Ende der Ära von Matthias Klemens
Höherklassiges Aus für Donaustauf zum Saisonende: Neuanfang im Fußballkreis ist angedacht

26.01.2024 | Stand 29.01.2024, 9:12 Uhr
Gerd Winkler

Matthias Klemens zieht sich in Donaustauf zurück. Foto: Brüssel

Seit dem Eintritt in die Winterpause köchelte die Gerüchteküche vor sich hin: Zieht der akut abstiegsbedrohte Fußball-Bayernligist SV Donaustauf am Saisonende seine Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurück? Als zu Wochenanfang der Regionalligist DJK Vilzing die Verpflichtung des letztjährigen Torschützenkönigs Lukas Dotzler bekannt gab, wurde unweigerlich der Siedepunkt erreicht.



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Nun ist es Fakt, am Freitagabend informierte der Verein mit einer Pressemitteilung über das allgemein Erwartete. Nach acht Jahren beendet GmbH-Geschäftsführer Matthias Klemens sein Engagement an der Regensburger Straße. Im Wortlaut: „Die Geschäftsleitung hat den Vertrag zur Finanzierung des Spielbetriebs der 1. Mannschaft fristgerecht zum Ende der Saison 2023/24 mit dem SV Donaustauf e. V. gekündigt.“

Eine Begründung folgt auf dem Fuß: „Im verflixten siebten GmbH-Jahr will sich der Erfolg bisher nicht, wie für die Verantwortlichen die vergangenen Jahre gewohnt, einstellen.“ Dem schließt sich ein Statement von Klemens an: „Dies allein ist nicht ausschlaggebend gewesen, seit der Coronazeit ist es für uns immer schwieriger geworden, Werbepartner und Unterstützer für höherklassigen Fußball zu gewinnen.“ Und: „An dem gesteckten Ziel, in die Regionalliga aufzusteigen, sind wir in der Relegation 2022 gegen Greuther Fürth II gescheitert. „Aber mit dem Vizemeistertitel in der Bayernliga Süd gab es den bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte zu feiern“, lässt sich Klemens zitieren.

Der Verein stellt das Positive in den Vordergrund: „Wir blicken auf interessante und unvergessliche Jahre zurück. Es gab viele interessante Begegnungen, Idole aus dem Fußball haben sich hier getroffen, Freundschaften wurden geschlossen.“ Unvergessen bleibe die Verpflichtung von Trainer Klaus Augenthaler, die Donaustauf sogar deutschlandweit bekannt gemacht habe.

Des weiteren ist zu lesen: „Dank der Unterstützung der GmbH wurde das Sportgelände des SV Donaustauf extrem aufgewertet, die Fußballer dürfen eine intakte Infrastruktur ihr Eigen nennen.“ Ein Hinweis unter anderem auf die Tribüne an der Ostseite des Platzes. Die nächsten Worte des Vereins richten sich direkt an den scheidenden Geschäftsführer: „Ohne das Engagement und dem Einsatz von Matthias Klemens wären die Erfolge der vergangenen Jahre nicht möglich gewesen.“ Es erfolge eine Trennung im Guten und von beidseitig gepflegtem Respekt und Anerkennung.

Theoretisch könnte der e. V., dessen zweite Mannschaft in der Kreisklasse dem Leder mit mäßigen Erfolg nachjagt, nahtlos den höherklassigen Fußball beibehalten. Dazu schreibt der Verein: „Eine angedachte Fortführung des Spielbetriebs in der Bayern- oder Landesliga ist aufgrund der Schwierigkeit in der Umsetzung nicht in Erwägung gezogen worden.“ Soll heißen: Selbst wenn Matthias Klemens zumindest mit deutlich reduzierter Unterstützung an Bord bleiben würde, sind diese Ligen nicht zu finanzieren. Es wird zum Rückzug in den Fußballkreis kommen.

Für den bayerischen Amateurfußball ist ein Rückzug auf diesem Niveau immer ein gewisser Imageverlust, derweil profitieren die vor und in der Abstiegszone der Bayernliga Nord notierten Mannschaften. Jetzt ist nur noch ein Direktabsteiger zu ermitteln. Die rote Laterne leuchtet vor der Fortsetzung der Restrückrunde am 17. Februar in Feucht (19., 10 Punkte). Angesichts des großen Vorsprungs droht dem über dem Strich rangierenden Gebenbach (13., 29 Punkte), Fortuna Regensburg (14., 25) und Neumarkt (15., 24) wohl maximal die Relegation.

Womöglich vermeldet das Oberpfälzer Trio im bis zum Mittwoch noch offenen Wechselfenster Neuzugänge aus Donaustauf. Gut vorstellbar, weil ohne sportliche Perspektive, dass neben Dotzler weitere Leistungsträger bei entsprechender Ablösesumme die Freigabe erhalten, während die verbliebenen Spieler im Schaufenster stehen.