Eishockey
Moritz Elias trifft für Geschichtsbücher

Am Ende aber unterlagen die Nürnberg Ice Tigers in Straubing mit 2:3. Als nächster Gegner wartet Spitzenreiter Mannheim.

15.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:20 Uhr
Christian Rupp
Nürnbergs Moritz Elias ist der drittjüngste DEL-Torschütze aller Zeiten. −Foto: Eibner Pressefoto / Heike Feiner/Eibner Pressefoto / Heike Feiner

Die Ice Tigers haben ihr Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers am Donnerstagabend knapp mit 2:3 verloren. Dabei trug sich Stürmer Moritz Elias in die Geschichtsbücher ein.

Am Pulverturm gab es ein fulminantes erster Drittel zu sehen: Beide Teams begegneten sich mit offenem Visier, spielten offensiv nach vorne, zeigten Härte in den Zweikämpfen und lieferten sich so einen regelrechten Schlagabtausch. Ausgerechnet Ex-Nürnberger Andreas Eder brachte Straubing zuerst auf die Anzeigetafel, als er einen schnellen Vorstoß mit einem präzisen Abschluss krönte (9.). Die Antwort der Ice Tigers aber ließ nicht lange auf sich warten: Luke Adam presste die Scheibe mit aggressivem Forechecking frei und bediente den völlig frei vor dem Tor wartenden Moritz Elias, der kühl ausglich (12.). Es war das erste DEL-Tor des erst 16-jährigen Stürmers, der damit Marco Sturm überholte und sich hinter Marcel Goc und Christian Schönmoser als drittjüngster DEL-Torschütze aller Zeiten einreihte.

Für Stabilität allerdings sollte dieser geschichtsträchtige Moment nicht sorgen. Im Mitteldrittel verlor Nürnberg komplett den Faden, kam zu keinem einzigen Torschuss und wurde auch aufgrund mehrerer Strafen zusehends in die Defensive gedrängt. Die Verteidigung wirkte wackelig, offenbarte große Lücken und zeigte sich fehleranfällig im Spielaufbau. Einzig Torwart Niklas Treutle war es zu verdanken, dass der Spielstand von 1:1 lange Bestand hatte. Das änderte sich aber verdientermaßen im dritten Drittel: Kael Mouillierat stand am Ende der Kombinationskette und tunnelte Treutle zum 2:1 (49.). Kurz vor Schluss erhöhte Eder mit einem Schuss ins leere Tor noch kurzzeitig auf 3:1 für Straubing, ehe Brett Pollock in der Schlusssekunde noch einen Penaltyschuss für Nürnberg verwandelte.

„Schade“, sagte Elias hinterher. „Es wäre ein krönender Abschluss gewesen, wenn ich getroffen hätte und wir gewonnen hätten. Wir haben aber zu sehr geschlafen, sie waren fitter als wir und haben mehr gegeben.“ Angesprochen auf sein Premierentor sagte der Teenager: „Ich habe mich richtig toll gefühlt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit 15 schon DEL spiele. Dann noch ein Tor zu machen, ist Wahnsinn!“

Schon am Sonntag sind die Ice Tigers gegen Spitzenreiter Adler Mannheim gefordert. Dann muss sich Nürnberg vor allem in Sachen Defensivarbeit steigern, um zu Hause gegen einen hochfavorisierten und mit individuell herausragenden Spielern gespickten Gegner bestehen zu können. „Der Glaube kommt nur über Siege, damit man mehr Selbstvertrauen und Selbstverständlichkeit bekommt“, weiß Ice-Tigers-Trainer Frank Fischöder. Der Coach trifft zum zweiten Mal in der laufenden Saison auf seinen Ex-Verein für den er über Jahre sehr erfolgreich im Nachwuchs gearbeitet hatte – unter anderem auch mit Elias, dem nun drittjüngsten Torschützen der DEL-Geschichte.