Marktratssitzung
Feuerwehr-Gerätehaus in Hainsacker wird erweitert, aber Neubauvariante wird verworfen

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 19:00 Uhr
Josef Dummer

Auf Beschluss des Marktrats soll das Feuerwehrgerätehaus in Hainsacker mit einem Anbau auf den neuesten technischen Stand gebracht werden. Foto: Josef Dummer

Soll ein Anbau das Feuerwehrgerätehaus in Hainsacker auf den neuesten technischen Stand bringen oder wäre ein Neubau an anderer Stelle sinnvoller?

Der Lappersdorfer Marktrat hatte in einer früheren Sitzung die Verwaltung beauftragt, diese beiden Varianten von einem Ingenieurbüro prüfen zu lassen. In der jüngsten Sitzung stellte jetzt Martin Kowalli vom gleichnamigen Ingenieurbüro die Ergebnisse seiner Variantenuntersuchung vor.

Von den ermittelten Kosten her liegen beide Möglichkeiten ziemlich gleich bei rund zwei Millionen Euro, wobei sich mit Blick auf die Kostenschätzungen beim neuen Feuerwehrgerätehaus in Kareth Herbert Dechant (CSU) als „gebranntes Kind“ bezeichnete. Laut Kowalli seien diese beiden Projekte aus verschiedenen Gründen nicht miteinander vergleichbar, und er stehe hinter seinen Berechnungen. Ein Neubau könnte im neu geplanten Gewerbegebiet bei der Einfahrt zum Sportgelände der SpVgg Hainsacker verwirklicht werden, für den das Ingenieurbüro drei Varianten in verschiedener Lage und Ausrichtung vorstellte. Obwohl nach Aussage des Ingenieurs bei einer Bestandserweiterung zu beachten sei, dass eine mögliche Fördersumme wesentlich geringer als bei einem Neubau ausfallen wird und es Probleme geben könnte, den Feuerwehrdienst während der Baumaßnahme reibungslos sicherzustellen, sah das Marktratsgremium trotzdem die größeren Vorteile bei einer Bestandserweiterung. Es beschloss deshalb bei einer Gegenstimme, die Anbauvariante weiter zu verfolgen und im nächsten Schritt eine Entwurfsplanung ausarbeiten zu lassen.

Auch für die Turnhalle der Mittelschule Lappersdorf ist eine Generalsanierung erforderlich, für die Thomas Pongratz vom Architekturbüro Pongratz eine erste Entwurfsplanung vorlegte. In der Sitzung ging es zunächst um die Frage, mit welchem Heizsystem der Architekt weiterplanen soll. Dieser hatte dafür auch schon die Gesamtkosten ermittelt, und zwar als Variante eins bei einer Wärmeerzeugung mit einem Pellets-Feststoffbrennkessel oder als Variante zwei mit einer ebenso möglichen Luft-/Wasser-Wärmepumpe. Jeweils wurden Vor- und Nachteile aufgezeigt. Aktuell wird die Turnhalle über die Heizung der Mittelschule versorgt. Im Rahmen des Einbaus einer neuen Dachdämmung soll nach den Plänen der Dachstuhl zum Pultdach umgebaut werden, wodurch auch eine großflächige und komplett nach Süden ausgerichtete Photovoltaikanlage montiert werden könnte. Nico Kuether vom Bauamt des Marktes teilte dazu mit, dass beim zusätzlichen Einbau einer Wärmepumpe der durch die PV-Anlage erzeugte Strom direkt für die Wärmeversorgung der Halle genutzt werden könnte und somit „eine zukunftsträchtige und nachhaltige Lösung sichergestellt wäre“.

Trotz der vom Architekten Pongratz errechneten Mehrkosten von rund 300000 Euro entschied sich das Marktratsgremium einstimmig für eine Generalsanierung mit einer eigenen Wärmepumpe für die Turnhalle. Die Gesamtkosten der Sanierung werden sich dann auf rund 3,7 Millionen Euro belaufen, für die ein Förderantrag bereits läuft.

Keine guten Nachrichten gab es zur Generalsanierung der Gemeindehalle Lappersdorf. Die Hoffnung, von den ermittelten Kosten von rund neun Millionen Euro durch das Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ bis zu 90 Prozent bezuschusst zu bekommen, hat sich nach Aussage von Bauamtssachbearbeiter Kuether nicht erfüllt. „Leider ist unsere Gemeindehalle nicht in das Förderprogramm aufgenommen worden“, bedauerte auch Bürgermeister Christian Hauner. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass eine Sanierung der Gemeindehalle weiterhin erforderlich sei. Der Marktrat beauftragte deshalb einstimmig die Verwaltung, eine wirtschaftliche Sanierungsvariante auf Basis der verfügbaren Förderprogramme zu erarbeiten und dafür die erforderlichen Fachplaner zu bestellen. Die erarbeiteten Entwurfsvarianten sollen dann dem Marktrat zur erneuten Beschlussfassung vorgelegt werden.