Am Schluss wird‘s nochmal spannend
Eisbären Regensburg gehen im Halbfinale gegen Crimmitschau in Führung

28.03.2024 | Stand 29.03.2024, 16:50 Uhr

Tomas Schwamberger stand wieder im Eisbären-Aufgebot und bereitete das erste Tor gegen Crimmitschau vor. Foto: Andreas Nickl

Die Eisbären haben im Playoff-Halbfinale der zweiten Eishockey-Liga DEL2 einen Topstart hingelegt: 4413 Zuschauer in der Donau-Arena sahen einen 5:3 (3:1, 1:0, 1:2)-Erfolg, der lange ungefährdet schien.



Am Ende aber wurde es noch einmal eng. Spiel zwei der Serie geht am Karsamstag (19.30 Uhr) im Crimmitschauer Sahnpark über die Bühne. Am Ostermontag (17 Uhr) folgt das zweite Eisbären-Heimspiel.

Zwei Veränderungen nahm Trainer Max Kaltenhauser im Team vor: Lucas Flade ersetzte Korbinian Schütz in der Verteidigung, Tomas Schwamberger Andrew Schembri im Sturm. Dazu fehlte zum vorletzten Mal der gesperrte Jakob Weber und damit ebenso wie auch bei Crimmitschau mit dem schulterverletzten Max Balinson der Top-Offensivverteidiger. Dazu hütete nicht Oleg Shilin, sondern Christian Schneider wie schon in den letzten beiden Partien zuletzt das Tor.

Weniger spritzige Gäste

Würde ein Kraftverlust spürbar sein? Die Sachsen hatten am Dienstag ja vom Dienstagssieg in der Verlängerung gegen Krefeld ja noch eineinhalb Drittel mehr in den Knochen als die Eisbären im ebenfalls kräfteraubenden siebten Viertelfinale gegen Ravensburg – und wirkten prompt öfter mal weniger spritzig als die von Anfang an Vollgas gebenden Eisbären, die höchst dominant auftraten.

Und prompt schon nach 48 Sekunden einen Gästefehler an der blauen Linie nutzten: Corey Trivino schnappte sich die Scheibe und sagte mit dem 1:0 danke. In der 10. Minute unterlief Henri Kanninen ein ähnlicher Patzer – diesmal aber an der roten Mittellinie, sodass Andrew Yogan die Chance nicht verwerten konnte.

Dennoch fiel wenig später das 2:0: Die Eisbären – in Überzahl in den Playoffs mit einer Topquote – machten aus ihrem ersten Powerplay auch ein Tor. Tariq Hammond traf mit einem verdeckten Schuss flach unten ins Eck. Offensiv fand Crimmitschau bis dahin nur ansatzweise statt. Nach 16:26 Minuten aber trug der Hauptrunden-Dritte einen Angriff perfekt vor: Thomas Reichel musste nur noch einschieben. Die Regensburger schockte das wenig, im Gegenteil: Als Andre Bühler auf die Strafbank musste, eroberte Abbott Girduckis im gegnerischen Drittel die Scheibe, spielte mit der Rückhand den Kollegen Yogan perfekt frei, der Schneider 18,3 Sekunden vor der Drittelpause keine Chance ließ.

Auch im zweiten Durchgang fand Crimmitschau keinen Zugriff, nicht einmal in Überzahl. Ein Ausdruck dafür war die Strafzeit für Petr Heider, als Marvin Schmid nach ein paar Sekunden und wieder Yogan 20 Sekunden vor Ablauf der Strafzeit sogar einen zweiten Unterzahltreffer hätten erzielen können. Da führten die Regensburger aber auch schon 4:1. Denn sie hatten auch ihre zweite Gelegenheit mit einem Mann mehr auf dem Eis in ein Tor umgemünzt. Kevin Slezak hatte Andrew Yogan bedient, der Eispiraten-Torwart im kurzen Eck überraschte (28:24).

Anders als eigentlich alle sieben Viertelfinal-Duelle gegen Ravensburg wirkte dieses erste Halbfinalspiel entschieden: Es war kaum vorstellbar, dass Crimmitschau trotz seiner durchfeiernden und durchsingenden Fans im Eispiraten-Fanblock noch eine Wende würde vollbringen können.

Lindberg schafft Anschluss

Oder doch? Der Überzahltreffer von Tobias Lindberg (45:35) weckte die Erinnerung daran, dass Crimmitschau ja auch erst am Dienstag aus einem 3:5 kurz vor Schluss noch einen Sieg gemacht hatte. Die Eisbären blieben konzentriert – auch, wenn Constantin Ontl 55 Sekunden nach dem Anschlusstor seine Top-Gelegenheit gegen den überragend reagierenden Christian Schneider vergab.

Lukas Hegers Strafzeit (50:07) nährte noch einmal Zweifel. Doch TomMcCollum reagierte kurz vor Ablauf der Strafe vor allem gegen Dominic Walsh prächtig. Doch 6:22 Minuten vor Schluss war doch wieder alles offen: Walsh schloss eine Kombination der Paradereihe mit Lindberg und Smith zum 3:4 ab.

Plötzlich drängte Crimmitschau und es blieb bis zur Schlusssirene spannend. Bis Yogan kurz vorher seinen dritten Treffer ins leere Tor erzielte.

Statistik: Regensburg – Crimmitschau 5:3 (3:1, 1:0, 1:2)

Eisbären Regensburg:
McCollum – Heider, Hammond; Bühler, Tippmann; Demetz, Flade; Mayr – Booth, Schmid, Gajovsky; Yogan, Trivino, Girduckis; Schwamberger, Heger, Ontl; Schmidt, Grimm, Slezak

ETC Eispiraten Crimmitschau: Schneider – Sturm, Kreutzer; Thomas, Scalzo; Alexander Schmidt, Olleff; Kölble – Walsh, Lindberg, Smith; Saponari, Reichel, Zikmund; Büsing, Kanninen, Feser; Böttcher, Kanya, Rudert

Tore: 1:0 (0:48) Trivino, 2:0 (11:20) Hammond (Schwamberger-Schmid bei 5-4), 2:1 (16:26) Reichel (Zikmund-Saponari), 3:1 (19:42) Yogan (Girduckis bei 4-5), 4:1 (28:24) Yogan (Slezak-Bühler bei 5-4), 4:2 (45:35) Lindberg (Saponari-Feser bei 5-4), 4:3 (53:38) Walsh (Smith-Linsberg), 5:3 (59:59) Yogan (Tippmann bei 5-6 ins leere Tor)

Schiedsrichter: Nikolas Neutzer/Daniel Cespiva. – Zuschauer: 4413. – Strafminuten: Regensburg 8 – Crimmitschau 8

Weiter spielten im Playoff-Halbfinale: Kassel Huskies – ESV Kaufbeuren 5:1; Playdowns: Selber Wölfe – Bietigheim Steelers 5:2 (Stand 2:0)