Trainiert wird weiter auswärts
Das Wochenende weist den Eisbären Regensburg den Weg im Finale

18.04.2024 | Stand 18.04.2024, 21:35 Uhr

Eisbären-Topskorer Andrew Yogan (in Rot) gegen Kassels Verteidiger Steven Seigo: Wer bringt am Wochenende wen wie aus dem Gleichgewicht? Foto: Andreas Nickl

Wie weit führt die Finalserie in der zweiten Eishockey-Bundesliga noch? Antworten liefert das Wochenende: Mit einem zweiten Heimsieg am Freitag ab 20 Uhr könnten die Eisbären des EV Regensburg auf alle Fälle das Recht auf ein drittes Heimspiel am kommenden Dienstag ergattern. Das wäre dann definitiv der allerletzte Auftritt 23/24 in der Donau-Arena.



Andererseits kann Eisbären-Kontrahent Kassel bei einem Erfolg in Regensburg und einem weiteren Sieg am Sonntag (17 Uhr) auch seine Rückkehr in die DEL bereits perfekt machen.

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Die Eisbären müssen sich dafür derzeit jenseits der Donau-Arena bereitmachen. „Wir trainieren jetzt das dritte Mal auswärts“, berichtete Trainer Max Kaltenhauser nach einem freien Mittwoch am Donnerstag auf der Fahrt nach Weiden, wohin seine Mannschaft wie schon vergangenen Samstag ausweichen musste, weil die Donau-Arena nicht zur Verfügung stand. „Das ist immer noch sehr ärgerlich und unprofessionell, aber wir versuchen wie immer das Beste daraus zu machen. Wir haben jetzt fast 70 Saisonspiele in den Knochen und toll ist das nicht: Sonst würde ja Kassel nach Frankfurt zum Training fahren“, sagt Kaltenhauser. „Nach den Playoffs wird darüber nochmal zu reden sein.“

„Wohl härter als gedacht“

Die bisherigen drei Vergleiche sah der Coach allesamt knapp. „Es war immer eng. Jedes der drei Spiele hätte anders laufen können. Es könnte genauso gut 3:0 für uns stehen, aber auch 3:0 für Kassel“, findet Kaltenhauser und glaubt erkannt zu haben: „Für Kassel ist es wohl härter als gedacht.“

Beim bisher letzten, am Dienstag 1:3 verlorenen, Treffen in Kassel hatten es die Eisbären versäumt, mit mehr Effektivität zur rechten Zeit den Favoriten und Hauptrundenersten noch ein Stück mehr zu ärgern. „Und nach unserem 1:2-Anschlusstor ist halt recht schnell Kassels 3:1 gefallen“, sah Max Kaltenhauser in der prompten Huskies-Antwort den Knackpunkt. „Kassel hatte schon viele Schüsse. Aber nicht jeder Schuss in der Statistik ist meines Erachtens auch gefährlich. Wir haben das schon ganz gut gemacht.“

Insgesamt klingt der Coach in seinem Zwischenfazit der ersten drei Partien zufrieden: „Wir haben uns bis jetzt immer eine Chance gegeben. Es gibt immer Sachen, die man noch besser machen kann und die man in der Serie verbessern kann. Ich hoffe einfach, dass es auch weiter eng bleibt.“

Über personelle Fragen – die drängendste davon ist ja, ob Richard Divis oder David Booth wieder eingreifen können, die zuletzt beide gefehlt hatten – gibt es in Playoffs traditionsgemäß keine Auskünfte. „Er hat keine Zeit gehabt“, hatte Kaltenhauser eine diesbezügliche Frage schon in der Pressekonferenz in Kassel ausweichend wie süffisant beantwortet. „Aber wir werden gegen alle Widerstände versuchen, die Fahne hochzuhalten und kämpfen, so weit uns die Füße noch tragen.“

Wer durchbricht die Serie?

So ist die Frage, ob auch im DEL-2-Finale irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem die Serie der Heimsieger bricht: Bislang gewann jeder Gastgeber. Gelingt es Kassel heute, einen Auswärtscoup zu landen, rückt für den DEL-2-Meister von 2016 aus Nordhessen die Rückkehr in die oberste deutsche Liga näher, wo die Huskies als DEL-Gründungsmitglied zwischen 1994 und 2010 14Spielzeiten verbrachten. Gewinnen die Regensburger zuhause erneut und schaffen es ihrerseits am Sonntag in der Fremde, die Serie der Heimsiege zu durchbrechen, beständen beste Chancen auf einen DEL-2-Sensationsmeister 2024. Wie gesagt: Das Wochenende ist wegweisend, die Entscheidung rückt näher.