SV Schwandorf-Ettmannsdorf
Mario Albert verlängert – und blickt nach oben

21.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:25 Uhr
Mario Albert (links) coacht den SV Schwandorf-Ettmannsdorf seit mehr als fünf Jahren. In dieser Zeit entwickelte sich die Mannschaft von einem Abstiegskandidaten zu einem Spitzenteam. −Foto: Dietmar Zwick

Die Marschroute beim SV Schwandorf-Ettmannsdorf wird fortgesetzt: Nachdem Trainer Mario Albert seit inzwischen mehr als fünf Jahren das Landesliga-Team coacht und die Entwicklung in diesem Zeitraum stetig vorantrieb, hat sich der 49-Jährige nun dazu entschieden, seine Arbeit auch in der Saison 2023/24 fortzusetzen.

Noch offen ist hingegen die Position des Co-Trainers, nachdem sich Alberts bisheriger Assistent Christian Most in Richtung des Nachwuchsleistungszentrums Weiden verabschiedet hat und dort eine neue Aufgabe übernimmt. Gespräche mit einem möglichen Nachfolger hätten aber bereits stattgefunden, eine endgültige Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen.

Im Herbst 2017 hatte Mario Albert Ettmannsdorfs Team seinerzeit übernommen – zu einem Zeitpunkt, an dem die Verantwortlichen schon mit dem Abstieg in die Bezirksliga rechnen mussten. Durch intensive und kontinuierliche Arbeit mit der gesamten Mannschaft erreichte Ettmannsdorf schließlich noch die Abstiegsrelegation. Und die vier Spiele gegen Straubing und Roding wurden allesamt gewonnen. Somit war der Klassenerhalt geschafft und fortan ging es stetig bergauf.

Stolz auf die eigene Arbeit

Inzwischen hat sich der SV Schwandorf-Ettmannsdorf zu einem echten Spitzenteam entwickelt, aktuell steht Alberts Elf auf dem zweiten Tabellenplatz mit guten Aussichten, noch näher an den Spitzenreiter TSV Seebach heranzurücken. Über seine langjährige Arbeit mit der Mannschaft, die zu Großen Teilen aus Spielern aus dem näheren Umkreis besteht, spricht der Trainer mit Stolz. Dabei gehe es nicht nur um die Entwicklung, sondern auch darum, dass seine Truppe ohne „ausrangierte Topstars“ auskomme und dass es sich inzwischen um eine Zusammenarbeit unter Freunden handle. Dabei könne man sich auch Wahrheiten an den Kopf werfen, ohne dass es negative Folgen habe. Im Gegenteil: Offene Worte würden in Ettmannsdorf immer auf fruchtbaren Boden treffen.

Das liegt laut Albert allerdings auch an Horst Hohler und Klaus Köhler, die im Hintergrund der Mannschaft arbeiten und über viel Erfahrung verfügen. „Die Zusammenarbeit macht Spaß und die beiden machen es jedem Trainer leichter.“ Und Druck werde vom Verein ohnehin nicht gemacht.

Positiv sei in Ettmannsdorf auch die Aufgabenverteilung innerhalb des Trainerteams, bei der Christian Most und Achim Müller „sehr gute Arbeit“ in vielen Bereichen der Mannschaft leisten, wie Albert sagt.

Bezirksliga als Sprungbrett

Seine eigene Arbeit sieht der 49-Jährige allerdings noch nicht beendet: Zwar hat sich der SV mittlerweile im Kreis der Spitzenteams etabliert, langfristig müsse sich der Blick aber auf die Bayernliga richten. Allerdings sei der Aufstieg an sich nicht planbar, da es sich auch immer schwieriger gestalten würde, geeignete Neuzugänge zu verpflichten. Gerade deshalb liegt das Hauptaugenmerk in Ettmannsdorf verstärkt auf dem eigenen Nachwuchs – und der Aufstieg der 2. Mannschaft in die Bezirksliga sei dahingehend ein glücklicher Umstand. Denn: Im Team von Trainer Armin Rank könnten sich A-Jugendliche beweisen, um dann möglicherweise den Sprung in die 1.Mannschaft zu schaffen.

Der SV hat sich insbesondere in dieser Saison von einer Konter- zu einer Ballbesitzmannschaft entwickelt. Außerdem wurden viele Begegnungen erst in der Schlussphase entschieden, was die Qualität im Kader unterstreicht. „Durch unsere Auswechslungen haben wir uns nie geschwächt, sondern wir konnten immer zulegen.“

Allerdings gibt es auch ein Thema, dass den Coach nach wie vor enttäuscht. Denn: Obwohl sich sein Team Jahr für Jahr steigere und gute Leistungen zeigt, sei der Zuschauerzuspruch enttäuschend. Daran habe selbst der Zusammenschluss mit dem 1. FC Schwandorf nichts geändert. „Wir haben Spieler aus dem Raum Schwandorf in unseren Reihen, spielen ansehnlich und erfolgreich, aber keiner kriegt es mit", so Albert.

Was am Saisonende für die Ettmannsdorfer herauskommt, wird sich zeigen. Albert plant für die nächste Saison jedenfalls zweigleisig und Planungssicherheit bestehe unter anderem dadurch, dass der aktuelle Kader weitgehend fortbestehen und durch vereinzelte Neuzugänge verstärkt werden wird. Ein Aufstieg in die Bayernliga wäre für den SV ein Abenteuer, aber gleichzeitig auch die logische Folge der Tätigkeit von Mario Albert.

− sho