Derbyzeit an Ostern
Gegen die SpVgg Lam und den TB 03 Roding: Zwei brisante Spiele für den 1. FC Bad Kötzting

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 20:46 Uhr

Am Roten Steg trennten sich die Nachbarrivalen 1:1. Für das Rückspiel klagen die Osserbuam und die Rotblauen über personelle Sorgen. Fotos: Simon Tschannerl

Es Derbyzeit im Landkreis Cham. Die Kicker des 1. FC Bad Kötzting haben am Osterwochenende gleich zwei vor der Brust. An diesem Samstag geht es zur SpVgg Lam (Anstoß 15 Uhr), zwei Tage später geht es an den Rodinger Esper (Anstoß 15 Uhr). Die Rodinger haben davor den ASV Burglengenfeld zu Gast (15 Uhr), die Osserbuam empfangen am Montag den TSV Kareth-Lappersdorf (15 Uhr).

Zwei Auswärtsderbys – das riecht nach Schwerstarbeit für die derzeit personell arg gebeutelten Badstädter. Die müssen trotz aller Widrigkeiten zusehen, dass sie langsam zu Punkten kommen, denn die Tabellensituation in der gefährdeten Region spitzt sich mehr und mehr zu. Vier Niederlagen am Stück, darunter drei gegen direkte Konkurrenten, haben nicht nur in der Tabelle Spuren hinterlassen.

Noch ein kleines Polster

Noch haben die Badstädter ein kleines Polster auf die Relegationsplätze, die vergangenen Spiele und insbesondere die weiter extrem angespannte Personalsituation der Rotblauen lassen nichts Gutes hoffen. „Es ist schon eine verdammt schwierige Situation. Ich habe so viele Ausfälle als Trainer noch nicht erlebt“, blickt FC-Coach Erich Hartl auf schwierige Wochen zurück. „Darunter leidet natürlich auch der Trainingsbetrieb“. Am vergangenen Wochenende gegen Kareth gab es einen kleinen Lichtblick, zumindest was die Leistung der Mannschaft betraf.

Vor den beiden Derbys gilt es also, noch enger zusammenzurücken. Gegen zwei Mannschaften, die zwar beide noch nicht aus dem Schneider sind, aber deutlich besser aus den Startlöchern kamen als die Badstädter. Die Osserbuam setzten am vergangenen Wochenende mit dem klaren Auswärtssieg in Tegernheim einen Meilenstein und sind nun in Sachen Klassenerhalt auf die Zielgerade eingebogen.

„Lam kann nun natürlich etwas befreiter aufspielen. Der große Druck ist bei ihnen etwas weg“, so Hartl. Doch Derbys laufen zumeist etwas anders ab als gewöhnliche Ligaspiele. „Das hat man in den beiden Vorrundenspielen gesehen“, so Hartl. Beide Spiele am Roten Steg endeten nach spannenden und hart umkämpften 90 Minuten jeweils 1:1. „Beide Mannschaften haben Qualität, das hat man gesehen. Wir werden uns also nochmals steigern müssen, um etwas Zählbares zu holen“.

Personell gibt es weiter nicht die große Entwarnung bei den Badstädtern. Jeremias Burkhardt und Kilian Bücherl sind nach Wochen zumindest wieder im Lauftraining. Auch Abwehrchef Jan Hosek hat wieder erste Runden gedreht.

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Highligt an der Ginglnühle

Die Osserbuam betrachten das Derby gegen den Nachbarn 1. FC Bad Kötzting als einen Saison-Höhepunkt. Während die Osserbuam nach der Winterpause fleißig punkten konnten und somit bereits dicht vor dem anvisierten Klassenerhalt stehen, schrillen am Roten Steg die Alarmglocken. Die SpVgg Lam kann mit einem Derby-Dreier den womöglich bereits letzten Schritt zum Ligaverbleib machen. Abstiegsangst haben unabhängig vom Spielausgang aber vermutlich wohl nicht einmal die größten Pessimisten, denn Pritzl, Loderbauer und Kameraden präsentierten sich zuletzt in einer stabilen Verfassung. „Wir werden uns nicht von den Kötztinger Personalproblemen und den letzten Ergebnisse täuschen lassen. Es wird bestimmt wieder der eine oder andere zuletzt fehlende Spieler zurückkehren, und wir stellen uns auf ein sehr schwieriges Spiel ein“, sagt Lams Coach Lorenz Kowalski, der seinen Schützlingen auch ein paar mahnende Worte mit auf den Weg gibt: „Wir dürfen uns nicht auf den positiven Resultaten der letzten Wochen ausruhen. Ein Derby hat bekanntlich eigene Gesetze, und es wird bestimmt ein umkämpftes und intensives Spiel. Wir haben aber ein Heimspiel und wollen drei Punkte holen.“

Alles andere als rosig ist die aktuelle Kadersituation, denn mit Miroslav Spirek, der letztmals gesperrt ist, und Sebastian Lex, hat man gleich zwei Rotsünder. Maximilian Wellisch, Hans Liebl und Simon Meindl sind ohnehin noch länger außer Gefecht. Aus den verschiedensten Gründen stehen zudem Moritz Seidel, Niklas Maimer und Luca Schmid noch auf der Kippe. Am Ostermontag geht es für die Osserbuam dann nathlos weiter. Zu Gast ist der Tabellenvierte. Es bleibt abzuwarten, wie die Kowalski-Truppe dann das Derby weggesteckt hat.

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Erst gegen Burglengenfeld

Mit „mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ kann die Punkteausbeute der Rodinger nach den letzten beiden Partien umschrieben werden. Dabei erkämpfte sich die Romminger-Truppe das 1:1 beim erstarkten Aufsteiger SC Luhe-Wildenau in 25-minütiger Unterzahl. Bei etwas mehr Cleverness in den Angriffsaktionen wäre sogar mehr drin gewesen. Coach Romminger war mit der Einstellung und Moral seiner Schützlinge nach der frühzeitigen Verletzung von Leon Reisinger zufrieden. Eine ähnliche couragierte Vorstellung wird am Osterwochenende beim Doppelauftritt nötig sein, um sich auch keine unnötigen Eier (Tore) in das Osternest legen zu lassen.

Zum Start der fünf Heimspiele in Serie innerhalb von 23 Tagen empfängt der TB Roding am Karsamstag (Anstoß 15 Uhr) den ASV Burglengenfeld. Am Ostermontag steht das Landkreisderby mit der Nachholpartie gegen den 1. FC Bad Kötzting (Anstoß 15 Uhr) an der Regenreibn auf dem Programm.

Was den ASV betrifft, haben die Romminger-Schützlinge nicht die besten Erinnerungen und noch eine Rechnung zu begleichen. Beim Hinspiel kassierte der TB03 nach schwacher Vorstellung eine saftige 0:5- Klatsche. Die heißt es auszumerzen, auch mit Blick auf die Tabellenkonstellation. Die Gäste haben aus den letzten vier Begegnungen fünf Punkte geholt und rangieren mit 29 Punkten einen Platz vor dem TB Roding, wobei aber der ASV bereits zwei Spiele mehr ausgetragen hat.

Die Truppe von Coach Timo Studtrucker hat in Ettmannsdorf einen 0:2- und 1:3-Rückstand noch in ein Remis umgewandelt. Am letzten Spieltag siegten die ASVler zuhause gegen Deggendorf mit 4:1 in 45-minütiger Überzahl. Fernando Rösler traf dabei zweimal vom Punkt. Inzwischen stehen die Epifani-Brüder – Stürmer Benjamin und Keeper Marco –, die in Roding erfolgreiche Zeiten erlebt haben, wieder in den Reihen ihres Heimatvereins.

Für den TB Roding heißt es mit einer kämpferischen und geschlossenen Mannschaftsleitung, volle Punktzahl anzupeilen, um am Grundstock für den Klassenerhalt zu arbeiten. Zudem möchte man mit einem Erfolgserlebnis in das Landkreisderby gegen den 1. FC Bad Kötzting gehen.

Nach der Verletzung von Leon Reisinger ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der TB-Coach wieder in der Startelf zu sehen sein wird. Die Badstädter haben nach dem 4:1-Erfolg gegen die SpVgg Landshut mit drei Niederlagen am Stück eine Negativserie hingelegt, rangieren mit 29 Zählern auf dem neunten Tabellenplatz, und müssen für das rettende Ufer, ebenso wie Roding, auch Punkte einsammeln.

Roding strebt vor eigenem Publikum auch gegen den ehemaligen Bayernligisten, der am Karsamtag bei der Spielvereinigung Lam auch ein schweres Derby zu bestreiten hat, die volle Punktausbeute an. Somit jagen sich die drei Landkreisvereine am Osterwochenende gegenseitig die wertvollen Punkte ab, wobei die SpVgg Lam mit bereits 34 Zählern auf der Habenseite am besten dasteht.

rsr