Gesucht: Spielertrainer oder Trainer

Sinzing hat bald einen Schöppl weniger – doch zunächst geht es um den Ligaerhalt

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 5:00 Uhr
Markus Schmautz

Brüderpaar in einer Mannschaft: Sebastian Schöppl am Ball, im Hintergrund steht Maximilian Schöppl Fotos: Markus Schmautz

Am Ende der Saison ist Schluss für Sinzings Spielertrainer Sebastian Schöppl. Der 34-Jährige hat fest das Ziel vor Augen, seinen Heimatverein als Kreisligisten an seinen Nachfolger, der aktuell gesucht wird, zu übergeben. Da gibt es aber noch einiges zu tun. Nach der 2:3-Niederlage daheim gegen Wörth schmolz der Vorsprung auf die Abstiegsregion auf zwei Punkte zusammen.

Nach vielen Jahren im höherklassigen Fußball – beim SSV Jahn, beim FC Tegernheim, beim TSV Bad Abbach und beim TSV Neutraubling – kehrte Sebastian Schöppl im Sommer 2017 zu seinem Wurzeln zurück. Nach und nach holte der sympathische Mittelfeldakteur ehemalige Mitspieler, allesamt Freunde, zum SC. In der Region bekannte Fußballer wie Michael Fischer, Simon Sigl, Patrick Brieglmeier, Alexander Kilmann, Christopher Lang, Blazej Majewski oder Matthias Lang schlüpften in das Sinzinger Trikot. „Das waren alles Freundschaftsdienste, denn Geld gibt es bei uns nicht zu verdienen“, verdeutlicht Franz Schöppl, der seit 23 Jahren der Vorstandsvorsitzende des SC ist. „Als sich vor zwei Jahren kein Abteilungsleiter fand, übernahm ich dieses Amt zusätzlich“, erklärt der engagierte Vater des Spielertrainers. Auch Maximilian, er traf gegen Wörth zum 2:0, spielt beim SC.

In der Corona-Abbruchsaison schafften die Sinzinger aufgrund der Quotienten-Regelung den Sprung in die Kreisliga. „Entscheidend war der 2:1-Heimsieg über den SV Töging, unseren damals ärgsten Konkurrenten. Ich werde nie vergessen, wie Joachim Reichsthaler in der Nachspielzeit den vielumjubelten Siegtreffer markierte“, blickt der Funktionär durchaus auch mit Stolz in der Stimme zurück. Der SC Sinzing verfügt über 1500 Mitglieder. An ehrenamtlicher Arbeit mangelt es Schöppl senior nicht. „Ich bin mit Leidenschaft dabei. Dass ich das aber alles stemmen kann, dafür braucht es ein tolles Team, das ich zur Verfügung habe. Beispielsweise meine stellvertretenden Abteilungsleiter Andreas Rötzer und Christian Eichenseer sowie den Kassier Stefan Heider.“

Die Kreisliga ist für die Sinzinger auch im dritten Jahr noch immer etwas Besonders. Der Verein spielte vor dem Aufstieg viele Jahre in der Kreisklasse oder sogar in der A-Klasse. „Am Ende der Spielrunde gebe ich mein Amt ab, da es mich be-ruflich nach München zieht“, erklärt Basti Schöppl.

Sein wichtigster Ansprechpartner in den letzten Jahren war sein Trainerpartner Claus Alkofer. „Er coachte mich in der Junioren-Bundesliga beim SSV Jahn. Wenige Monate nach meiner Rückkehr nach Sinzing stieß er zu uns und an meine Seite. Das war und ist ein traumhaftes Zusammenarbeiten.“ Schöppl geht, Alkofer würde dem Verein erhalten bleiben, wenn sich ein passender Nachfolger findet. „Am liebsten wäre uns ein Spielertrainer, der höherklassige Erfahrung mitbringt. Natürlich suchen wir aber auch das Gespräch mit interessanten Trainern, die von der Seitenlinie aus agieren“, berichtet Franz Schöppl.

Der Großteil des aktuellen Kaders bleibt zusammen. „Der neue Mann bekommt eine intakte Mannschaft mit vielen Einheimischen und guten Fußballern“, verspricht der Vereinsvorsitzende. Sohn Sebastian lässt seinen Pass auf jeden Fall beim SC. „Sollte Not am Mann sein, dann kann es durchaus sein, dass ich mal aushelfe“, berichtet dieser.
Für die Schöppl-Brüder steht in den nächsten Wochen die Mission Klassenerhalt im Mittelpunkt. Vater Schöppl sucht weiter nach dem passenden Trainer für die kommende Spielrunde.