum Zeitpunkt des späten Entscheidungstreffers nur noch zu neunt auf dem Platz.

Einmal Gelb-rot, einmal Rot für den SVS

Christos Chatzioglou (75., Gelb-Rot nach wiederholtem Foulspiel) und Enes Arici (86., Rot wegen einer Tätlichkeit) hatten das Spiel vorzeitig verlassen müssen.

Der K. o. in der Nachspielzeit ist aus SVS-Sicht umso bitterer, als dass sich die Gäste nicht nur leidenschaftlich wehrten und auch ihrerseits zu Chancen kamen. Auch hielt Torhüter Manuel Jurkic einen Foulelfmeter (80.), der am Ende allerdings bedeutungslos bleiben sollte.

Vom Anpfiff weg entwickelte sich auf dem tiefen und rutschigen Rasen eine umkämpfte Partie mit vielen Mann-gegen-Mann-Duellen, etlichen Foulspielen und Unterbrechungen.

Großschwarzenlohe stellte die spielerisch reifere Mannschaft, hatte auch über die 90 Minuten mehr Spiel- und Feldanteile, doch waren die Gastgeber bei Tempogegenstößen anfällig.

Und es war der SVS, der im ersten Abschnitt die besseren Chancen hatte. Doch der glücklose Kapitän Christian Knorr vergab sowohl in der 12., 15. und 24. Minute die Gelegenheiten zum Führungstreffer für die Klosterer.

Die größte Chance der Hausherren in Hälfte eins hatte Maximilian Takacs, der nach einem Anspiel des omnipräsenten Ex-Klosterers Fabian Klose nach innen an Faruk Erata vorbei in den Strafraum zog und aus knapp 14 Metern drauf hielt – der Ball wurde dabei abgefälscht und flog haarscharf über die Latte des SVS-Tores.

Beide Teams schenkten sich nichts

Im zweiten Abschnitt schenkten sich beide Teams weiterhin nichts, mit optischen Vorteilen für die Gastgeber. Spätestens nach dem Platzverweis von Chatzioglou, der gelb-verwarnt übermotiviert in einen Zweikampf ging, entwickelte sich eine hitzige Schlussviertelstunde. Nachdem es Jurkic gelungen war, einen Foulelfmeter für seinen SVS zu halten, hatte Arici im direkten Konter bei Drei-gegen-zwei-Überzahl tatsächlich die Chance zur Führung, schloss aber zu schwach ab (80.). Fünf Minuten später ließ er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen, als er einen Gegenspieler im Vorbeigehen umschubste.

Der SVS wehrte sich in der Folgezeit zu neunt mit enormen Einsatz und Erfolg – bis Grätz in der Nachspielzeit in den Nachthimmel stieg und mit der letzten Szene doch noch das Tor für die Hausherren köpfte.