Ziel: Tabellenführung verteidigen
Ambitionierter Favoritenschreck: Die Legionäre sind vor dem nächsten Gast aus Stuttgart gewarnt

18.04.2024 | Stand 18.04.2024, 17:52 Uhr
Matthias Ondracek

Antonio Torres (43) und Terrell Joyce (33) wollen gegen Stuttgart so strahlen wie beim Heimauftakt gegen Mainz. Foto: Brüssel

Die Guggenberger Legionäre sind heiß gelaufen. Nach den beiden fulminanten Kantersiegen (12:4 und 11:1) beim Heimauftakt gegen die Mainz Athletics übernahmen die Regensburger vorerst die Führung in der 1. Baseball-Bundesliga Süd. Diese gilt es nun so lange wie möglich zu verteidigen.

Am dritten Spieltag erwartet die Schwabelweiser die nächste knifflige Aufgabe. Erneut vor heimischem Publikum empfängt das Team von Trainer Martin Helmig am Freitagabend (19 Uhr) die Stuttgart Reds in der Armin-Wolf-Arena. Am Samstag geht es um 14 Uhr an Ort und Stelle mit der zweiten Begegnung weiter. Die Schwaben ließen ihrerseits durch einen 6:4-Erfolg bei Titelverteidiger Heidenheim am vergangenen Wochenende aufhorchen.

Ramirez Spieler der Woche

Es gab viele gute Legionäre-Geschichten bei der Heimeröffnung am vergangenen Wochenende. Zum Einen war da die Offensive, die wie schon bei der Saisoneröffnung bei den Heideköpfen für Spektakel sorgte. Allen voran hätte die Rückkehr von Publikumsliebling Devon Ramirez nach seiner Wintersaison in Australien nicht traumhafter laufen können. Als Leadoff Hitter führte der US-Amerikaner seine Mannschaft vor allem in Spiel zwei am Samstag zum Sieg, als er mit seinem Two-Run-Homerun im zweiten Abschnitt quasi den Startschuss gab. Insgesamt brachte es der Kalifornier auf fünf Hits, markierte fünf Runs selbst und brachte mit seinen Schlägen fünf Teamkollegen ins Ziel (RBI). Ramirez’ Leistung wurde im Nachgang von der Redaktion von „baseball-bundesliga.de“ mit der Auszeichnung zum Spieler der Woche belohnt.

Auch Neuzugang Antonio Torres setzte seinen Lauf fort und verbuchte sogar sechs Treffer in beiden Partien. Torres gelang ebenfalls ein Homerun, insgesamt erzielte der US-Catcher mit griechischem Pass vier Runs und vier Runs Batted In. Zum Start seiner Bundesliga-Karriere war der Neu-Regensburger damit in zwölf seiner bislang 18 Schlagchancen erfolgreich. Neben der gesamten Angriffsabteilung verdienten sich auch die Starting Pitcher ein Lob: Joe Cedano de Leon und Scott Harkin ließen die Mainzer Schlagleute kaum zur Entfaltung kommen.

In erster Linie Cedanos Auftritt freute Trainer Helmig sehr, hatte der Jung-Nationalspieler doch in Heidenheim ordentlich einstecken müssen. Von „Spielern mit Charakter“ spricht der Erfolgscoach, wenn er die Performance seines Werfer-Juwels Revue passieren lässt.

Mit Cedanos Ex-Team wartet nun der Favoritenschreck der Stunde auf die Regensburger. Die Stuttgarter schicken sich immer mehr an, die Dominanz der Topteams zu durchbrechen. Zumeist ging den Reds am Ende der regulären Saison jedoch die Puste aus. So wie in den vergangenen beiden Jahren, als die Schwaben auf den letzten Drücker erst Mainz (2022) und dann Haar (2023) den Vortritt lassen mussten und die Spielzeit jeweils als Fünfter beendeten. Die letzte Playoff-Teilnahme liegt drei Jahre zurück. 2021 scheiterten die „Roten“ im Viertelfinale gegen die Legionäre. Dreimal schafften es die Baden-Württemberger seit ihrer Debütsaison 2012 in die Meisterrunde. Ihren größten Erfolg erzielten die Stuttgarter im Jahr 2014, als sie nach einem 3:2-Seriensieg gegen Bonn das Halbfinale erreichten.

Ein guter Werfergriff

2024 starten die ambitionierten Bad Cannstatter einen neuen Versuch, bislang mit gemischten Gefühlen. Zunächst unterlagen die Stuttgarter überraschend in Hünstetten. Es folgte der Paukenschlag gegen die Heidenheimer, weshalb Legionäre-Trainer Helmig einen abermals harten Gegner erwartet. „Heidenheim schlägt man nicht einfach so. In Stuttgart machen sie vieles richtig“, sagt Helmig und fährt fort: „Mit ihrem neuen Werfer scheint ihnen ein guter Griff gelungen zu sein.“ Yaferson Lopez Gomez heißt der angesprochene Starter, auf den die Legionäre in Spiel zwei am Samstag treffen werden. Gegen Heidenheim verbuchte der Venezolaner starke 14 Strikeouts, ließ allerdings auch neun Walks zu. Unterstützung in der Offensive holten sich die Schwaben im Winter außerdem von Jack Barrie aus Australien und US-Boy Austin Bull.