Zur Starkbierzeit
Hätten Sie es gewusst? Die skurrilsten Fakten zum Bier

15.02.2024 | Stand 18.02.2024, 20:38 Uhr

Für ein gutes Bier braucht man weibliche Hopfenblüten. Das ist nur einer unserer skurrilsten Fakten zum Bier. − Foto: dpa

Liebe Männer, ihr müsst jetzt ganz stark sein: die ersten Bierbrauer waren nämlich keine g’standenen Mannsbilder in Lederhose, sondern zierliche Frauen im alten Ägypten. Das ist nur eine der skurrilen Fakten, die wir hier zum Thema Bier vorstellen.



200 Milliarden Liter Bier werden jährlich weltweit konsumiert. Der Durchschnittsdeutsche gönnt sich 92 Liter Gerstensaft im Jahr – der Bayer hingegen 125 Liter. Trotzdem sind wir damit nicht Weltmeister im Bierkonsum. Dieser Titel geht seit Jahren nach Tschechien: Unsere Nachbarn kommen auf über 180 Liter pro Kopf und Jahr. Dafür halten wir einen anderen Weltrekord: Die weltweit älteste noch bestehende Brauerei ist Weihenstephan im bayerischen Freising.

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Fakten zum Bier

In Bayern gibt es dem Bayerischen Brauerbund zufolge 40 verschiedene Biersorten, verteilt auf 4.000 Biermarken. Die beliebtesten Biere Deutschlands sind jedoch nicht dabei: Laut einer Verbrauchs- und Medienanalyse war Beck’s im Jahr 2020 die beliebteste Biermarke der Deutschen – rund 9,6 Prozent der Befragten hatten in den relevanten Wochen vor der Befragung ein Beck’s getrunken. Auf dem zweiten und dritten Platz folgten Krombacher und Warsteiner. In Bayern sind die beliebtesten Biermarken in München beheimatet: Augustiner, Franziskaner, Hofbräu und Paulaner.

Von Pyramiden, Ameisen und der Hindenburg

Das sind Fakten zum Bier, aber keineswegs skurril. Die folgen jetzt.

Die ägyptischen Pyramiden haben ihre Existenz nicht nur diversen Pharaonen zu verdanken, sondern tatsächlich auch dem Bier. Die Pyramidenbauer tranken täglich nämlich bis zu 4 Liter des von den – wie bereits erwähnt – Ägypterinnen hergestellten Gerstensaftes. Der war nämlich wesentlich bekömmlicher als das verschmutzte Nilwasser.

Die Engländer sind bekanntlich auch große Bierliebhaber. Und sie mögen Bärte. In einer Untersuchung stellte man auf der Insel fest, das jährlich satte 93.000 Liter Bier verschwendet werden, weil es in der üppigen Gesichtsbehaarung der Männer hängen bleibt.

Bleiben wir in England. Dort ging das Jahr 1814 in die Bier-Annalen ein, im negativen Sinn. In London platzte damals ein gigantischer Gärbottich und 1,5 Millionen Liter Bier fluteten die Straßen der Stadt. Acht Menschen sollen damals gestorben sein.

Auch die Afrikaner trinken gerne Bier und brauen es auch selber. Allerdings ein wenig anders: Mangels Gerste verwenden sie Bananen und Mangos im Brauprozess. Ob und wie das schmeckt, können wir leider nicht sagen.

Wer hätte das gedacht: Auch wenn das meiste Bier in Europa getrunken wird – das weltweit meiste Bier gebraut wird in China.

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Darum wundert es auch nicht, dass es chinesische Wissenschaftler waren, die Bier als Vorsorgemittel gegen Alzheimer und Parkinson entdeckt haben wollen. Demnach soll der Stoff Xanthohumol bei Gerhirn- und Nervenkrankheiten wahre Wunder bewirken kann. Das Enzym Xanthohumol ist ein wichtiger Bestandteil von Hopfen. Es soll die Widerstandsfähigkeit der menschlichen Gehirnzellen improvisieren.

Dass wir uns am Sozialverhalten der Ameisen eine Scheibe abschneiden können, lehrt uns eine Studie eines englischen Wissenschaftlers aus dem 18. Jahrhundert. Der verpasste einem Teil seiner fleißigen Insekten nämlich einen deftigen Bierrausch. Und was passierte: Die nüchternen Ameisen nahmen die betrunkenen Kumpanen Huckepack und trugen sie nach Hause in den Bau.

In den USA gibt es ein Bier namens „St. Pauli Girl“. Dieses ausschließlich für den US-Markt hergestellte Bier kommt aber nicht wie anzunehmen aus Hamburg, sondern aus der Bremer St. Pauli Brauerei C.L. Wilh. Brandt GmbH. Das Etikett ziert allerdings eine blonde Frau im bayerischen Dirndl.

Die teuerste Flasche Bier, die jemals verkauft wurde, erzielte bei einer Auktion in England 2009 einen Preis von 11.000 Euro. Es handelte sich dabei um eine unversehrte, volle Flasche „Löwenbräu Lager“, die ein Feuerwehrmann im Mai 1937 in Lakehurst/New Jersey in den Trümmern des in Flammen aufgegangenen Zeppelins „Hindenburg“ gefunden hatte.

Schließen wir den Kreis der skurrilen Fakten wieder mit einem Gender-Thema: Hopfen ist bekanntlich ein Hauptbestandteil von Bier. Was viele aber vielleicht nicht wissen: Die Pflanze ist zweigeschlechtlich. Es gibt männliche und weibliche Dolden, die sich nur während der Blüte von einander unterscheiden lassen. Und nur die weiblichen Hopfenblüten werden zum Brauen verwendet. Die männlichen Dolden verhindern nämlich die Schaumbildung.

Egal, ob Mann oder Frau, Bayer, Chinese oder Amerikaner, eines haben die weltweiten Bietrinker gemeinsam, und das lässt sich mit einem Zitat von Benjamin Franklin, einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten, perfekt umschreiben:

„Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.“