Leichtathletik
Mit Startnummer eins an deutsche Spitze

Der Schwandorfer Maximilian Achhammer stellte neue Oberpfalzrekorde auf. Einer bestand zuvor über 40 Jahre lang.

18.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:14 Uhr
Maximilian Achhammer trug seine Startnummer in Germering nicht umsonst. Mit zwei sensationellen Laufzeiten steckte der Schwandorfer beim Bayern-Top-Meeting die Konkurrenz in die Tasche. −Foto: Claus Habermann

Es war eine Frage der Zeit. Der Schwandorfer Leichtathlet des TSV 1880 Schwandorf, Maximilian Achhammer, spekulierte schon im vergangenen Herbst auf diese Chance, 2022 den Oberpfalzrekord der U18 über 100 Meter zu knacken. In der Halle überzeugte er im Winter mit seinen beiden süddeutschen Meistertiteln über die 60 und 200 Meter. Die ersten Freiluftstarts in den vergangenen beiden Wochen begannen vielversprechend, aber immer unter weniger guten Bedingungen. In Germering passte am Samstag aber alles: Die seit Wochen gute Form von Maximilian, der Sonnenschein, die gute Bahn und kein Gegenwind — da konnte es nur ein gutes Omen sein, auch noch die Startnummer 1 zu erhalten.

Beim Bayern-Top-Meeting Sprint und Sprung in Germering war Maximilian einer der über 500 Starter und wurde aufgrund seiner Meldezeit in den schnellsten Lauf der Veranstaltung gesetzt. Mit 10,86 Sekunden verbesserte er den 27 Jahre alten Oberpfalzrekord in der Altersklasse U18 um 6 Hundertstel und gewann in seiner Altersklasse vor dem auch starken David Kanczog vom LAC Passau.

Zwei Stunden später startete Achhammer er über die 200 Meter. Aus der Kurve heraus zeigte er nach etwa 100 Meter keine Schwächen und konnte das Tempo bis ins Ziel ohne Einbruch halten. Die Uhr blieb für ihn bei 21,61 Sek. stehen. Eine unfassbare Verbesserung des seit 1980 bestehenden Oberpfalzrekordes von 22,03 Sekunden um 42 Hundertstel. Im Normalfall geht diese Verbesserung im Sprint meist nur einstellig. Die eigene Bestzeit von 22,10 Sek. aus dem Vorjahr verbesserte er um fast eine halbe Sekunde, was für ihn der zweite Oberpfalzrekord an einem Tag bedeutete.

Den Bayerischen Rekord verpasste er denkbar knapp um 8/100 Sekunden, die Norm für den Start der Europameisterschaft gar nur um eine Hundertstel. Mit der Zeit ist er auch in Europa auf Platz drei zu finden. Sowohl über 100 Meter als auch über 200 Meter ist Achhammer aktuell die Nr. 1 in der deutschen Bestenliste der U18 und könnte sich den erhofften festen Platz im Nationalkader NK1 für 2023 erkämpft haben.

Europameisterschaft: Deutsche Meisterschaft:
Der Schwandorfer Maximilian Achhammer möchte bei der U18-EM in Jerusalem beim 100 Meter-Sprint starten. Dafür benötigt er eine Zeit von 10,75 Sekunden bei der DLV-U18 Gala am 18. Juni in Walldorf (Baden)Die Europameisterschaft beginnt am 4. Juli und endet am 7. Juli. Zudem will Maximilian Achhammer auch bei den Deutschen Meisterschaften vom 15. bis 17. Juli in Ulm versuchen, Podestplätze zu erringen.

Sein nächster Auftritt wird in zwei Wochen beim internationalen Leichtathletik-Meeting in Südtirol/Italien sein. Hier startet er für die Mannschaft aus Bayern und trifft auf die internationale Konkurrenz der Auswahlmannschaften aus Italien, Slowenien und der Schweiz. Welche Disziplinen er laufen wird, steht noch nicht fest. Im Anschluss daran ist geplant, bei der Leichtathletik-Gala in Regensburg zu starten. Hier wird er auch Teil einer der beiden 4 mal 100 Meter Staffeln sein, die die Qualifikation zur U-20-Weltmeisterschaft in Kolumbien ins Auge fasst. Danach steht ein EM-Ausscheidungskampf des Deutschen Leichtathletikverbandes mit allen in Frage kommenden deutschen Startern in Walldorf auf dem Programm. (sdg)