Leichtathletik
Regensburg setzt die Maßstäbe

16 bayerische Titel aus vielen verschiedenen Bereichen gehen in Erding an die LG Telis Finanz und den SWC 46.

20.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:51 Uhr
Die erfolgreiche Staffel der LG Telis Finanz Regensburg: Isabel Mayer, Sabrina Hafner, Mona Mayer und Maike Schachtschneider (von links) −Foto: Theo Kiefner

Die Regensburger Leichtathletik hat bei den bayerischen Meisterschaften in Erding ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt. 13 Mal gab es Gold für die LG Telis Finanz, dazu standen drei Sportlerinnen des SWC 46 auf dem obersten Treppchen.

„Nachdem wir in den vergangenen Jahren bei Landesmeisterschaften eher unauffällig auftraten, haben in diesem Jahr vor allem unsere Mädels kräftig abgesahnt und unsere Erwartungen noch weit übertroffen“, resümierte LG-Präsident Norbert Lieske nach zwei ereignisreichen Tagen, der zudem als Stadionmoderator sein Fachwissen zeigte. „Besonders freut uns natürlich die deutsche Jahresbestleistung unserer 4 x 100-Meter-Staffel mit Isabel Mayer, Sabrina Hafner, Mona Mayer und Maike Schachtschneider in überragenden 45,68 Sekunden.“

Die EM-Fünfte der U 23, Mona Mayer, beschränkte sich eine Woche nach Tallinn auf den Staffeleinsatz und einen 200-Meter-Vorlauf (24,09). Namensvetterin Isabel Mayer sicherte sich Titel Nummer zwei (13,57) bei einem Dreifachtriumph der LG-Mädels über die Hürden mit Marion Brunner auf zwei (14,23) und Anna-Lena Obermaier auf drei (14,25) und holte sich das dritte Gold im Weitsprung mit persönlicher Bestleistung von 6,14 Metern. Anna-Lena Obermaier entschied den Hochsprung mit 1,74 Metern überlegen für sich und sackte im Weitsprung ihr drittes Edelmetall ein (5,83). Damit zeigten die Mehrkämpferinnen von Trainer Stefan Wimmer einen deutlichen Aufwärtstrend in Richtung Mehrkampf-DM.

Ein goldenes Debüt

Die Sprinttruppe des Telis-Trainergespanns Ruth Mayer/Reinhard Köchl stand dem mitnichten nach: Maike Schachtschneider kürte sich mit 400-Meter-Gold in 55,17 Sekunden zur Doppelsiegerin, was auch der Jugendlichen Sabrina Hafner über 100 (11,97) und 200 Meter (24,37) in der U 20 gelang. Die Langhürdlerinnen Sophie Ochmann (62,61/U 20) und Hanna Ackermann (65,86/U 18) ergatterten jeweils Bronze. Völlig überraschend war über die 400 Meter Hürden der U 18 das Meisterschaftsdebüt von Sophie Endemann mit goldenen 64,02.

Reich dekoriert kehrte auch die Telis-Lauftruppe aus Erding zurück. Kerstin Hirscher beherrschte die Mittelstrecken 800 und 1500 Meter in 2:11,11 bzw. 4:24,40 Minuten souverän. Loretta Flöte wurde auf der längeren der beiden Distanzen überraschend mit neuem Hausrekord (4:29,34) Dritte. Über 3000 Meter der männlichen U 20 und weiblichen U 18 wurden Tobias Prater und Magdalena Engl in 9:14,23 bzw. 10:07,98 ihrer Favoritenrolle klar gerecht, ohne an ihre Leistungsgrenzen gehen zu müssen. Telis-U-23-Junior Benedikt Brem blieb als 5000-Meter-Sieger als einziger Läufer unter 15 Minuten (14:58,50).

Auch die SWC-Bilanz konnte sich in Erding mit drei Mal Gold, sieben Mal Silber, drei Mal Bronze und weiteren 13 Endkampfplatzierungen mehr als nur sehen lassen. Allen voran ging Hammer-Queen Nancy Randig, die bei ihrem Goldwurf von 60,12 Metern erneut mit fast zehn Metern Vorsprung überdeutlich vor ihren Konkurrentinnen blieb. Mittelstrecklerin Lisa Lankes (U 20) holte sich mit Gold und Silber zweimal Edelmetall über 1500 (4:54,64) und 800 Meter (2:18,34). Teamkollege Vincent Schäfer überzeugte als 3000-Meter-Zweiter in der U 18 mit feinen 9:20,28 Minuten, die einen neuen persönlichen Rekord bedeuteten, und hatte nur eine Sekunde Rückstand auf Gold. Und Geher-Oldie Wolfgang Scholz fügte über 5000 Meter im Bahngehen eine weitere SWC-Silbermedaille hinzu (27:44,91). „Gute Zeiten waren aufgrund der Schwüle heute leider nicht zu schaffen“, meinte der Routinier erschöpft.

Erfreuliches war auch aus der SWC-Springerabteilung zu melden: U-20-Starterin Anna Luisa Spatz aus der Trainingsgruppe von Hans Merkl steigerte sich auf 5,69 Meter und holte Weitsprung-Gold. U-18-Dreispringerin Julia Lankes landete mit 11,88 Metern ebenso auf dem Silberrang wie U-20-Stabhochspringerin Emma Wittmann mit 3,20 Metern. Disziplinkollegin Karin Ertl (U 18) wurde Dritte mit 3,10 Metern. Sang Haarer holte mit 2,95 Metern Frauen-Bronze, Simon Hahne überraschend U-18-Bronze (3,70).

Nur ein paar Hundertstel fehlen

Und auch die SWC-Sprinterinnen wollten sich nicht lumpen lassen: In der 4 x 100-Meter-Besetzung mit Sonja Thalhofer, Maria Wenig, Anna Luisa Spatz und Maya Deiml fehlten bei 50,26 Sekunden auf dem Silberrang nur wenige Hundertstelsekunden zu U-20-Gold. Ebenfalls eine weitere silberne Plakette gab es für das männliche U-20-Quartett mit Stefan Dobler, Leo Sauerer, Simon Hahne und Vincent Hitzler (47,33). Die einzige Wurfmedaille ging auf das Konto von Hannes Gerl, der sich mit 48,08 Metern Speerwurf Bronze schnappte. (orv)