SSV Jahn Regensburg
Der Jahn ringt Hannover nieder

Die Regensburger drehen in der ersten Halbzeit auf – und machen es letztlich unnötig spannend gegen die Niedersachsen.

22.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:48 Uhr
Steve Breitkreuz (links) und der Jahn hätten zur Pause noch höher führen können. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Der SSV Jahn Regensburg lässt sich nicht aus der Spitzengruppe in der 2. Fußball-Bundesliga verdrängen. 8462 Zuschauer sahen am Sonntag einen 3:1 (2:0)-Sieg gegen Hannover 96 im Jahnstadion. Damit verteidigen die Oberpfälzer den zweiten Tabellenplatz. Ein früher Doppelschlag durch Sarpreet Singh (16.) und Carlo Boukhalfa (22.) ebnete den Weg zum Sieg. Weil Sebastian Kerk (54.) die Gäste nach der Pause wieder heranbrachte, wurde es nochmal unnötig spannend, bis Joel Zwarts in der Nachspielzeit das erlösende 3:1 erzielte. Die Regensburger, die in der ersten Halbzeit richtig aufdrehten und höher hätten führne können, hatten ihre Offensivpower erst in der Schlussphase zurückgefunden. Nach elf Spielen stehen imposante 22 Punkte zu Buche. Das ist mehr als die halbe Miete für das Saisonziel, zum fünften Mal hintereinander den Klassenerhalt zu feiern.

Ab der 14. geht die Post ab

Benedikt Gimber, der beim 1:1 gegen Paderborn erkältet gefehlt hatte, war offenbar noch nicht wieder bei voller Leistungsfähigkeit. Der Kapitän saß vorerst nur auf der Bank. Es ging auch ohne ihn. Und wie. Die Anfangsphase gestaltete sich nicht so temporeich wie ansonsten häufig im Jahnstadion. Dafür ging ab der 14. Minute die Post ab. Und zwar so richtig. Andreas Albers hatte sich erst noch vergeblich gestreckt, dann lieferten die Regensburger aber einen Leckerbissen. Kapitän Benedikt Saller schickte Singh. Die Leihgabe des FC Bayern spazierte durch den Strafraum und schlenzte den Ball sehenswert ins Tor.

Boukhalfa nahm ein Geschenk der Gäste dankend an. Nach einer kuriosen Bogenlampe hatte 96-Keeper Martin Hansen offenbar wegen der Sonne Sichtprobleme. Der Regensburger war zur Stelle und drückte den Ball über die Linie. Ein Doppelschlag innerhalb von fünf Minuten. Der Jahn war näher dran am 3:0 als die Niedersachsen am Anschlusstreffer. Streng genommen waren die Gäste in der ersten Halbzeit in der Offensive unglaublich harmlos. Das sah beim Jahn anders aus. Schlitzohr Boukhalfa wollte Hansen aus rund 50 Metern überlisten. Sein Schuss verfehlte das Tor nur knapp (29.) Auch Erik Wekesser (34./41.) hatte Einschussmöglichkeiten. Babis Makridis scheiterte im Eins-gegen-Eins am Hannoveraner Keeper (37.). Die Gäste waren gut bedient mit dem 0:2.

Jahn-Reporter Felix Kronawitter mit einer Analyse zum 3:1-Sieg gegen Hannover:

Stolze darf zum Seitenwechsel ran

Zur zweiten Halbzeit durfte Sebastian Stolze, der zuvor vier Spielzeiten lang eine tragende Stütze beim Jahn war, ran. Der hatte einen leichten Auftrag. Denn schlechter als seine Kollegen konnte er es nicht machen. Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Hannover durch Lukas Hinterseer (47./51.) zum ersten Mal richtig gefährlich vor dem Jahn-Tor. Kerk, dessen Freistoß an Freund und Feind vorbei segelte, brachte die Gäste wieder heran. In der 71. Minute hatte der Jahn Glück, dass Jan-Niklas Beste gerade noch mit dem Kopf klärte. Der Jahn wackelte jetzt hinten. Und wartete selbst auf seine erste Chance in der zweiten Halbzeit. Kerk zielte nur knapp vorbei (79.). Auf der Gegenseite verpasste es der eingewechselte Zwarts mit dem 3:1 für die Entscheidung zu sorgen (82.). Wekesser rettete nach einem Schnitzer von Jan Elvedi stark gegen Hendrik Weydandt (85.). Es ging hoch und runter. Konrad Faber jagte den Ball drüber (87.). Alexander Meyer verhinderte den Ausgleich mit einer Glanzparade gegen Gael Bella Ondoua (88.). Chancen im Minutentakt. Beste schoss knapp vorbei (88.). Zwarts machte es besser.

Am Mittwoch kommt Hansa Rostock, das 0:4 gegen Tabellenführer St. Pauli verloren hat, zum Duell im DFB-Pokal ins Jahnstadion.